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Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723].

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allmächtig und getreu ist / welcher uns beruffen hat. Denn so kan und wil Er uns erhalten / so kan und wil Er das angefangene Gnaden-Werck in uns vollenden. Wie nun JEsus / mit seinem Vater und dem werthen Heiligen Geiste / derjenige ist / welcher die Christen beruffet zu seinem Gnaden-Reich; welcher die Lehrer beruffet zu seinen Dienern an der Gemeine: So ist Er auch derjenige / welcher ihnen den letzten und besten Ruff ertheilet / da Er sie ruffet zum Reiche seiner Herrlichkeit in einem seligen Tode. Schöne Worte sinds / die Paulus hievon anführet / in dem eben angezogenen Ort: (Rom. 8, 30.) Welche GOtt beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht / welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht. Dahin gehet aller vorhergehende Beruff. Alles Evangelium / welches geprediget wird / fasset in sich einen Beruff GOttes zur Seligkeit / deswegen heißt solche Predigt ein Evangelium von unser Seligkeit / (Ephes. 1, 13.) oder ein Evangelium / durch welches wir selig werden / (1. Cor. 15, 2.) ja es wird wol die Seligkeit selber genennet / (Ebr. 2, 3.) weil GOtt der Predigt seines Worts sich als eines Mittels bedienet / dadurch Er uns nicht nur zur Seligkeit beruffet; sondern in solchem Beruff dieselbe würcklich mittheilet. Das ist der Seegen / welchen Paulus treuen Lehrern des Worts aus dem Evangelio verheisset: sie sollen sich selbst selig machen / und die sie hören / (1. Tim. 4, 16.) JEsus allein kan uns solchen Ruff zur Seligkeit wiederfahren lassen / weil Er allein uns die Seligkeit erworben. Darum / wenn des göttlichen Beruffs zur Herrlichkeit gedacht wird / so heisset es / er sey geschehen in CHRisto JESU: Der GOtt aller Gnade / der uns beruffen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit / in Christo JESU / u. s. w. (1. Petr. 5, 10.) GOTT hat uns selig gemacht / und beruffen mit einem heiligen Ruff / nicht nach unsern Wercken / sondern nach seinem Vorsatz und Gnade / die uns gegeben ist in Christo JEsu vor der

allmächtig und getreu ist / welcher uns beruffen hat. Denn so kan und wil Er uns erhalten / so kan und wil Er das angefangene Gnaden-Werck in uns vollenden. Wie nun JEsus / mit seinem Vater und dem werthen Heiligen Geiste / derjenige ist / welcher die Christen beruffet zu seinem Gnaden-Reich; welcher die Lehrer beruffet zu seinen Dienern an der Gemeine: So ist Er auch derjenige / welcher ihnen den letzten und besten Ruff ertheilet / da Er sie ruffet zum Reiche seiner Herrlichkeit in einem seligen Tode. Schöne Worte sinds / die Paulus hievon anführet / in dem eben angezogenen Ort: (Rom. 8, 30.) Welche GOtt beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht / welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht. Dahin gehet aller vorhergehende Beruff. Alles Evangelium / welches geprediget wird / fasset in sich einen Beruff GOttes zur Seligkeit / deswegen heißt solche Predigt ein Evangelium von unser Seligkeit / (Ephes. 1, 13.) oder ein Evangelium / durch welches wir selig werden / (1. Cor. 15, 2.) ja es wird wol die Seligkeit selber genennet / (Ebr. 2, 3.) weil GOtt der Predigt seines Worts sich als eines Mittels bedienet / dadurch Er uns nicht nur zur Seligkeit beruffet; sondern in solchem Beruff dieselbe würcklich mittheilet. Das ist der Seegen / welchen Paulus treuen Lehrern des Worts aus dem Evangelio verheisset: sie sollen sich selbst selig machen / und die sie hören / (1. Tim. 4, 16.) JEsus allein kan uns solchen Ruff zur Seligkeit wiederfahren lassen / weil Er allein uns die Seligkeit erworben. Darum / wenn des göttlichen Beruffs zur Herrlichkeit gedacht wird / so heisset es / er sey geschehen in CHRisto JESU: Der GOtt aller Gnade / der uns beruffen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit / in Christo JESU / u. s. w. (1. Petr. 5, 10.) GOTT hat uns selig gemacht / und beruffen mit einem heiligen Ruff / nicht nach unsern Wercken / sondern nach seinem Vorsatz und Gnade / die uns gegeben ist in Christo JEsu vor der

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[0019] allmächtig und getreu ist / welcher uns beruffen hat. Denn so kan und wil Er uns erhalten / so kan und wil Er das angefangene Gnaden-Werck in uns vollenden. Wie nun JEsus / mit seinem Vater und dem werthen Heiligen Geiste / derjenige ist / welcher die Christen beruffet zu seinem Gnaden-Reich; welcher die Lehrer beruffet zu seinen Dienern an der Gemeine: So ist Er auch derjenige / welcher ihnen den letzten und besten Ruff ertheilet / da Er sie ruffet zum Reiche seiner Herrlichkeit in einem seligen Tode. Schöne Worte sinds / die Paulus hievon anführet / in dem eben angezogenen Ort: (Rom. 8, 30.) Welche GOtt beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht / welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht. Dahin gehet aller vorhergehende Beruff. Alles Evangelium / welches geprediget wird / fasset in sich einen Beruff GOttes zur Seligkeit / deswegen heißt solche Predigt ein Evangelium von unser Seligkeit / (Ephes. 1, 13.) oder ein Evangelium / durch welches wir selig werden / (1. Cor. 15, 2.) ja es wird wol die Seligkeit selber genennet / (Ebr. 2, 3.) weil GOtt der Predigt seines Worts sich als eines Mittels bedienet / dadurch Er uns nicht nur zur Seligkeit beruffet; sondern in solchem Beruff dieselbe würcklich mittheilet. Das ist der Seegen / welchen Paulus treuen Lehrern des Worts aus dem Evangelio verheisset: sie sollen sich selbst selig machen / und die sie hören / (1. Tim. 4, 16.) JEsus allein kan uns solchen Ruff zur Seligkeit wiederfahren lassen / weil Er allein uns die Seligkeit erworben. Darum / wenn des göttlichen Beruffs zur Herrlichkeit gedacht wird / so heisset es / er sey geschehen in CHRisto JESU: Der GOtt aller Gnade / der uns beruffen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit / in Christo JESU / u. s. w. (1. Petr. 5, 10.) GOTT hat uns selig gemacht / und beruffen mit einem heiligen Ruff / nicht nach unsern Wercken / sondern nach seinem Vorsatz und Gnade / die uns gegeben ist in Christo JEsu vor der

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Zitationshilfe: Faber, Ludolph: Die letzte und beste Vocation eines treuen Dieners Jesu Christi. Wolfenbüttel, [ca. 1723], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/faber_vocation_1723/19>, abgerufen am 19.04.2024.