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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Zwölftes Kapitel.
sorgfältig abgehalten werden müssen. Zu besserer Beobachtung und Hegung aller Warden-
pflanzungen, Uferbaue und Dämmen haben Wir in unsern Aemtern und Städten besondere
Wardaufseher bestellet, und selbige gehörig mit Instruktion versehen. Wir befehlen demnach
allen Unsern Vasallen, Beamten, Magisträten in den Städten, Schulzen und Gerichten auf
den Dörfern, diesen von Uns angesetzten Wardaufsehern, wenn sie jemand bei Beschädigung
unserer Warden, oder einiges Vieh darinnen betreffen, und sich bei ihnen melden, alle Asst-
stence zu leisten, die Verbrecher zur gebührenden Strafe zu ziehen, und sie zu Erlegung des
in der Instruktion ausgesetzten Pfandgeldes anzuhalten. Uebrigens verstehet es sich von selbst,
daß die Warden und Pflanzungen, so Unsern Vasallen geistlichen und weltlichen Standes ge-
hören, eben so sorgfältig als auf Unsern Aemtern und städtische Revenüen gehütet und ge-
hütet und geschonet werden müssen, weil an Regulirung der Flüsse und deren Schiffbarma-
chung dem Publico und Commercio allzuviel gelegen. Und da ein jeder Eigenthümer durch
die Acquisition sothane Warden und Wiesengründe selbst gewinnet, so haben Wir zu jedem
Dominio das Vertrauen, es werde sich die gute Hegung der Warden und Pflanzungen, so-
wol in Ansehung seiner, als der Gemeinde bestens angelegen seyn lassen, wie Wir denn ei-
nem jeden die Assistence unserer Krieges- und Domainenkammern hiermit versprechen, falls
desselben Nachbaren, oder einige Unterthanen hierunter Schaden zufügen sollten.

XVI. Wir ordnen und setzen dahero auch ferner hierdurch ein vor allemal fest, daß
wenn ein oder anderes Dominium auf seine Kosten dergleichen Warden, und die mit der
Zeit daraus entstehende Wiesengründe zu stande gebracht hat, selbigem alles Holz, Gras und
was sonst darauf wächset, lediglich und allein verbleiben, und weder dessen Unterthanen,
noch selbst jemand anders ihm darinnen im geringsten beeinträchtigen soll, wenn auch gleich
sonst dessen Unterthanen, oder irgend ein anderer die Gerechtigkeit hätte auf den übrigen Ge-
genden der herrschaftlichen Feldmark zu hüten, zu grasen und zu holzen.

VXII. Eben so ernstlich wollen Wir darüber gehalten haben, daß sowohl von den
Warden in Unsern Aemtern, als auch von denjenigen, welche den Kämmereien und Unsern
Vasallen, Ständen und andern Privatis gehören keine Korb- Kober- und Flechtmacher-Ru-
then, Reiffenstäbe, oder anderes dergleichen Holz entwendet werde. Und da nach der bishe-
rigen übeln Gewohnheit, besonders die Fischer, Schiffer, Matatschen oder Holzschwemmer
bald an diesen, bald an jenem Werder anlegen, von selbigen große Quantitäten dergleichen
Holzsorten, ja selbst zum Wasserbau angefertigte Faschinen und Bühnenpfähle entwenden, und
solche demnächst bei der ersten Gelegenheit in den Städten, oder sonst an die Handwerksleute

Zwoͤlftes Kapitel.
ſorgfaͤltig abgehalten werden muͤſſen. Zu beſſerer Beobachtung und Hegung aller Warden-
pflanzungen, Uferbaue und Daͤmmen haben Wir in unſern Aemtern und Staͤdten beſondere
Wardaufſeher beſtellet, und ſelbige gehoͤrig mit Inſtruktion verſehen. Wir befehlen demnach
allen Unſern Vaſallen, Beamten, Magiſtraͤten in den Staͤdten, Schulzen und Gerichten auf
den Doͤrfern, dieſen von Uns angeſetzten Wardaufſehern, wenn ſie jemand bei Beſchaͤdigung
unſerer Warden, oder einiges Vieh darinnen betreffen, und ſich bei ihnen melden, alle Aſſt-
ſtence zu leiſten, die Verbrecher zur gebuͤhrenden Strafe zu ziehen, und ſie zu Erlegung des
in der Inſtruktion ausgeſetzten Pfandgeldes anzuhalten. Uebrigens verſtehet es ſich von ſelbſt,
daß die Warden und Pflanzungen, ſo Unſern Vaſallen geiſtlichen und weltlichen Standes ge-
hoͤren, eben ſo ſorgfaͤltig als auf Unſern Aemtern und ſtaͤdtiſche Revenuͤen gehuͤtet und ge-
huͤtet und geſchonet werden muͤſſen, weil an Regulirung der Fluͤſſe und deren Schiffbarma-
chung dem Publico und Commercio allzuviel gelegen. Und da ein jeder Eigenthuͤmer durch
die Acquiſition ſothane Warden und Wieſengruͤnde ſelbſt gewinnet, ſo haben Wir zu jedem
Dominio das Vertrauen, es werde ſich die gute Hegung der Warden und Pflanzungen, ſo-
wol in Anſehung ſeiner, als der Gemeinde beſtens angelegen ſeyn laſſen, wie Wir denn ei-
nem jeden die Aſſiſtence unſerer Krieges- und Domainenkammern hiermit verſprechen, falls
deſſelben Nachbaren, oder einige Unterthanen hierunter Schaden zufuͤgen ſollten.

