[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802Betrachten wir sie, (die Frei-Maurer) von Und ein drittes Beispiel von Unwissenheit ist Betrachten wir ſie, (die Frei-Maurer) von Und ein drittes Beiſpiel von Unwiſſenheit iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0268" n="250"/> <p> <hi rendition="#et">Betrachten wir ſie, (die Frei-Maurer) von<lb/> der Seite der wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe,<lb/> ſo werden wir ſie in der klaͤglichſten Unwiſ-<lb/> ſenheit finden. Sie ſagen uns, daß eine L.<lb/> drei Thuͤren hat, eine nach Oſten, die andre<lb/> nach Weſten und die dritte nach Suͤden,<lb/> aber keine nach Norden, warum? Weil, ſa-<lb/> gen ſie, die Sonne nie in der Gegend ſchei-<lb/> net. Sie wiſſen nicht, daß jenſeits des<lb/> Wendecirkels des Steinbocks die Sonne eben<lb/> ſo gut aus Norden ſcheint, als ſie an dieſer<lb/> Seite des Wendezirkels des Krebſes aus Suͤ-<lb/> den ſcheint. Ein andres Beiſpiel ihrer Un-<lb/> wiſſenheit iſt noch merkwuͤrdiger, da es ſich<lb/> auf einen der einfachſten Erfahrungsſaͤtze in<lb/> der Meßkunſt bezieht. Sie ſagen, (wo?) daß<lb/> die Peripherie der Saͤulen des Tempels zwoͤlf<lb/> Ellenbogen waren, und ihre Dicke vier Dau-<lb/> men, wodurch ſie die Peripherie eines Cir-<lb/> kels hundertmal groͤßer, als ſeinen Diameter<lb/> machen, ob es gleich bekannt iſt, daß das<lb/> Verhaͤltniß nicht groͤßer iſt, als etwa drei<lb/> gegen eins“</hi> </p><lb/> <p>Und ein drittes Beiſpiel von Unwiſſenheit iſt<lb/> noch merkwuͤrdiger, das: daß ein Mann, der<lb/> uͤber Maurerei ſchreibt, nicht einmal weiß, daß<lb/> die maureriſche Sprache <hi rendition="#g">ſymboliſch</hi> verſtanden<lb/> und erklaͤrt werden muͤſſe. Die Kenntniß der<lb/> Hiſtorie, welche dieſen ſymboliſchen Ausdruͤcken<lb/> zum Grunde liegt, wollen wir uͤbrigens ſo wenig<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [250/0268]
Betrachten wir ſie, (die Frei-Maurer) von
der Seite der wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe,
ſo werden wir ſie in der klaͤglichſten Unwiſ-
ſenheit finden. Sie ſagen uns, daß eine L.
drei Thuͤren hat, eine nach Oſten, die andre
nach Weſten und die dritte nach Suͤden,
aber keine nach Norden, warum? Weil, ſa-
gen ſie, die Sonne nie in der Gegend ſchei-
net. Sie wiſſen nicht, daß jenſeits des
Wendecirkels des Steinbocks die Sonne eben
ſo gut aus Norden ſcheint, als ſie an dieſer
Seite des Wendezirkels des Krebſes aus Suͤ-
den ſcheint. Ein andres Beiſpiel ihrer Un-
wiſſenheit iſt noch merkwuͤrdiger, da es ſich
auf einen der einfachſten Erfahrungsſaͤtze in
der Meßkunſt bezieht. Sie ſagen, (wo?) daß
die Peripherie der Saͤulen des Tempels zwoͤlf
Ellenbogen waren, und ihre Dicke vier Dau-
men, wodurch ſie die Peripherie eines Cir-
kels hundertmal groͤßer, als ſeinen Diameter
machen, ob es gleich bekannt iſt, daß das
Verhaͤltniß nicht groͤßer iſt, als etwa drei
gegen eins“
Und ein drittes Beiſpiel von Unwiſſenheit iſt
noch merkwuͤrdiger, das: daß ein Mann, der
uͤber Maurerei ſchreibt, nicht einmal weiß, daß
die maureriſche Sprache ſymboliſch verſtanden
und erklaͤrt werden muͤſſe. Die Kenntniß der
Hiſtorie, welche dieſen ſymboliſchen Ausdruͤcken
zum Grunde liegt, wollen wir uͤbrigens ſo wenig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |