kannte Gährung der gehässigsten Leidenschaften, die ihren Frieden stöhre, und der Frei-Maurerei im allgemeinen, wie dem Logen-Bunde der Gr. L. X. ins besondere höchst nachtheilig sey, ihn nöthige, ihnen, so viel in seinen Kräften stehe, Frieden und sich Ruhe zu verschaffen. Er thue dies, indem er sich vom heutigen Tage an, von aller maurerischen Amtsthätigkeit so lange los- sage, bis diejenigen BB., die sich bis jetzt blos durch heimliche Insinuationen gegenseitig erhitzt, und beunruhigt haben, auf dem gesetzlichen Wege ihre Klagen wider ihn bei seinen kompetenten Behörden würden eingereicht, bis diese entweder über ihn, oder seine Ankläger Gerechtigkeit wür- den verhängt, bis die durch Vorurtheile oder Insi- nuationen irre geführten BB. sich von seiner bis- herigen Amtsverwaltung eines besseren würden überzeugt haben."
Diese bedingte Sistirung der Thätigkeit leistete alles, was die Gr. L. und Br. A. wünschen konn- ten. Nun konnte man ihn ohne Umstände ankla- gen, seine Gegner konnten zeigen, daß nicht ver- ächtliche Leidenschaften, sondern die Sorge für das Wohl der Loge sie triebe, man konnte die BB. viritim auffordern, sich bestimmt zu erklären, es konnte sogar einer seiner Freunde die Verläum- dungen sammlen, und sie als Anklagspunkte vor- tragen, um doch endlich nur Etwas zur Sprache zu bringen, und die Sache zur Ehre der Loge in die rechtlichen Wege einzuleiten. Aber es war,
kannte Gaͤhrung der gehaͤſſigſten Leidenſchaften, die ihren Frieden ſtoͤhre, und der Frei-Maurerei im allgemeinen, wie dem Logen-Bunde der Gr. L. X. ins beſondere hoͤchſt nachtheilig ſey, ihn noͤthige, ihnen, ſo viel in ſeinen Kraͤften ſtehe, Frieden und ſich Ruhe zu verſchaffen. Er thue dies, indem er ſich vom heutigen Tage an, von aller maureriſchen Amtsthaͤtigkeit ſo lange los- ſage, bis diejenigen BB., die ſich bis jetzt blos durch heimliche Inſinuationen gegenſeitig erhitzt, und beunruhigt haben, auf dem geſetzlichen Wege ihre Klagen wider ihn bei ſeinen kompetenten Behoͤrden wuͤrden eingereicht, bis dieſe entweder uͤber ihn, oder ſeine Anklaͤger Gerechtigkeit wuͤr- den verhaͤngt, bis die durch Vorurtheile oder Inſi- nuationen irre gefuͤhrten BB. ſich von ſeiner bis- herigen Amtsverwaltung eines beſſeren wuͤrden uͤberzeugt haben.“
Dieſe bedingte Siſtirung der Thaͤtigkeit leiſtete alles, was die Gr. L. und Br. A. wuͤnſchen konn- ten. Nun konnte man ihn ohne Umſtaͤnde ankla- gen, ſeine Gegner konnten zeigen, daß nicht ver- aͤchtliche Leidenſchaften, ſondern die Sorge fuͤr das Wohl der Loge ſie triebe, man konnte die BB. viritim auffordern, ſich beſtimmt zu erklaͤren, es konnte ſogar einer ſeiner Freunde die Verlaͤum- dungen ſammlen, und ſie als Anklagspunkte vor- tragen, um doch endlich nur Etwas zur Sprache zu bringen, und die Sache zur Ehre der Loge in die rechtlichen Wege einzuleiten. Aber es war,
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kannte Gaͤhrung der gehaͤſſigſten Leidenſchaften,
die ihren Frieden ſtoͤhre, und der Frei-Maurerei
im allgemeinen, wie dem Logen-Bunde der Gr.
L. X. ins beſondere hoͤchſt nachtheilig ſey, ihn
noͤthige, ihnen, ſo viel in ſeinen Kraͤften ſtehe,
Frieden und ſich Ruhe zu verſchaffen. Er thue
dies, indem er ſich vom heutigen Tage an, von
aller maureriſchen Amtsthaͤtigkeit ſo lange los-
ſage, bis diejenigen BB., die ſich bis jetzt blos
durch heimliche Inſinuationen gegenſeitig erhitzt,
und beunruhigt haben, auf dem geſetzlichen Wege
ihre Klagen wider ihn bei ſeinen kompetenten
Behoͤrden wuͤrden eingereicht, bis dieſe entweder
uͤber ihn, oder ſeine Anklaͤger Gerechtigkeit wuͤr-
den verhaͤngt, bis die durch Vorurtheile oder Inſi-
nuationen irre gefuͤhrten BB. ſich von ſeiner bis-
herigen Amtsverwaltung eines beſſeren wuͤrden
uͤberzeugt haben.“
Dieſe bedingte Siſtirung der Thaͤtigkeit leiſtete
alles, was die Gr. L. und Br. A. wuͤnſchen konn-
ten. Nun konnte man ihn ohne Umſtaͤnde ankla-
gen, ſeine Gegner konnten zeigen, daß nicht ver-
aͤchtliche Leidenſchaften, ſondern die Sorge fuͤr das
Wohl der Loge ſie triebe, man konnte die BB.
viritim auffordern, ſich beſtimmt zu erklaͤren, es
konnte ſogar einer ſeiner Freunde die Verlaͤum-
dungen ſammlen, und ſie als Anklagspunkte vor-
tragen, um doch endlich nur Etwas zur Sprache
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/336>, abgerufen am 24.11.2024.
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