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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Zwölftes Kapitel.
vor der androhenden Gefahr bekommen mögen. Zu dergleichen Pack- und Buhnen-Werken
sollen die Interessenten die Materialien-Fuhren, nach der von dem Teich-Haupt-
mann zu machenden und auszuschreibenden Repartition, wobei derselbe die möglichst genaue
Billigkeit und Gleichheit zu beobachten hat, solche auch, wo nicht periculum in mora vor-
handen, und die Anlegung eines solchen Werks, bei der Teichschau beschlossen wird, alsdenn
mit zu reguliren ist, ohnentgeldlich verrichten und also nur das Arbeitslohn und an-
dern mit baarem Gelde zu bestreitenden Ausgaben aus der zu errichtenden Teich-Casse ge-
nommen werden, das dazu erforderliche Baum- Pfahl- und Faschinenholz, wollen Wir, bis
hinlänglich Weidenholz und Strauch im Bruch angepflanzt, und angewachsen seyn wird, fer-
nerhin allergnädigst, aus Unsern Freienwald- und Neuenhagen- Lietzegörick- und Stolpischen
Forsten, nach Gelegenheit- wie eine oder die andere solcher Forsten, der Baustelle am näch-
sten ist frei vom allen Holz, und Stammgelde allergnädigst hergeben, und anweisen lassen.
Damit indessen das Bruch selbst künftig, wo nicht ganz und gar, doch zum größten Theil,
sich mit dem, zu dem Pack- und Buhnenwerken nöthigen Holz helfen könne, und den Inte-
ressenten die entlegenen Materialien-Fuhren dereinst erleichtert werden, sollen nicht allein die
Pack- und Buhnenwerke sondern auch, wenn der Strom den Sand dahinter wirft, solche,
imgleichen die Dämme, nach der gegebenen Vorschrift, mit Satzweiden, mit jungen Werder-
weiden bepflanzet werden, und damit diese Bepflanzungen, durch das Vieh nicht wieder ab-
gehütet, und verderbet werden mögen, so sollen solche bepflanzte Sandbänke und Packwerke,
durch lebendige Zäune oder Rückwerke gehörig abgeheget seyn, und vor aller Viehtrift und
Behütung beständig geschonet bleiben.

Weil auch zu Anlegung der Packwerke vieles Reisholz erfordert wird, so hat beson-
ders die Teichschau dafür zu sorgen, und sich äußerst angelegen seyn zu lassen, daß sobald
in dem Oderstrom oder dem großen Kanal sich Sandfelder ansetzen, solche, wenn sie derge-
stalt situiret sind, daß dem gegenüber liegenden Ufer dadurch nichts nachtheiliges zustoßen
kann, mit Werderweiden bepflanzet, und wo es thunlich fällt, am festen Ufer enclaviret, und
beständig zum Buschwachs vom Vieh geschonet werden.

Was aber sowohl die Buschweiden, als die, neben den Dämmen in verschobenen
Quadraten gepflanzten und noch fernerhin zu pflanzende Weiden auf der Interessenten Grund-
stücke betrift, so verbleibt ihnen zwar das Eigenthum und die Nutzung solcher Weiden,
jedoch sollen sie selbige nicht nur beständig zu unterhalten, mithin statt der ausgegangenen
oder fehlenden, andere anzupflanzen schuldig seyn, so[n]dern auch in Ansehung der Kappung,

Zwoͤlftes Kapitel.
vor der androhenden Gefahr bekommen moͤgen. Zu dergleichen Pack- und Buhnen-Werken
ſollen die Intereſſenten die Materialien-Fuhren, nach der von dem Teich-Haupt-
mann zu machenden und auszuſchreibenden Repartition, wobei derſelbe die moͤglichſt genaue
Billigkeit und Gleichheit zu beobachten hat, ſolche auch, wo nicht periculum in mora vor-
handen, und die Anlegung eines ſolchen Werks, bei der Teichſchau beſchloſſen wird, alsdenn
mit zu reguliren iſt, ohnentgeldlich verrichten und alſo nur das Arbeitslohn und an-
dern mit baarem Gelde zu beſtreitenden Ausgaben aus der zu errichtenden Teich-Caſſe ge-
nommen werden, das dazu erforderliche Baum- Pfahl- und Faſchinenholz, wollen Wir, bis
hinlaͤnglich Weidenholz und Strauch im Bruch angepflanzt, und angewachſen ſeyn wird, fer-
nerhin allergnaͤdigſt, aus Unſern Freienwald- und Neuenhagen- Lietzegoͤrick- und Stolpiſchen
Forſten, nach Gelegenheit- wie eine oder die andere ſolcher Forſten, der Bauſtelle am naͤch-
ſten iſt frei vom allen Holz, und Stammgelde allergnaͤdigſt hergeben, und anweiſen laſſen.
Damit indeſſen das Bruch ſelbſt kuͤnftig, wo nicht ganz und gar, doch zum groͤßten Theil,
ſich mit dem, zu dem Pack- und Buhnenwerken noͤthigen Holz helfen koͤnne, und den Inte-
reſſenten die entlegenen Materialien-Fuhren dereinſt erleichtert werden, ſollen nicht allein die
Pack- und Buhnenwerke ſondern auch, wenn der Strom den Sand dahinter wirft, ſolche,
imgleichen die Daͤmme, nach der gegebenen Vorſchrift, mit Satzweiden, mit jungen Werder-
weiden bepflanzet werden, und damit dieſe Bepflanzungen, durch das Vieh nicht wieder ab-
gehuͤtet, und verderbet werden moͤgen, ſo ſollen ſolche bepflanzte Sandbaͤnke und Packwerke,
durch lebendige Zaͤune oder Ruͤckwerke gehoͤrig abgeheget ſeyn, und vor aller Viehtrift und
Behuͤtung beſtaͤndig geſchonet bleiben.

