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Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729.

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Erklährung des Kupffers:
Der Gelehrte Narr sitzet in seinem Museo, mit einem
Schlaff-Peltz bekleidet, und eine grosse Peruque auf-
habende.
Etliche Affen und Haasen geniessen seines Unterrichts, und
suchen von seinen gelehrten Discoursen zu profitiren.
Ein Affe ist besorget, die Peruque des Gelehrten Narrn
auszukämmen.
Der Satyr Silenus, von dem man lieset, daß er des Bacchi
Pfleg-Vater gewesen, ihn auch auf seinen Zug nach In-
dien begleitet, hält dem Gelehrten Narrn ein grosses
Buch vor, aus welchem ein unartiger Affe ein Blat reis-
set, und seinen Hintersten damit wischet. Von diesem
Sileno ist hierbey noch dieses zu mercken, daß er sonst auf
einem Esel reitende, und stets truncken, pfleget vorge-
stellet zu werden.
Der Gelehrte Narr will dem unartigen Affen, seiner Boß-
heit wegen, mit einem Stecken auf den Kopf schlagen.
Ein anderer Satyr aber praesentiret dem Gelehrten Narrn
eine angesteckte Pfeiffe Toback, seinen Zorn dadurch zu
besänfftigen.
Unten beym Gelehrten Narrn stehet eine Bouteille mit
Bier und ein Glaß, weil er immer durstig ist, und sehr
gerne zu trincken pfleget.
Vor-
Erklaͤhrung des Kupffers:
Der Gelehrte Narr ſitzet in ſeinem Muſeo, mit einem
Schlaff-Peltz bekleidet, und eine groſſe Peruque auf-
habende.
Etliche Affen und Haaſen genieſſen ſeines Unterrichts, und
ſuchen von ſeinen gelehrten Diſcourſen zu profitiren.
Ein Affe iſt beſorget, die Peruque des Gelehrten Narrn
auszukaͤmmen.
Der Satyr Silenus, von dem man lieſet, daß er des Bacchi
Pfleg-Vater geweſen, ihn auch auf ſeinen Zug nach In-
dien begleitet, haͤlt dem Gelehrten Narrn ein groſſes
Buch vor, aus welchem ein unartiger Affe ein Blat reiſ-
ſet, und ſeinen Hinterſten damit wiſchet. Von dieſem
Sileno iſt hierbey noch dieſes zu mercken, daß er ſonſt auf
einem Eſel reitende, und ſtets truncken, pfleget vorge-
ſtellet zu werden.
Der Gelehrte Narr will dem unartigen Affen, ſeiner Boß-
heit wegen, mit einem Stecken auf den Kopf ſchlagen.
Ein anderer Satyr aber præſentiret dem Gelehrten Narrn
eine angeſteckte Pfeiffe Toback, ſeinen Zorn dadurch zu
beſaͤnfftigen.
Unten beym Gelehrten Narrn ſtehet eine Bouteille mit
Bier und ein Glaß, weil er immer durſtig iſt, und ſehr
gerne zu trincken pfleget.
Vor-
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[0026] Erklaͤhrung des Kupffers: Der Gelehrte Narr ſitzet in ſeinem Muſeo, mit einem Schlaff-Peltz bekleidet, und eine groſſe Peruque auf- habende. Etliche Affen und Haaſen genieſſen ſeines Unterrichts, und ſuchen von ſeinen gelehrten Diſcourſen zu profitiren. Ein Affe iſt beſorget, die Peruque des Gelehrten Narrn auszukaͤmmen. Der Satyr Silenus, von dem man lieſet, daß er des Bacchi Pfleg-Vater geweſen, ihn auch auf ſeinen Zug nach In- dien begleitet, haͤlt dem Gelehrten Narrn ein groſſes Buch vor, aus welchem ein unartiger Affe ein Blat reiſ- ſet, und ſeinen Hinterſten damit wiſchet. Von dieſem Sileno iſt hierbey noch dieſes zu mercken, daß er ſonſt auf einem Eſel reitende, und ſtets truncken, pfleget vorge- ſtellet zu werden. Der Gelehrte Narr will dem unartigen Affen, ſeiner Boß- heit wegen, mit einem Stecken auf den Kopf ſchlagen. Ein anderer Satyr aber præſentiret dem Gelehrten Narrn eine angeſteckte Pfeiffe Toback, ſeinen Zorn dadurch zu beſaͤnfftigen. Unten beym Gelehrten Narrn ſtehet eine Bouteille mit Bier und ein Glaß, weil er immer durſtig iſt, und ſehr gerne zu trincken pfleget. Vor-

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Zitationshilfe: Fassmann, David: Der Gelehrte Narr. Freiburg, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fassmann_narr_1729/26>, abgerufen am 29.03.2024.