Berill, Sardis, Carfunkel und dergleichen." Wo anders: "Anlangend aber die köstlichen Steine, als Carfunkel, Jeru- bin, Schmaragden, Delfin, Onyr und dergleichen, die die al- lerbesten seynd, die haben ihren Ursprung wo der Blitz des Lichtes in der Liebe auffgangen ist. Dann derselbe Blitz wird in der Sanfftmuth geboren und ist das Hertze im Centro der Quellgeister, darum seynd dieselben Steine auch sanffte, kräftig und lieblich." Wir sehen, J. Böhm hatte keinen übeln mine- ralogischen Geschmack. Daß er aber auch an den Blumen Wohlgefallen, folglich botanischen Sinn hatte, beweisen unter Anderm folgende Stellen: "Die himmlischen Kräfte gebären himmlische freudenreiche Früchte und Farben, allerley Bäume und Stauden, darauf wächst die schöne und liebliche Frucht des Lebens: Auch so gehen in diesen Kräfften auf allerley Blu- men mit schönen himmlischen Farben und Geruch. Ihr Schmack ist mancherley, ein jedes nach seiner Qualität und Art, ganz heilig, Göttlich und Freudenreich." "So du nun die himm- lische Göttliche Pomp und Herrlichkeit willst betrachten, wie die sey, was für Gewächse, Lust oder Freude da sey, so schaue mit Fleiß an diese Welt, was für Früchte und Gewächse aus dem Salniter der Erden wächst von Bäumen, Stauden, Kraut, Wurzeln, Blumen, Oehle, Weine, Getreide und alles was da ist und dein Herz nur forschen kann: Das ist alles ein Vorbild der himmlischen Pomp." *)
J. Böhm'n konnte nicht ein despotischer Machtspruch als Erklärungsgrund der Natur genügen; die Natur lag ihm zu sehr im Sinne und auf dem Herzen; er versuchte daher eine natürliche Erklärung der Natur; aber er fand na-
*)L. c. p. 480. 338. 340. 323.
Berill, Sardis, Carfunkel und dergleichen.“ Wo anders: „Anlangend aber die köſtlichen Steine, als Carfunkel, Jeru- bin, Schmaragden, Delfin, Onyr und dergleichen, die die al- lerbeſten ſeynd, die haben ihren Urſprung wo der Blitz des Lichtes in der Liebe auffgangen iſt. Dann derſelbe Blitz wird in der Sanfftmuth geboren und iſt das Hertze im Centro der Quellgeiſter, darum ſeynd dieſelben Steine auch ſanffte, kräftig und lieblich.“ Wir ſehen, J. Böhm hatte keinen übeln mine- ralogiſchen Geſchmack. Daß er aber auch an den Blumen Wohlgefallen, folglich botaniſchen Sinn hatte, beweiſen unter Anderm folgende Stellen: „Die himmliſchen Kräfte gebären himmliſche freudenreiche Früchte und Farben, allerley Bäume und Stauden, darauf wächſt die ſchöne und liebliche Frucht des Lebens: Auch ſo gehen in dieſen Kräfften auf allerley Blu- men mit ſchönen himmliſchen Farben und Geruch. Ihr Schmack iſt mancherley, ein jedes nach ſeiner Qualität und Art, ganz heilig, Göttlich und Freudenreich.“ „So du nun die himm- liſche Göttliche Pomp und Herrlichkeit willſt betrachten, wie die ſey, was für Gewächſe, Luſt oder Freude da ſey, ſo ſchaue mit Fleiß an dieſe Welt, was für Früchte und Gewächſe aus dem Salniter der Erden wächſt von Bäumen, Stauden, Kraut, Wurzeln, Blumen, Oehle, Weine, Getreide und alles was da iſt und dein Herz nur forſchen kann: Das iſt alles ein Vorbild der himmliſchen Pomp.“ *)
J. Böhm’n konnte nicht ein despotiſcher Machtſpruch als Erklärungsgrund der Natur genügen; die Natur lag ihm zu ſehr im Sinne und auf dem Herzen; er verſuchte daher eine natürliche Erklärung der Natur; aber er fand na-
*)L. c. p. 480. 338. 340. 323.
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Berill, Sardis, Carfunkel und dergleichen.“ Wo anders:
„Anlangend aber die köſtlichen Steine, als Carfunkel, Jeru-
bin, Schmaragden, Delfin, Onyr und dergleichen, die die al-
lerbeſten ſeynd, die haben ihren Urſprung wo der Blitz des
Lichtes in der Liebe auffgangen iſt. Dann derſelbe Blitz wird
in der Sanfftmuth geboren und iſt das Hertze im Centro der
Quellgeiſter, darum ſeynd dieſelben Steine auch ſanffte, kräftig
und lieblich.“ Wir ſehen, J. Böhm hatte keinen übeln mine-
ralogiſchen Geſchmack. Daß er aber auch an den Blumen
Wohlgefallen, folglich botaniſchen Sinn hatte, beweiſen unter
Anderm folgende Stellen: „Die himmliſchen Kräfte gebären
himmliſche freudenreiche Früchte und Farben, allerley Bäume
und Stauden, darauf wächſt die ſchöne und liebliche Frucht
des Lebens: Auch ſo gehen in dieſen Kräfften auf allerley Blu-
men mit ſchönen himmliſchen Farben und Geruch. Ihr Schmack
iſt mancherley, ein jedes nach ſeiner Qualität und Art, ganz
heilig, Göttlich und Freudenreich.“ „So du nun die himm-
liſche Göttliche Pomp und Herrlichkeit willſt betrachten, wie
die ſey, was für Gewächſe, Luſt oder Freude da ſey, ſo ſchaue
mit Fleiß an dieſe Welt, was für Früchte und Gewächſe
aus dem Salniter der Erden wächſt von Bäumen, Stauden,
Kraut, Wurzeln, Blumen, Oehle, Weine, Getreide und alles
was da iſt und dein Herz nur forſchen kann: Das iſt alles
ein Vorbild der himmliſchen Pomp.“ *)
J. Böhm’n konnte nicht ein despotiſcher Machtſpruch
als Erklärungsgrund der Natur genügen; die Natur lag
ihm zu ſehr im Sinne und auf dem Herzen; er verſuchte daher
eine natürliche Erklärung der Natur; aber er fand na-
*) L. c. p. 480. 338. 340. 323.
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Feuerbach, Ludwig: Das Wesen des Christentums. Leipzig, 1841, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_christentum_1841/135>, abgerufen am 24.11.2024.
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