I. II. 27. Morhofl. c. cap. VIIII. 1. Sonder- lich ist Hrn. Hederichs werck hier gar fein zu gebrauchen, und will ich lieber den leser dahin verweisen, als ohne noth, weitläuftig davon handeln, was bey der Lateinischen Orthogra- phie zu bemercken.
§. 4. Bey der Teutschen Orthographie hat man ebenfalls die auctores, so davon geschrie- ben,a) zu mercken, den unterschied der grossen und kleinen buchstaben,b) der langen und kurtzen,c) die verdoppelung derselben,d) daß man nicht überflüßige setze, e) nicht frembde einmische, f) nicht einen für den andern ge- brauche,g) bey den sylben, daß man sie recht theile und zusammen setze, nicht zusammen ziehe,h) daher eine üble aussprache entstehet, bey gantzen wörtern, daß man sie, wo sie in die Teutsche construction geflochten werden, auch mit Teutschen buchstaben schreibe,i) daß man ihre endungen wohl unterscheide, k) den artickel recht anbringe,l) den unterschied der wörter, die unterschiedene bedeutungen haben, wo möglich, auch im schreiben unterscheide,m) die coniugationes recht formire, n) die prä- positiones mit den rechten casibus verbinde, o) die distinctiones obseruire, p) und überhaupt die bequemlichkeit für dem schreiber und dru- cker, die deutlichkeit und den wohlstand für den leser, und einerley art der Orthographie, immer für augen habe.
a) Weil ich mehr Teutsche als Lateinische leser vermuthe, und meine Orthographie vielleicht
dem ſchreiben und ausreden.
I. II. 27. Morhofl. c. cap. VIIII. 1. Sonder- lich iſt Hrn. Hederichs werck hier gar fein zu gebrauchen, und will ich lieber den leſer dahin verweiſen, als ohne noth, weitlaͤuftig davon handeln, was bey der Lateiniſchen Orthogra- phie zu bemercken.
§. 4. Bey der Teutſchen Orthographie hat man ebenfalls die auctores, ſo davon geſchrie- ben,a) zu mercken, den unterſchied der groſſen und kleinen buchſtaben,b) der langen und kurtzen,c) die verdoppelung derſelben,d) daß man nicht uͤberfluͤßige ſetze, e) nicht frembde einmiſche, f) nicht einen fuͤr den andern ge- brauche,g) bey den ſylben, daß man ſie recht theile und zuſammen ſetze, nicht zuſammen ziehe,h) daher eine uͤble ausſprache entſtehet, bey gantzen woͤrtern, daß man ſie, wo ſie in die Teutſche conſtruction geflochten werden, auch mit Teutſchen buchſtaben ſchreibe,i) daß man ihre endungen wohl unterſcheide, k) den artickel recht anbringe,l) den unterſchied der woͤrter, die unterſchiedene bedeutungen haben, wo moͤglich, auch im ſchreiben unterſcheide,m) die coniugationes recht formire, n) die praͤ- poſitiones mit den rechten caſibus verbinde, o) die diſtinctiones obſeruire, p) und uͤberhaupt die bequemlichkeit fuͤr dem ſchreiber und dru- cker, die deutlichkeit und den wohlſtand fuͤr den leſer, und einerley art der Orthographie, immer fuͤr augen habe.
a) Weil ich mehr Teutſche als Lateiniſche leſer vermuthe, und meine Orthographie vielleicht
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dem ſchreiben und ausreden.
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I. II. 27. Morhof l. c. cap. VIIII. 1. Sonder-
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gebrauchen, und will ich lieber den leſer dahin
verweiſen, als ohne noth, weitlaͤuftig davon
handeln, was bey der Lateiniſchen Orthogra-
phie zu bemercken.
§. 4. Bey der Teutſchen Orthographie hat
man ebenfalls die auctores, ſo davon geſchrie-
ben,
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zu mercken, den unterſchied der groſſen
und kleinen buchſtaben,
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man nicht uͤberfluͤßige ſetze,
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die coniugationes recht formire, n) die praͤ-
poſitiones mit den rechten caſibus verbinde, o)
die diſtinctiones obſeruire, p) und uͤberhaupt
die bequemlichkeit fuͤr dem ſchreiber und dru-
cker, die deutlichkeit und den wohlſtand fuͤr
den leſer, und einerley art der Orthographie,
immer fuͤr augen habe.
a⁾ Weil ich mehr Teutſche als Lateiniſche leſer
vermuthe, und meine Orthographie vielleicht
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/545>, abgerufen am 22.11.2024.
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