Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Hierauf schickte Feßler folgendes Schreiben an
Herrn von Held.

"Berlin den 10. Sept. 1801.

"Vorläufig melde ich Dir, daß, wenn es mir
"gelingt, die nöthigen Personen, nehmlich die bei-
"den G. V., worunter H. ist, den G. S. und
"T. zu bewegen, daß sie mich begleiten, wir heute
"Abend halb fünf Uhr bei Dir erscheinen werden.
"Für jetzt nur noch ein paar ernste und aufrich-
"tige Worte, als Mann dem Manne."

"Du nennest das, worüber ich mir Erörterung
"und Angabe von Dir erbitten mußte, einen bö-
"sen Gegenstand; das mag und soll er von Rechts-
"wegen für den seyn, der böse und unrechtlich ge-
"handelt hat."

"Du willst in Deiner Antwort nicht blos von
"T. sondern hauptsächlich von mir, und meiner
"Führung meiner Loge handeln; das magst Du
"thun; aber zur Führung unsers Prozesses gegen
"den boshaften Verläumder, der Dich betrogen
"und inducirt hat, seine Verläumdung als Wahr-
"heiten in Deine Defension aufzunehmen, ist es
"nicht nothwendig, ob es gleich mir als ein Bei-
"trag zu den Menschen-Urtheilen über einen Ge-
"genstand, den sie zu erkennen sich nicht bemühet
"haben, immer schätzbar bleiben wird, was Du
"auch immer über den Grundvertrag und die
"Gesetze der Loge R. Y., so wie über meine Art
"und Weise, Grundvertrag und Gesetze zu execu-
"tiren, sagen magst. Liegt Dir daran, wahr zu

Hierauf ſchickte Feßler folgendes Schreiben an
Herrn von Held.

„Berlin den 10. Sept. 1801.

„Vorlaͤufig melde ich Dir, daß, wenn es mir
„gelingt, die noͤthigen Perſonen, nehmlich die bei-
„den G. V., worunter H. iſt, den G. S. und
„T. zu bewegen, daß ſie mich begleiten, wir heute
„Abend halb fuͤnf Uhr bei Dir erſcheinen werden.
„Fuͤr jetzt nur noch ein paar ernſte und aufrich-
„tige Worte, als Mann dem Manne.“

„Du nenneſt das, woruͤber ich mir Eroͤrterung
„und Angabe von Dir erbitten mußte, einen boͤ-
„ſen Gegenſtand; das mag und ſoll er von Rechts-
„wegen fuͤr den ſeyn, der boͤſe und unrechtlich ge-
„handelt hat.“

