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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
thig daß er geschwister hatte, weil die glor-
würdigsten eltern schon alles in ihm dem gros-
sen Teutschen Reich, ia gantz Europae gege-
ben hatten. Doch weder die verdienste der el-
tern, noch die glückverheissende geburts stun-
de ist vermögend, den schaden zu ersetzen, wenn
eine verderbte auferziehung die blüten der tu-
gend in dem blute der iahre ersticket, und Ti-
berius
ziehet an dem Caligula der stadt Rom
eine giftige schlange, und der welt einen unbe-
sonnenen Phäeton auf. Fridrichs W. hoher
geist brauchte zwar nicht, auf den tugend-weg
geleitet zu werden, wozu er selbst einen innern
trieb fühlete, doch kan ich nicht leugnen, daß die
kluge aufsicht, des um seine auferziehung sich
höchst verdientmachenden Joh. v. der Burg
und dessen geschickte unterweisung, ein merck-
liches beygetragen, die in ihm gelegte fähigkeit
des verstandes vollkommen zu machen, und die
herliche begierde zur tugend zu vergrössern. Hie-
durch wurde er geschickt dem Augusto nachzu-
ahmen, und den regiments-stab im 20sten iah-
re seines alters, als der großmüthige Georg
Wilhelm
aus der welt gieng, beydes zu ergreif-
fen und klüglich zu führen, denn dadurch eröf-
nete ihm das gütige schicksahl die thüre, zu ei-
ner fast 50 iährigen regierung. Und hie weiß
ich nicht, ob ich erst seinen so weißlich geführ-
ten scepter, oder seinen den feinden er-
schrecklichen, freunden aber erfreulichen,
degen, oder sein wohlbestelltes fürst-

liches
T

des ſtili inſonderheit.
thig daß er geſchwiſter hatte, weil die glor-
wuͤrdigſten eltern ſchon alles in ihm dem groſ-
ſen Teutſchen Reich, ia gantz Europae gege-
ben hatten. Doch weder die verdienſte der el-
tern, noch die gluͤckverheiſſende geburts ſtun-
de iſt vermoͤgend, den ſchaden zu erſetzen, wenn
eine verderbte auferziehung die bluͤten der tu-
gend in dem blute der iahre erſticket, und Ti-
berius
ziehet an dem Caligula der ſtadt Rom
eine giftige ſchlange, und der welt einen unbe-
ſonnenen Phaͤeton auf. Fridrichs W. hoher
geiſt brauchte zwar nicht, auf den tugend-weg
geleitet zu werden, wozu er ſelbſt einen innern
trieb fuͤhlete, doch kan ich nicht leugnen, daß die
kluge aufſicht, des um ſeine auferziehung ſich
hoͤchſt verdientmachenden Joh. v. der Burg
und deſſen geſchickte unterweiſung, ein merck-
liches beygetragen, die in ihm gelegte faͤhigkeit
des verſtandes vollkommen zu machen, und die
herliche begierde zur tugend zu vergroͤſſern. Hie-
durch wurde er geſchickt dem Auguſto nachzu-
ahmen, und den regiments-ſtab im 20ſten iah-
re ſeines alters, als der großmuͤthige Georg
Wilhelm
aus der welt gieng, beydes zu ergreif-
fen und kluͤglich zu fuͤhren, denn dadurch eroͤf-
nete ihm das guͤtige ſchickſahl die thuͤre, zu ei-
ner faſt 50 iaͤhrigen regierung. Und hie weiß
ich nicht, ob ich erſt ſeinen ſo weißlich gefuͤhr-
ten ſcepter, oder ſeinen den feinden er-
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liches
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[289/0307] des ſtili inſonderheit. thig daß er geſchwiſter hatte, weil die glor- wuͤrdigſten eltern ſchon alles in ihm dem groſ- ſen Teutſchen Reich, ia gantz Europae gege- ben hatten. Doch weder die verdienſte der el- tern, noch die gluͤckverheiſſende geburts ſtun- de iſt vermoͤgend, den ſchaden zu erſetzen, wenn eine verderbte auferziehung die bluͤten der tu- gend in dem blute der iahre erſticket, und Ti- berius ziehet an dem Caligula der ſtadt Rom eine giftige ſchlange, und der welt einen unbe- ſonnenen Phaͤeton auf. Fridrichs W. hoher geiſt brauchte zwar nicht, auf den tugend-weg geleitet zu werden, wozu er ſelbſt einen innern trieb fuͤhlete, doch kan ich nicht leugnen, daß die kluge aufſicht, des um ſeine auferziehung ſich hoͤchſt verdientmachenden Joh. v. der Burg und deſſen geſchickte unterweiſung, ein merck- liches beygetragen, die in ihm gelegte faͤhigkeit des verſtandes vollkommen zu machen, und die herliche begierde zur tugend zu vergroͤſſern. Hie- durch wurde er geſchickt dem Auguſto nachzu- ahmen, und den regiments-ſtab im 20ſten iah- re ſeines alters, als der großmuͤthige Georg Wilhelm aus der welt gieng, beydes zu ergreif- fen und kluͤglich zu fuͤhren, denn dadurch eroͤf- nete ihm das guͤtige ſchickſahl die thuͤre, zu ei- ner faſt 50 iaͤhrigen regierung. Und hie weiß ich nicht, ob ich erſt ſeinen ſo weißlich gefuͤhr- ten ſcepter, oder ſeinen den feinden er- ſchrecklichen, freunden aber erfreulichen, degen, oder ſein wohlbeſtelltes fuͤrſt- liches T

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/307>, abgerufen am 22.11.2024.