Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christentums. Leipzig, 1841.jaht *) und die Wahrheit des Monotheismus verneint. Die Der Widerspruch in den Sacramenten. Wie das objective Wesen der Religion, das Wesen Gottes Die subjectiven Wesensmomente der Religion sind einer- *) Quia ergo pater Deus et filius Deus et spiritus s. Deus, cur
non dicuntur tres Dii? Ecce proposuit hanc propositionem (Au- gustinus) attende quid respondeat ..... Si autem dicerem: tres Deos, contradiceret scriptura dicens: Audi Israel: deus tuus unus est. Ecce absolutio quaestionis: quare potius dicamus tres personas quam tres Deos, quia scil. illud non contradicit scriptura. Petrus L. l. I. dist. 23, c. 3. Wie sehr stützte sich doch auch der Katholi- cismus auf die heilige Schrift! jaht *) und die Wahrheit des Monotheismus verneint. Die Der Widerſpruch in den Sacramenten. Wie das objective Weſen der Religion, das Weſen Gottes Die ſubjectiven Weſensmomente der Religion ſind einer- *) Quia ergo pater Deus et filius Deus et spiritus s. Deus, cur
non dicuntur tres Dii? Ecce proposuit hanc propositionem (Au- gustinus) attende quid respondeat ..... Si autem dicerem: tres Deos, contradiceret scriptura dicens: Audi Israel: deus tuus unus est. Ecce absolutio quaestionis: quare potius dicamus tres personas quam tres Deos, quia scil. illud non contradicit scriptura. Petrus L. l. I. dist. 23, c. 3. Wie ſehr ſtützte ſich doch auch der Katholi- cismus auf die heilige Schrift! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0338" n="320"/> jaht <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Quia ergo pater Deus et filius Deus et spiritus s. Deus, <hi rendition="#g">cur<lb/> non dicuntur tres Dii</hi>? Ecce proposuit hanc propositionem (Au-<lb/> gustinus) attende quid respondeat ..... Si autem dicerem: <hi rendition="#g">tres Deos</hi>,<lb/> contradiceret scriptura dicens: Audi Israel: <hi rendition="#g">deus tuus unus</hi> est.<lb/> Ecce absolutio quaestionis: quare potius dicamus <hi rendition="#g">tres personas<lb/> quam tres Deos</hi>, quia scil. <hi rendition="#g">illud non contradicit scriptura.<lb/> Petrus</hi> L. l. I. dist. 23, c</hi>. 3. Wie ſehr ſtützte ſich doch auch der Katholi-<lb/> cismus auf die heilige Schrift!</note> und die Wahrheit des Monotheismus verneint. Die<lb/> Forderung der Realität der Perſonen iſt die Forderung der<lb/> Irrealität der Einheit, und umgekehrt die Forderung der Rea-<lb/> lität der Einheit die Forderung der Irrealität der Perſonen.<lb/> So löſt denn auch in dem heiligen Myſterium der Trinität<lb/> ſich Alles auf in Täuſchungen, Phantasmen, Widerſprüche<lb/> und Sophismen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Widerſpruch in den Sacramenten.</hi> </head><lb/> <p>Wie das objective Weſen der Religion, das Weſen Gottes<lb/> — ſo löſt ſich auch, aus leicht begreiflichen Gründen, das<lb/> ſubjective Weſen derſelben in lauter Widerſprüche auf.</p><lb/> <p>Die ſubjectiven Weſensmomente der Religion ſind einer-<lb/> ſeits <hi rendition="#g">Glaube</hi> und <hi rendition="#g">Liebe</hi>, andererſeits, inwiefern ſie ſich in<lb/> einem Cultus äußerlich darſtellt, die Sacramente der <hi rendition="#g">Taufe</hi><lb/> und des <hi rendition="#g">Abendmahls</hi>. Das Sacrament des Glaubens iſt<lb/> die Taufe, das Sacrament der Liebe das Abendmahl. Streng<lb/> genommen, gibt es nur zwei Sacramente, wie zwei ſubjective<lb/> Weſensmomente der Religion: Glaube und Liebe; denn die<lb/> Hoffnung iſt nur der Glaube in Bezug auf die Zukunft; ſie<lb/> wird daher mit demſelben logiſchen Unrecht, als der heilige<lb/> Geiſt zu einem beſondern Weſen gemacht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [320/0338]
jaht *) und die Wahrheit des Monotheismus verneint. Die
Forderung der Realität der Perſonen iſt die Forderung der
Irrealität der Einheit, und umgekehrt die Forderung der Rea-
lität der Einheit die Forderung der Irrealität der Perſonen.
So löſt denn auch in dem heiligen Myſterium der Trinität
ſich Alles auf in Täuſchungen, Phantasmen, Widerſprüche
und Sophismen.
Der Widerſpruch in den Sacramenten.
Wie das objective Weſen der Religion, das Weſen Gottes
— ſo löſt ſich auch, aus leicht begreiflichen Gründen, das
ſubjective Weſen derſelben in lauter Widerſprüche auf.
Die ſubjectiven Weſensmomente der Religion ſind einer-
ſeits Glaube und Liebe, andererſeits, inwiefern ſie ſich in
einem Cultus äußerlich darſtellt, die Sacramente der Taufe
und des Abendmahls. Das Sacrament des Glaubens iſt
die Taufe, das Sacrament der Liebe das Abendmahl. Streng
genommen, gibt es nur zwei Sacramente, wie zwei ſubjective
Weſensmomente der Religion: Glaube und Liebe; denn die
Hoffnung iſt nur der Glaube in Bezug auf die Zukunft; ſie
wird daher mit demſelben logiſchen Unrecht, als der heilige
Geiſt zu einem beſondern Weſen gemacht.
*) Quia ergo pater Deus et filius Deus et spiritus s. Deus, cur
non dicuntur tres Dii? Ecce proposuit hanc propositionem (Au-
gustinus) attende quid respondeat ..... Si autem dicerem: tres Deos,
contradiceret scriptura dicens: Audi Israel: deus tuus unus est.
Ecce absolutio quaestionis: quare potius dicamus tres personas
quam tres Deos, quia scil. illud non contradicit scriptura.
Petrus L. l. I. dist. 23, c. 3. Wie ſehr ſtützte ſich doch auch der Katholi-
cismus auf die heilige Schrift!
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