[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802welcher während der Oster-Messe sein Wesen sehr Dadurch aber wäre ich beinah wieder in einen welcher waͤhrend der Oſter-Meſſe ſein Weſen ſehr Dadurch aber waͤre ich beinah wieder in einen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0152" n="134"/> welcher waͤhrend der Oſter-Meſſe ſein Weſen ſehr<lb/> arg getrieben hatte, ſchreiben und ihm befehlen laſ-<lb/> ſen: er ſolle ſich aller <hi rendition="#aq">maçonniquen</hi> Sachen ent-<lb/> halten, ſich ruhig verhalten und ſeinen Namen<lb/> nie nennen, ſonſt wuͤrde er ihn nachdruͤcklich zuͤch-<lb/> tigen laſſen. <hi rendition="#g">Schroͤpfer</hi> aber trieb es ſo arg,<lb/> wie zuvor. Daher bekam der Oberſt des Regi-<lb/> ments der Kurfuͤrſtin Befehl, ihn aufheben zu<lb/> laſſen, und dem Auditeur des Regiments <hi rendition="#g">Sch</hi> — t<lb/> zu uͤberliefern, welcher ihm durch zwei Unter-Offi-<lb/> ciere funfzig Pruͤgel auf den H. ſollte zuzaͤhlen laſ-<lb/> ſen. Dieſer Auftrag wurde treulich erfuͤllt; und da<lb/><hi rendition="#g">Schroͤpfer</hi> einmal des Abends aus dem L — <hi rendition="#g">ſchen</hi><lb/> Garten, wo ſehr angenehm gelebt wurde, nach<lb/> Hauſe gehen wollte, ward er aufgehoben und<lb/> zum Auditeur gebracht. Dieſer las ihm den Be-<lb/> fehl vor und ließ <hi rendition="#g">Schroͤpfern</hi> auf das ſchon<lb/> bereit gehaltene Stroh legen. Er bat und flehte,<lb/> man ſolle ſich ſeiner Kinder erbarmen ꝛc. Nach-<lb/> dem er zwoͤlf Hiebe erhalten hatte, quittirte er uͤber<lb/> funfzig und wurde entlaſſen. Dieſe Quittung ward<lb/> an B. eingeſchickt, und man ſprach in H. viel<lb/><hi rendition="#aq">pro</hi> und <hi rendition="#aq">contra</hi> uͤber die Recht- und Unrecht-<lb/> maͤßigkeit dieſer Procedur; (wobei B. meinte:<lb/> Das einzige Unrechte dabei waͤre nur dies, daß er<lb/> ſie nicht alle gekriegt haͤtte) Einige Tage darauf<lb/> ſtand die <hi rendition="#g">Schroͤpferſche</hi> Quittung in der von<lb/> Claudius herausgegebenen Zeitung mit diploma-<lb/> tiſcher Genauigkeit abgedruckt.</p><lb/> <p>Dadurch aber waͤre ich beinah wieder in einen<lb/> verdruͤßlichen Handel verwickelt worden. Nach<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0152]
welcher waͤhrend der Oſter-Meſſe ſein Weſen ſehr
arg getrieben hatte, ſchreiben und ihm befehlen laſ-
ſen: er ſolle ſich aller maçonniquen Sachen ent-
halten, ſich ruhig verhalten und ſeinen Namen
nie nennen, ſonſt wuͤrde er ihn nachdruͤcklich zuͤch-
tigen laſſen. Schroͤpfer aber trieb es ſo arg,
wie zuvor. Daher bekam der Oberſt des Regi-
ments der Kurfuͤrſtin Befehl, ihn aufheben zu
laſſen, und dem Auditeur des Regiments Sch — t
zu uͤberliefern, welcher ihm durch zwei Unter-Offi-
ciere funfzig Pruͤgel auf den H. ſollte zuzaͤhlen laſ-
ſen. Dieſer Auftrag wurde treulich erfuͤllt; und da
Schroͤpfer einmal des Abends aus dem L — ſchen
Garten, wo ſehr angenehm gelebt wurde, nach
Hauſe gehen wollte, ward er aufgehoben und
zum Auditeur gebracht. Dieſer las ihm den Be-
fehl vor und ließ Schroͤpfern auf das ſchon
bereit gehaltene Stroh legen. Er bat und flehte,
man ſolle ſich ſeiner Kinder erbarmen ꝛc. Nach-
dem er zwoͤlf Hiebe erhalten hatte, quittirte er uͤber
funfzig und wurde entlaſſen. Dieſe Quittung ward
an B. eingeſchickt, und man ſprach in H. viel
pro und contra uͤber die Recht- und Unrecht-
maͤßigkeit dieſer Procedur; (wobei B. meinte:
Das einzige Unrechte dabei waͤre nur dies, daß er
ſie nicht alle gekriegt haͤtte) Einige Tage darauf
ſtand die Schroͤpferſche Quittung in der von
Claudius herausgegebenen Zeitung mit diploma-
tiſcher Genauigkeit abgedruckt.
Dadurch aber waͤre ich beinah wieder in einen
verdruͤßlichen Handel verwickelt worden. Nach
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