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Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729.

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Wohlan, weil Du nun mehr Magister worden bist,
So will ich Dir darzu von Hertzen gratuliren,
Und wenn mein Wunsch vielleicht zu kurtz gerathen ist,
So wirst Du hochgeneigt, Herr Bruder, pardoniren,
Das Glücke gönne dir so vieles Wohlergehn,
So viel als vitia in mancher Chrie stehen.

M. POMPONIVS MELA,
Nachbar und Einwohner zu Glaucha bey Halle
P. S.
JE daß dich! hätt ich doch das beste bald versehn
Da ich die Uberschrifft will auf das Brieffgen schreiben,
So seh ich eben da den grossen Kober stehn,
Der darff bey leibe nicht allhier in Halle bleiben,
Mon Cher, daß Du an mich fein fleißig kanst gedencken,
So will ich Dir hiemit was angenehmes schencken.
Ich weiß, Du wunderst Dich, was doch darinnen sey,
Du hälst es gantz gewiß vor Enten, Würste, Schincken,
Nein, dencke dieses nicht, sonst irrst Du meiner Treu,
Es kommt nicht von Lion, drum darff es auch nicht stincken,
Du weißt schon, was ich will mit diesen Worten sagen,
Und wer es nicht versteht, mag den Herr Vetter fragen.
Brich nur das Siegel auf, so wirst Du ohngefehr,
Ein Schöckgen oder zwey gesottner Eyer finden,
Du lachest über mich, ach lache nicht zu sehr,
Wenn Du sie besser findst, will ich mich lassen schinden,
Wenn Du erfahren wirst, was sie bedeuten sollen,
So kanst Du nimmermehr mit Deinem Diener schmollen.
Vors erste zeigen sie von der Promotion,
Daß Du, krafft dieser, seyst ein Sohn der weissen Hennen,
Nunmehro wird es wohl in deinem Hause stohn,
Und Dich wird jedermann ein Kind des Glückes nennen,
Du kanst den Trismegist Dich an die Seite setzen,
Und bist ihm wie ein Ey dem andern gleich zuschätzen.
Be-
B 3
Wohlan, weil Du nun mehr Magiſter worden biſt,
So will ich Dir darzu von Hertzen gratuliren,
Und wenn mein Wunſch vielleicht zu kurtz gerathen iſt,
So wirſt Du hochgeneigt, Herr Bruder, pardoniren,
Das Gluͤcke goͤnne dir ſo vieles Wohlergehn,
So viel als vitia in mancher Chrie ſtehen.

M. POMPONIVS MELA,
Nachbar und Einwohner zu Glaucha bey Halle
P. S.
JE daß dich! haͤtt ich doch das beſte bald verſehn
Da ich die Uberſchrifft will auf das Brieffgen ſchreiben,
So ſeh ich eben da den groſſen Kober ſtehn,
Der darff bey leibe nicht allhier in Halle bleiben,
Mon Cher, daß Du an mich fein fleißig kanſt gedencken,
So will ich Dir hiemit was angenehmes ſchencken.
Ich weiß, Du wunderſt Dich, was doch darinnen ſey,
Du haͤlſt es gantz gewiß vor Enten, Wuͤrſte, Schincken,
Nein, dencke dieſes nicht, ſonſt irrſt Du meiner Treu,
Es kommt nicht von Lion, drum darff es auch nicht ſtincken,
Du weißt ſchon, was ich will mit dieſen Worten ſagen,
Und wer es nicht verſteht, mag den Herr Vetter fragen.
Brich nur das Siegel auf, ſo wirſt Du ohngefehr,
Ein Schoͤckgen oder zwey geſottner Eyer finden,
Du lacheſt uͤber mich, ach lache nicht zu ſehr,
Wenn Du ſie beſſer findſt, will ich mich laſſen ſchinden,
Wenn Du erfahren wirſt, was ſie bedeuten ſollen,
So kanſt Du nimmermehr mit Deinem Diener ſchmollen.
Vors erſte zeigen ſie von der Promotion,
Daß Du, krafft dieſer, ſeyſt ein Sohn der weiſſen Hennen,
Nunmehro wird es wohl in deinem Hauſe ſtohn,
Und Dich wird jedermann ein Kind des Gluͤckes nennen,
Du kanſt den Triſmegiſt Dich an die Seite ſetzen,
Und biſt ihm wie ein Ey dem andern gleich zuſchaͤtzen.
Be-
B 3
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[13/0057] Wohlan, weil Du nun mehr Magiſter worden biſt, So will ich Dir darzu von Hertzen gratuliren, Und wenn mein Wunſch vielleicht zu kurtz gerathen iſt, So wirſt Du hochgeneigt, Herr Bruder, pardoniren, Das Gluͤcke goͤnne dir ſo vieles Wohlergehn, So viel als vitia in mancher Chrie ſtehen. Halle d. 29. Febr. 1721. M. POMPONIVS MELA, Nachbar und Einwohner zu Glaucha bey Halle P. S. JE daß dich! haͤtt ich doch das beſte bald verſehn Da ich die Uberſchrifft will auf das Brieffgen ſchreiben, So ſeh ich eben da den groſſen Kober ſtehn, Der darff bey leibe nicht allhier in Halle bleiben, Mon Cher, daß Du an mich fein fleißig kanſt gedencken, So will ich Dir hiemit was angenehmes ſchencken. Ich weiß, Du wunderſt Dich, was doch darinnen ſey, Du haͤlſt es gantz gewiß vor Enten, Wuͤrſte, Schincken, Nein, dencke dieſes nicht, ſonſt irrſt Du meiner Treu, Es kommt nicht von Lion, drum darff es auch nicht ſtincken, Du weißt ſchon, was ich will mit dieſen Worten ſagen, Und wer es nicht verſteht, mag den Herr Vetter fragen. Brich nur das Siegel auf, ſo wirſt Du ohngefehr, Ein Schoͤckgen oder zwey geſottner Eyer finden, Du lacheſt uͤber mich, ach lache nicht zu ſehr, Wenn Du ſie beſſer findſt, will ich mich laſſen ſchinden, Wenn Du erfahren wirſt, was ſie bedeuten ſollen, So kanſt Du nimmermehr mit Deinem Diener ſchmollen. Vors erſte zeigen ſie von der Promotion, Daß Du, krafft dieſer, ſeyſt ein Sohn der weiſſen Hennen, Nunmehro wird es wohl in deinem Hauſe ſtohn, Und Dich wird jedermann ein Kind des Gluͤckes nennen, Du kanſt den Triſmegiſt Dich an die Seite ſetzen, Und biſt ihm wie ein Ey dem andern gleich zuſchaͤtzen. Be- B 3

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Zitationshilfe: Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fassmann_narr_1729/57>, abgerufen am 24.11.2024.