[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802lich nirgends in den LL. von einem vorgeschriebnen Erstes Bändch. R
lich nirgends in den LL. von einem vorgeſchriebnen Erſtes Baͤndch. R
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0263" n="245"/> lich nirgends in den LL. von einem vorgeſchriebnen<lb/><hi rendition="#g">Maaße</hi> im Trinken die Rede, jeder ſchenkt ſich<lb/> nach Gefallen ein und iſt nur an die allgemeinen<lb/> Regeln, welche Geſundheit und Anſtaͤndigkeit vor-<lb/> ſchreiben, gebunden. Dieſe Undeutlichkeit wird noch<lb/> durch die Variante: <hi rendition="#g">Nur</hi>, vermehrt, und man<lb/> ſieht nicht ein, wie das Maaß im Trinken, welches<lb/> nur dem Trunkenbolde ein Geheimniß iſt, auf ein-<lb/> mal unter die Freimaurer-Geheimniſſe kommt.<lb/> Den Aufſchluß dieſer Dunkelheit glaube ich in<lb/> einer Stelle von <hi rendition="#aq">Erich Servati’s</hi> Bruchſtuͤcken zur<lb/> Geſchichte der deutſchen Freimauerei gefunden zu<lb/> haben. Er macht S. 211 zu einer Stelle des<lb/> Anti-St. Nicaiſe, wo er von der ſtrikten Obſer-<lb/> vanz ſpricht, folgende Anmerkung:<lb/><hi rendition="#et">Dieſe Reform der alten Freimaurerei, beſtand<lb/> bloß in der Einbildung, daß die aͤchte Mau-<lb/> rerei die geheime Fortſetzung des T. H. O.<lb/> ſey, in Vermehrung der Stufen durch neue<lb/> Ehrenſtellen der Ritter und Komthure, in<lb/> Forderung mehrerer Receptionsgelder, <hi rendition="#g">und<lb/> im Gebrauch kleinerer Geſundheits-<lb/> Glaͤſer</hi>. Denn faſt ſchien es, erzaͤhlt er ſelbſt<lb/> A. St. N. S. 28., daß die Art maureriſch<lb/> zu trinken, das groͤßte Geheimniß des Ordens<lb/> ausmachte. Man kann ſich leicht vorſtellen,<lb/> daß, da das ſtarke Trinken bis gegen die<lb/> Mitte des 18. Jahrhunderts unter den Deut-<lb/> ſchen noch ſehr gebraͤuchlich war, das Geheim-<lb/> niß maureriſch zu trinken, von den deutſchen<lb/> Maurern ſehr kultivirt wurde; und es ſahen</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Erſtes Baͤndch. R</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0263]
lich nirgends in den LL. von einem vorgeſchriebnen
Maaße im Trinken die Rede, jeder ſchenkt ſich
nach Gefallen ein und iſt nur an die allgemeinen
Regeln, welche Geſundheit und Anſtaͤndigkeit vor-
ſchreiben, gebunden. Dieſe Undeutlichkeit wird noch
durch die Variante: Nur, vermehrt, und man
ſieht nicht ein, wie das Maaß im Trinken, welches
nur dem Trunkenbolde ein Geheimniß iſt, auf ein-
mal unter die Freimaurer-Geheimniſſe kommt.
Den Aufſchluß dieſer Dunkelheit glaube ich in
einer Stelle von Erich Servati’s Bruchſtuͤcken zur
Geſchichte der deutſchen Freimauerei gefunden zu
haben. Er macht S. 211 zu einer Stelle des
Anti-St. Nicaiſe, wo er von der ſtrikten Obſer-
vanz ſpricht, folgende Anmerkung:
Dieſe Reform der alten Freimaurerei, beſtand
bloß in der Einbildung, daß die aͤchte Mau-
rerei die geheime Fortſetzung des T. H. O.
ſey, in Vermehrung der Stufen durch neue
Ehrenſtellen der Ritter und Komthure, in
Forderung mehrerer Receptionsgelder, und
im Gebrauch kleinerer Geſundheits-
Glaͤſer. Denn faſt ſchien es, erzaͤhlt er ſelbſt
A. St. N. S. 28., daß die Art maureriſch
zu trinken, das groͤßte Geheimniß des Ordens
ausmachte. Man kann ſich leicht vorſtellen,
daß, da das ſtarke Trinken bis gegen die
Mitte des 18. Jahrhunderts unter den Deut-
ſchen noch ſehr gebraͤuchlich war, das Geheim-
niß maureriſch zu trinken, von den deutſchen
Maurern ſehr kultivirt wurde; und es ſahen
Erſtes Baͤndch. R
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