XVI. Wir ordnen und ſetzen dahero auch ferner hierdurch ein vor allemal feſt, daß
wenn ein oder anderes Dominium auf ſeine Koſten dergleichen Warden, und die mit der
Zeit daraus entſtehende Wieſengruͤnde zu ſtande gebracht hat, ſelbigem alles Holz, Gras und
was ſonſt darauf waͤchſet, lediglich und allein verbleiben, und weder deſſen Unterthanen,
noch ſelbſt jemand anders ihm darinnen im geringſten beeintraͤchtigen ſoll, wenn auch gleich
ſonſt deſſen Unterthanen, oder irgend ein anderer die Gerechtigkeit haͤtte auf den uͤbrigen Ge-
genden der herrſchaftlichen Feldmark zu huͤten, zu graſen und zu holzen.

VXII. Eben ſo ernſtlich wollen Wir daruͤber gehalten haben, daß ſowohl von den
Warden in Unſern Aemtern, als auch von denjenigen, welche den Kaͤmmereien und Unſern
Vaſallen, Staͤnden und andern Privatis gehoͤren keine Korb- Kober- und Flechtmacher-Ru-
then, Reiffenſtaͤbe, oder anderes dergleichen Holz entwendet werde. Und da nach der bishe-
rigen uͤbeln Gewohnheit, beſonders die Fiſcher, Schiffer, Matatſchen oder Holzſchwemmer
bald an dieſen, bald an jenem Werder anlegen, von ſelbigen große Quantitaͤten dergleichen
Holzſorten, ja ſelbſt zum Waſſerbau angefertigte Faſchinen und Buͤhnenpfaͤhle entwenden, und
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[108/0128] Zwoͤlftes Kapitel. ſorgfaͤltig abgehalten werden muͤſſen. Zu beſſerer Beobachtung und Hegung aller Warden- pflanzungen, Uferbaue und Daͤmmen haben Wir in unſern Aemtern und Staͤdten beſondere Wardaufſeher beſtellet, und ſelbige gehoͤrig mit Inſtruktion verſehen. Wir befehlen demnach allen Unſern Vaſallen, Beamten, Magiſtraͤten in den Staͤdten, Schulzen und Gerichten auf den Doͤrfern, dieſen von Uns angeſetzten Wardaufſehern, wenn ſie jemand bei Beſchaͤdigung unſerer Warden, oder einiges Vieh darinnen betreffen, und ſich bei ihnen melden, alle Aſſt- ſtence zu leiſten, die Verbrecher zur gebuͤhrenden Strafe zu ziehen, und ſie zu Erlegung des in der Inſtruktion ausgeſetzten Pfandgeldes anzuhalten. Uebrigens verſtehet es ſich von ſelbſt, daß die Warden und Pflanzungen, ſo Unſern Vaſallen geiſtlichen und weltlichen Standes ge- hoͤren, eben ſo ſorgfaͤltig als auf Unſern Aemtern und ſtaͤdtiſche Revenuͤen gehuͤtet und ge- huͤtet und geſchonet werden muͤſſen, weil an Regulirung der Fluͤſſe und deren Schiffbarma- chung dem Publico und Commercio allzuviel gelegen. Und da ein jeder Eigenthuͤmer durch die Acquiſition ſothane Warden und Wieſengruͤnde ſelbſt gewinnet, ſo haben Wir zu jedem Dominio das Vertrauen, es werde ſich die gute Hegung der Warden und Pflanzungen, ſo- wol in Anſehung ſeiner, als der Gemeinde beſtens angelegen ſeyn laſſen, wie Wir denn ei- nem jeden die Aſſiſtence unſerer Krieges- und Domainenkammern hiermit verſprechen, falls deſſelben Nachbaren, oder einige Unterthanen hierunter Schaden zufuͤgen ſollten. XVI. Wir ordnen und ſetzen dahero auch ferner hierdurch ein vor allemal feſt, daß wenn ein oder anderes Dominium auf ſeine Koſten dergleichen Warden, und die mit der Zeit daraus entſtehende Wieſengruͤnde zu ſtande gebracht hat, ſelbigem alles Holz, Gras und was ſonſt darauf waͤchſet, lediglich und allein verbleiben, und weder deſſen Unterthanen, noch ſelbſt jemand anders ihm darinnen im geringſten beeintraͤchtigen ſoll, wenn auch gleich ſonſt deſſen Unterthanen, oder irgend ein anderer die Gerechtigkeit haͤtte auf den uͤbrigen Ge- genden der herrſchaftlichen Feldmark zu huͤten, zu graſen und zu holzen. VXII. Eben ſo ernſtlich wollen Wir daruͤber gehalten haben, daß ſowohl von den Warden in Unſern Aemtern, als auch von denjenigen, welche den Kaͤmmereien und Unſern Vaſallen, Staͤnden und andern Privatis gehoͤren keine Korb- Kober- und Flechtmacher-Ru- then, Reiffenſtaͤbe, oder anderes dergleichen Holz entwendet werde. Und da nach der bishe- rigen uͤbeln Gewohnheit, beſonders die Fiſcher, Schiffer, Matatſchen oder Holzſchwemmer bald an dieſen, bald an jenem Werder anlegen, von ſelbigen große Quantitaͤten dergleichen Holzſorten, ja ſelbſt zum Waſſerbau angefertigte Faſchinen und Buͤhnenpfaͤhle entwenden, und ſolche demnaͤchſt bei der erſten Gelegenheit in den Staͤdten, oder ſonſt an die Handwerksleute

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/128>, abgerufen am 25.11.2024.