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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
werthesten versamlung zu verehren. Allein,
Alexander wünscht nur darum sein leben vom
Homero beschrieben der nachwelt zu schencken,
damit eine fabelhaffte feder seinen thaten
gleichsam ein vergrösserungs-glaß geben mö-
ge und Augustus hat nur darum ein gefallen
an der Aeneis Virgilii, weil er ihn darinn zum
anverwandten der götter zu machen bemühet
ist. Und ich habe mit fleiß den grossen Fr. W.
zum inhalt meiner rede erkieset. Fehlt es mir
sonst an artigen erfindungen, so nehme ich an
deren statt die thaten und tugenden dieses
theuresten hauptes, finde ich einen mangel
bey mir wohlausgesuchter worte, so darf ich
nur sein glorwürdigstes leben durchgehen, so
werde an prächtigredenden gedancken einen
uberfluß haben. Billich beklagen sich die be-
redtesten redner, wenn sie von göttern auf er-
den reden wollen, daß es ihnen gehe, wie den
schnecken, die weder hertz noch zunge haben,
denn sie wollen loben, ich will nur erzehlen.
Sie machen es wie Zeuxis, welcher wenn er
die Venerem mahlen soll, alle schönheiten des
gantzen griechen-landes samlet, und von einer
ieden etwas göttliches seinen gemählde einver-
leibet. Sie suchen die tugenden anderer po-
tentaten auf, und wenden solche zu ihren ge-
brauch an. Jch darf nur wenn ich vom grossen
Fr. W. reden will, den grossen Fr. W. be-
trachten, denn an ihm finde ich alle fürstliche
tugenden, und was ich an ihm finde, sind

fürst-

von denen unterſchiedenen arten
wertheſten verſamlung zu verehren. Allein,
Alexander wuͤnſcht nur darum ſein leben vom
Homero beſchrieben der nachwelt zu ſchencken,
damit eine fabelhaffte feder ſeinen thaten
gleichſam ein vergroͤſſerungs-glaß geben moͤ-
ge und Auguſtus hat nur darum ein gefallen
an der Aeneis Virgilii, weil er ihn darinn zum
anverwandten der goͤtter zu machen bemuͤhet
iſt. Und ich habe mit fleiß den groſſen Fr. W.
zum inhalt meiner rede erkieſet. Fehlt es mir
ſonſt an artigen erfindungen, ſo nehme ich an
deren ſtatt die thaten und tugenden dieſes
theureſten hauptes, finde ich einen mangel
bey mir wohlausgeſuchter worte, ſo darf ich
nur ſein glorwuͤrdigſtes leben durchgehen, ſo
werde an praͤchtigredenden gedancken einen
uberfluß haben. Billich beklagen ſich die be-
redteſten redner, wenn ſie von goͤttern auf er-
den reden wollen, daß es ihnen gehe, wie den
ſchnecken, die weder hertz noch zunge haben,
denn ſie wollen loben, ich will nur erzehlen.
Sie machen es wie Zeuxis, welcher wenn er
die Venerem mahlen ſoll, alle ſchoͤnheiten des
gantzen griechen-landes ſamlet, und von einer
ieden etwas goͤttliches ſeinen gemaͤhlde einver-
leibet. Sie ſuchen die tugenden anderer po-
tentaten auf, und wenden ſolche zu ihren ge-
brauch an. Jch darf nur wenn ich vom groſſen
Fr. W. reden will, den groſſen Fr. W. be-
trachten, denn an ihm finde ich alle fuͤrſtliche
tugenden, und was ich an ihm finde, ſind

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[284/0302] von denen unterſchiedenen arten wertheſten verſamlung zu verehren. Allein, Alexander wuͤnſcht nur darum ſein leben vom Homero beſchrieben der nachwelt zu ſchencken, damit eine fabelhaffte feder ſeinen thaten gleichſam ein vergroͤſſerungs-glaß geben moͤ- ge und Auguſtus hat nur darum ein gefallen an der Aeneis Virgilii, weil er ihn darinn zum anverwandten der goͤtter zu machen bemuͤhet iſt. Und ich habe mit fleiß den groſſen Fr. W. zum inhalt meiner rede erkieſet. Fehlt es mir ſonſt an artigen erfindungen, ſo nehme ich an deren ſtatt die thaten und tugenden dieſes theureſten hauptes, finde ich einen mangel bey mir wohlausgeſuchter worte, ſo darf ich nur ſein glorwuͤrdigſtes leben durchgehen, ſo werde an praͤchtigredenden gedancken einen uberfluß haben. Billich beklagen ſich die be- redteſten redner, wenn ſie von goͤttern auf er- den reden wollen, daß es ihnen gehe, wie den ſchnecken, die weder hertz noch zunge haben, denn ſie wollen loben, ich will nur erzehlen. Sie machen es wie Zeuxis, welcher wenn er die Venerem mahlen ſoll, alle ſchoͤnheiten des gantzen griechen-landes ſamlet, und von einer ieden etwas goͤttliches ſeinen gemaͤhlde einver- leibet. Sie ſuchen die tugenden anderer po- tentaten auf, und wenden ſolche zu ihren ge- brauch an. Jch darf nur wenn ich vom groſſen Fr. W. reden will, den groſſen Fr. W. be- trachten, denn an ihm finde ich alle fuͤrſtliche tugenden, und was ich an ihm finde, ſind fuͤrſt-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/302>, abgerufen am 22.11.2024.