Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.des ausdrucks. verstandes, der regeln des stili, der Historiedes redenden, der Hermeneutischen wahrschein- lichkeit, und endlich eine gute lectur und er- fahrung. Socrates sagte, als ihm iemand einen knaben brachte, dessen gemüths-beschaffenheit er unter- suchen möchte, man solte denselben reden lassen. Diogenes moquiret sich, daß die leute keinen topf kauften, wann sie nicht vorher daran ge- klopft, und versucht, wie er klänge, und doch gleichwohl den menschen aus dem blossen anse- hen, nicht auch aus der rede urtheilen wolten. Deßwegen sagt Quinctilianus L. VIII. Sermo- ne hominem, vt aera tinnitu dignoscimus, und Terentius Heauton. II. 4. Mihi, quale ingenium haberes, fuit oratio. Verulamius VI. 1. de augm. scient. meint, man könne aus der sprache von gantzen völckern urtheilen. So nöthig aber die- se kunst, so schön und angenehm sie ist, so weiß ich doch nicht, ob folgende auctores hinlängliche nachricht davon gegeben, als: Janus Huartus in Scrutinio animorum, Neuhusius im Theatro ingeniorum, s[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]de cognoscenda hominum indole & secretis animi moribus. Jo. Mercurialis im Musaeo Physico s. de humano lngenio. Venet. 1640. 4. Camillus Baldus de diuinatione epistolari. Bonon. 1664. 4. La Chambre dans les caracteres des passions. IIII. Vol. Amsterd 1658 12. und Paris 1662. 4. (Siehe Morhofs Po- lyhist. III. I. I. 11. Stollens Hist der Gel. III. IIII. 35.) Scipio Claramontius de coniectan- dis latentibus animi affectibus. Ludovicus Cre- sollius in vacationibus autumnalibus, siue de per- fecta oratoris actione & pronunciatione. Paris. 1620 4. Siehe Morhoff l. c. II. III. I. 3. Joh. Wolfgang Trier in seinen kurtzen fragen von denen menschlicheu gemüths-bewegun- gen, A a
des ausdrucks. verſtandes, der regeln des ſtili, der Hiſtoriedes redenden, der Hermeneutiſchen wahrſchein- lichkeit, und endlich eine gute lectur und er- fahrung. Socrates ſagte, als ihm iemand einen knaben brachte, deſſen gemuͤths-beſchaffenheit er unter- ſuchen moͤchte, man ſolte denſelben reden laſſen. Diogenes moquiret ſich, daß die leute keinen topf kauften, wann ſie nicht vorher daran ge- klopft, und verſucht, wie er klaͤnge, und doch gleichwohl den menſchen aus dem bloſſen anſe- hen, nicht auch aus der rede urtheilen wolten. Deßwegen ſagt Quinctilianus L. VIII. Sermo- ne hominem, vt aera tinnitu dignoſcimus, und Terentius Heauton. II. 4. Mihi, quale ingenium haberes, fuit oratio. Verulamius VI. 1. de augm. ſcient. meint, man koͤnne aus der ſprache von gantzen voͤlckern urtheilen. So noͤthig aber die- ſe kunſt, ſo ſchoͤn und angenehm ſie iſt, ſo weiß ich doch nicht, ob folgende auctores hinlaͤngliche nachricht davon gegeben, als: Janus Huartus in Scrutinio animorum, Neuhuſius im Theatro ingeniorum, ſ[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]de cognoſcenda hominum indole & ſecretis animi moribus. Jo. Mercurialis im Muſaeo Phyſico ſ. de humano lngenio. Venet. 1640. 4. Camillus Baldus de diuinatione epiſtolari. Bonon. 1664. 4. La Chambre dans les caracteres des paſſions. IIII. Vol. Amſterd 1658 12. und Paris 1662. 4. (Siehe Morhofs Po- lyhiſt. III. I. I. 11. Stollens Hiſt der Gel. III. IIII. 35.) Scipio Claramontius de coniectan- dis latentibus animi affectibus. Ludovicus Cre- ſollius in vacationibus autumnalibus, ſiue de per- fecta oratoris actione & pronunciatione. Paris. 1620 4. Siehe Morhoff l. c. II. III. I. 3. Joh. Wolfgang Trier in ſeinen kurtzen fragen von denen menſchlicheu gemuͤths-bewegun- gen, A a
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fahrung.
Socrates ſagte, als ihm iemand einen knaben
brachte, deſſen gemuͤths-beſchaffenheit er unter-
ſuchen moͤchte, man ſolte denſelben reden laſſen.
Diogenes moquiret ſich, daß die leute keinen
topf kauften, wann ſie nicht vorher daran ge-
klopft, und verſucht, wie er klaͤnge, und doch
gleichwohl den menſchen aus dem bloſſen anſe-
hen, nicht auch aus der rede urtheilen wolten.
Deßwegen ſagt Quinctilianus L. VIII. Sermo-
ne hominem, vt aera tinnitu dignoſcimus, und
Terentius Heauton. II. 4. Mihi, quale ingenium
haberes, fuit oratio. Verulamius VI. 1. de augm.
ſcient. meint, man koͤnne aus der ſprache von
gantzen voͤlckern urtheilen. So noͤthig aber die-
ſe kunſt, ſo ſchoͤn und angenehm ſie iſt, ſo weiß
ich doch nicht, ob folgende auctores hinlaͤngliche
nachricht davon gegeben, als: Janus Huartus
in Scrutinio animorum, Neuhuſius im Theatro
ingeniorum, ſ_de cognoſcenda hominum indole &
ſecretis animi moribus. Jo. Mercurialis im
Muſaeo Phyſico ſ. de humano lngenio. Venet.
1640. 4. Camillus Baldus de diuinatione
epiſtolari. Bonon. 1664. 4. La Chambre dans
les caracteres des paſſions. IIII. Vol. Amſterd 1658
12. und Paris 1662. 4. (Siehe Morhofs Po-
lyhiſt. III. I. I. 11. Stollens Hiſt der Gel. III.
IIII. 35.) Scipio Claramontius de coniectan-
dis latentibus animi affectibus. Ludovicus Cre-
ſollius in vacationibus autumnalibus, ſiue de per-
fecta oratoris actione & pronunciatione. Paris. 1620
4. Siehe Morhoff l. c. II. III. I. 3. Joh.
Wolfgang Trier in ſeinen kurtzen fragen
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