„Du willſt in Deiner Antwort nicht blos von
„T. ſondern hauptſaͤchlich von mir, und meiner
„Fuͤhrung meiner Loge handeln; das magſt Du
„thun; aber zur Fuͤhrung unſers Prozeſſes gegen
„den boshaften Verlaͤumder, der Dich betrogen
„und inducirt hat, ſeine Verlaͤumdung als Wahr-
„heiten in Deine Defenſion aufzunehmen, iſt es
„nicht nothwendig, ob es gleich mir als ein Bei-
„trag zu den Menſchen-Urtheilen uͤber einen Ge-
„genſtand, den ſie zu erkennen ſich nicht bemuͤhet
„haben, immer ſchaͤtzbar bleiben wird, was Du
„auch immer uͤber den Grundvertrag und die
„Geſetze der Loge R. Y., ſo wie uͤber meine Art
„und Weiſe, Grundvertrag und Geſetze zu execu-
„tiren, ſagen magſt. Liegt Dir daran, wahr zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0130" n="108"/>
          <p>Hierauf &#x017F;chickte <hi rendition="#g">Feßler</hi> folgendes Schreiben an<lb/>
Herrn von <hi rendition="#g">Held</hi>.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">&#x201E;Berlin den 10. Sept. 1801.</hi> </p><lb/>
          <p>&#x201E;Vorla&#x0364;ufig melde ich Dir, daß, wenn es mir<lb/>
&#x201E;gelingt, die no&#x0364;thigen Per&#x017F;onen, nehmlich die bei-<lb/>
&#x201E;den G. V., worunter H. i&#x017F;t, den G. S. und<lb/>
&#x201E;T. zu bewegen, daß &#x017F;ie mich begleiten, wir heute<lb/>
&#x201E;Abend halb fu&#x0364;nf Uhr bei Dir er&#x017F;cheinen werden.<lb/>
&#x201E;Fu&#x0364;r jetzt nur noch ein paar ern&#x017F;te und aufrich-<lb/>
&#x201E;tige Worte, als Mann dem Manne.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Du nenne&#x017F;t das, woru&#x0364;ber ich mir Ero&#x0364;rterung<lb/>
&#x201E;und Angabe von Dir erbitten mußte, einen bo&#x0364;-<lb/>
&#x201E;&#x017F;en Gegen&#x017F;tand; das mag und &#x017F;oll er von Rechts-<lb/>
&#x201E;wegen fu&#x0364;r den &#x017F;eyn, der bo&#x0364;&#x017F;e und unrechtlich ge-<lb/>
&#x201E;handelt hat.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Du will&#x017F;t in Deiner Antwort nicht blos von<lb/>
&#x201E;T. &#x017F;ondern haupt&#x017F;a&#x0364;chlich von mir, und <hi rendition="#g">meiner</hi><lb/>
&#x201E;Fu&#x0364;hrung <hi rendition="#g">meiner</hi> Loge handeln; das mag&#x017F;t Du<lb/>
&#x201E;thun; aber zur Fu&#x0364;hrung un&#x017F;ers Proze&#x017F;&#x017F;es gegen<lb/>
&#x201E;den boshaften Verla&#x0364;umder, der Dich betrogen<lb/>
&#x201E;und inducirt hat, &#x017F;eine Verla&#x0364;umdung als Wahr-<lb/>
&#x201E;heiten in Deine Defen&#x017F;ion aufzunehmen, i&#x017F;t es<lb/>
&#x201E;nicht nothwendig, ob es gleich mir als ein Bei-<lb/>
&#x201E;trag zu den Men&#x017F;chen-Urtheilen u&#x0364;ber einen Ge-<lb/>
&#x201E;gen&#x017F;tand, den &#x017F;ie zu erkennen &#x017F;ich nicht bemu&#x0364;het<lb/>
&#x201E;haben, immer &#x017F;cha&#x0364;tzbar bleiben wird, was Du<lb/>
&#x201E;auch immer u&#x0364;ber den Grundvertrag und die<lb/>
&#x201E;Ge&#x017F;etze der Loge <hi rendition="#aq">R. Y.</hi>, &#x017F;o wie u&#x0364;ber meine Art<lb/>
&#x201E;und Wei&#x017F;e, Grundvertrag und Ge&#x017F;etze zu execu-<lb/>
&#x201E;tiren, &#x017F;agen mag&#x017F;t. Liegt Dir daran, wahr zu<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0130] Hierauf ſchickte Feßler folgendes Schreiben an Herrn von Held. „Berlin den 10. Sept. 1801. „Vorlaͤufig melde ich Dir, daß, wenn es mir „gelingt, die noͤthigen Perſonen, nehmlich die bei- „den G. V., worunter H. iſt, den G. S. und „T. zu bewegen, daß ſie mich begleiten, wir heute „Abend halb fuͤnf Uhr bei Dir erſcheinen werden. „Fuͤr jetzt nur noch ein paar ernſte und aufrich- „tige Worte, als Mann dem Manne.“ „Du nenneſt das, woruͤber ich mir Eroͤrterung „und Angabe von Dir erbitten mußte, einen boͤ- „ſen Gegenſtand; das mag und ſoll er von Rechts- „wegen fuͤr den ſeyn, der boͤſe und unrechtlich ge- „handelt hat.“ „Du willſt in Deiner Antwort nicht blos von „T. ſondern hauptſaͤchlich von mir, und meiner „Fuͤhrung meiner Loge handeln; das magſt Du „thun; aber zur Fuͤhrung unſers Prozeſſes gegen „den boshaften Verlaͤumder, der Dich betrogen „und inducirt hat, ſeine Verlaͤumdung als Wahr- „heiten in Deine Defenſion aufzunehmen, iſt es „nicht nothwendig, ob es gleich mir als ein Bei- „trag zu den Menſchen-Urtheilen uͤber einen Ge- „genſtand, den ſie zu erkennen ſich nicht bemuͤhet „haben, immer ſchaͤtzbar bleiben wird, was Du „auch immer uͤber den Grundvertrag und die „Geſetze der Loge R. Y., ſo wie uͤber meine Art „und Weiſe, Grundvertrag und Geſetze zu execu- „tiren, ſagen magſt. Liegt Dir daran, wahr zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/130
Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/130>, abgerufen am 24.11.2024.