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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den erläuterungs-gründen.
komme, und nach meinen absichten, desto leich-
ter und deutlicher begriffen werde. Sie wer-
den aus der historie und erfahrung hergenom-
men, und wohl erstlich an und für sich nach ih-
ren umständen erläutert und bewiesen, hernach
aber auf das fürhabende obiectum appliciret,
oder auch nur kurtz in wenig worten, ohne ap-
plication fürgetragen.

Z. e. Falsche leute soll man meiden: Illustrat. ab
exemplo:
Hätte sich Simson nicht mit der
Delila eingelassen, wäre er nicht um seine
krausen haare, um seine augen, freyheit und
endlich gar um das leben kommen. Hätte
Sissera nicht aus der Jael ihrem m[i]lch-topf
getruncken, und sich so treuhertzig machen
lassen, in ihrem gezelt zu schlaffen, so würde
sein schlaf mit dem tode, durch den fatalen
nagel nicht seyn zusammengehefftet worden.
Für Joabs gruß, Judas kuß und Granvel-
lanischer schreibekunst, muß man [l]eben so
wohl als für dem teuffel ein creutz machen.

§. 13. Jch kan meine meinung durch al-
lerhand testimonia erläutern, wann ich die
gleichheit eines satzes mit andrer leute mei-
nung, aussprüchen, sprüchwörtern und derglei-
chen darthue, und dabey dieienigen umstände
bemercke, worinn sie miteinander genau über-
einkommen, oder von einander unterschieden.
S. hiebey das vorige capit. §. 26.

Z. e. Bey obigen satz führte ich an Tacitum H. 1.
2. 6. der sagt: Quibus deest inimicus, subinde
per amicos opprimuntur:
und A. 14. 56. 5. odi-
um fallacibus blanditiis velatur.
Oder ich sprä-
che: Wer einmahl aufm fahlen pferde ertappt
ist,

von den erlaͤuterungs-gruͤnden.
komme, und nach meinen abſichten, deſto leich-
ter und deutlicher begriffen werde. Sie wer-
den aus der hiſtorie und erfahrung hergenom-
men, und wohl erſtlich an und fuͤr ſich nach ih-
ren umſtaͤnden erlaͤutert und bewieſen, hernach
aber auf das fuͤrhabende obiectum appliciret,
oder auch nur kurtz in wenig worten, ohne ap-
plication fuͤrgetragen.

Z. e. Falſche leute ſoll man meiden: Illuſtrat. ab
exemplo:
Haͤtte ſich Simſon nicht mit der
Delila eingelaſſen, waͤre er nicht um ſeine
krauſen haare, um ſeine augen, freyheit und
endlich gar um das leben kommen. Haͤtte
Siſſera nicht aus der Jael ihrem m[i]lch-topf
getruncken, und ſich ſo treuhertzig machen
laſſen, in ihrem gezelt zu ſchlaffen, ſo wuͤrde
ſein ſchlaf mit dem tode, durch den fatalen
nagel nicht ſeyn zuſammengehefftet worden.
Fuͤr Joabs gruß, Judas kuß und Granvel-
laniſcher ſchreibekunſt, muß man [l]eben ſo
wohl als fuͤr dem teuffel ein creutz machen.

§. 13. Jch kan meine meinung durch al-
lerhand teſtimonia erlaͤutern, wann ich die
gleichheit eines ſatzes mit andrer leute mei-
nung, ausſpruͤchen, ſpruͤchwoͤrtern und derglei-
chen darthue, und dabey dieienigen umſtaͤnde
bemercke, worinn ſie miteinander genau uͤber-
einkommen, oder von einander unterſchieden.
S. hiebey das vorige capit. §. 26.

Z. e. Bey obigen ſatz fuͤhrte ich an Tacitum H. 1.
2. 6. der ſagt: Quibus deeſt inimicus, ſubinde
per amicos opprimuntur:
und A. 14. 56. 5. odi-
um fallacibus blanditiis velatur.
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che: Wer einmahl aufm fahlen pferde ertappt
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[110/0128] von den erlaͤuterungs-gruͤnden. komme, und nach meinen abſichten, deſto leich- ter und deutlicher begriffen werde. Sie wer- den aus der hiſtorie und erfahrung hergenom- men, und wohl erſtlich an und fuͤr ſich nach ih- ren umſtaͤnden erlaͤutert und bewieſen, hernach aber auf das fuͤrhabende obiectum appliciret, oder auch nur kurtz in wenig worten, ohne ap- plication fuͤrgetragen. Z. e. Falſche leute ſoll man meiden: Illuſtrat. ab exemplo: Haͤtte ſich Simſon nicht mit der Delila eingelaſſen, waͤre er nicht um ſeine krauſen haare, um ſeine augen, freyheit und endlich gar um das leben kommen. Haͤtte Siſſera nicht aus der Jael ihrem milch-topf getruncken, und ſich ſo treuhertzig machen laſſen, in ihrem gezelt zu ſchlaffen, ſo wuͤrde ſein ſchlaf mit dem tode, durch den fatalen nagel nicht ſeyn zuſammengehefftet worden. Fuͤr Joabs gruß, Judas kuß und Granvel- laniſcher ſchreibekunſt, muß man leben ſo wohl als fuͤr dem teuffel ein creutz machen. §. 13. Jch kan meine meinung durch al- lerhand teſtimonia erlaͤutern, wann ich die gleichheit eines ſatzes mit andrer leute mei- nung, ausſpruͤchen, ſpruͤchwoͤrtern und derglei- chen darthue, und dabey dieienigen umſtaͤnde bemercke, worinn ſie miteinander genau uͤber- einkommen, oder von einander unterſchieden. S. hiebey das vorige capit. §. 26. Z. e. Bey obigen ſatz fuͤhrte ich an Tacitum H. 1. 2. 6. der ſagt: Quibus deeſt inimicus, ſubinde per amicos opprimuntur: und A. 14. 56. 5. odi- um fallacibus blanditiis velatur. Oder ich ſpraͤ- che: Wer einmahl aufm fahlen pferde ertappt iſt,

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/128>, abgerufen am 21.11.2024.