Weil auch zu Anlegung der Packwerke vieles Reisholz erfordert wird, ſo hat beſon-
ders die Teichſchau dafuͤr zu ſorgen, und ſich aͤußerſt angelegen ſeyn zu laſſen, daß ſobald
in dem Oderſtrom oder dem großen Kanal ſich Sandfelder anſetzen, ſolche, wenn ſie derge-
ſtalt ſituiret ſind, daß dem gegenuͤber liegenden Ufer dadurch nichts nachtheiliges zuſtoßen
kann, mit Werderweiden bepflanzet, und wo es thunlich faͤllt, am feſten Ufer enclaviret, und
beſtaͤndig zum Buſchwachs vom Vieh geſchonet werden.

Was aber ſowohl die Buſchweiden, als die, neben den Daͤmmen in verſchobenen
Quadraten gepflanzten und noch fernerhin zu pflanzende Weiden auf der Intereſſenten Grund-
ſtuͤcke betrift, ſo verbleibt ihnen zwar das Eigenthum und die Nutzung ſolcher Weiden,
jedoch ſollen ſie ſelbige nicht nur beſtaͤndig zu unterhalten, mithin ſtatt der ausgegangenen
oder fehlenden, andere anzupflanzen ſchuldig ſeyn, ſo[n]dern auch in Anſehung der Kappung,

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[110/0130] Zwoͤlftes Kapitel. vor der androhenden Gefahr bekommen moͤgen. Zu dergleichen Pack- und Buhnen-Werken ſollen die Intereſſenten die Materialien-Fuhren, nach der von dem Teich-Haupt- mann zu machenden und auszuſchreibenden Repartition, wobei derſelbe die moͤglichſt genaue Billigkeit und Gleichheit zu beobachten hat, ſolche auch, wo nicht periculum in mora vor- handen, und die Anlegung eines ſolchen Werks, bei der Teichſchau beſchloſſen wird, alsdenn mit zu reguliren iſt, ohnentgeldlich verrichten und alſo nur das Arbeitslohn und an- dern mit baarem Gelde zu beſtreitenden Ausgaben aus der zu errichtenden Teich-Caſſe ge- nommen werden, das dazu erforderliche Baum- Pfahl- und Faſchinenholz, wollen Wir, bis hinlaͤnglich Weidenholz und Strauch im Bruch angepflanzt, und angewachſen ſeyn wird, fer- nerhin allergnaͤdigſt, aus Unſern Freienwald- und Neuenhagen- Lietzegoͤrick- und Stolpiſchen Forſten, nach Gelegenheit- wie eine oder die andere ſolcher Forſten, der Bauſtelle am naͤch- ſten iſt frei vom allen Holz, und Stammgelde allergnaͤdigſt hergeben, und anweiſen laſſen. Damit indeſſen das Bruch ſelbſt kuͤnftig, wo nicht ganz und gar, doch zum groͤßten Theil, ſich mit dem, zu dem Pack- und Buhnenwerken noͤthigen Holz helfen koͤnne, und den Inte- reſſenten die entlegenen Materialien-Fuhren dereinſt erleichtert werden, ſollen nicht allein die Pack- und Buhnenwerke ſondern auch, wenn der Strom den Sand dahinter wirft, ſolche, imgleichen die Daͤmme, nach der gegebenen Vorſchrift, mit Satzweiden, mit jungen Werder- weiden bepflanzet werden, und damit dieſe Bepflanzungen, durch das Vieh nicht wieder ab- gehuͤtet, und verderbet werden moͤgen, ſo ſollen ſolche bepflanzte Sandbaͤnke und Packwerke, durch lebendige Zaͤune oder Ruͤckwerke gehoͤrig abgeheget ſeyn, und vor aller Viehtrift und Behuͤtung beſtaͤndig geſchonet bleiben. Weil auch zu Anlegung der Packwerke vieles Reisholz erfordert wird, ſo hat beſon- ders die Teichſchau dafuͤr zu ſorgen, und ſich aͤußerſt angelegen ſeyn zu laſſen, daß ſobald in dem Oderſtrom oder dem großen Kanal ſich Sandfelder anſetzen, ſolche, wenn ſie derge- ſtalt ſituiret ſind, daß dem gegenuͤber liegenden Ufer dadurch nichts nachtheiliges zuſtoßen kann, mit Werderweiden bepflanzet, und wo es thunlich faͤllt, am feſten Ufer enclaviret, und beſtaͤndig zum Buſchwachs vom Vieh geſchonet werden. Was aber ſowohl die Buſchweiden, als die, neben den Daͤmmen in verſchobenen Quadraten gepflanzten und noch fernerhin zu pflanzende Weiden auf der Intereſſenten Grund- ſtuͤcke betrift, ſo verbleibt ihnen zwar das Eigenthum und die Nutzung ſolcher Weiden, jedoch ſollen ſie ſelbige nicht nur beſtaͤndig zu unterhalten, mithin ſtatt der ausgegangenen oder fehlenden, andere anzupflanzen ſchuldig ſeyn, ſondern auch in Anſehung der Kappung,

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/130>, abgerufen am 24.11.2024.