Zahlen 48 und 30 vorhanden wären. Es pflegen aber gemeiniglich die Gewichte und andere im gemeinen Leben vorkommende Grössen durch mehr als einerley Unitäten ausgedrückt zu werden. Als bey Beschreibung der Gewichte pflegt man sich nicht nur der Pfunde allein, sondern auch der Lothe Quintlein und anderer Nahmen zu be- dienen, von welchen verschiedenen Nahmen und Sorten eine jegliche für sich als eine Unität be- trachtet wird, so daß also bey dergleichen Aus- drückungen so viel Unitäten gebraucht werden, als solche Nahmen vorkommen. Also wann von einem Gewichte gesagt wird, daß solches halte 23 Pfund 16 Loth 3 Quintl. so versteht man, daß erstlich 23 solche Stück oder Unitäten vorhanden, deren jegliche ein Pfund genennt wird: ausser diesen sind hernach noch 16 andere Stücke oder Unitäten da, deren jeg- liche 1 Loth genennt wird. Und endlich sind noch drey solche Unitäten vorhanden, welche den Nah- men Quintlein führen. Um sich nun von einer solchen Beschreibung einen deutlichen Begriff zu machen, so muß man einen deutlichen Begriff haben von der Grösse einer jeglichen Unität, welche dabey vorkommt: als nehmlich bey dem gegebe- nen Exempel muß man erstlich wissen, wie groß ein Gewicht ist, welches ein Pfund genennet wird, woraus man zugleich die Grösse von 23 Pfunden erkennet. Zweytens muß man wissen, wie groß ein Gewicht ist, welches den Nahmen
eines
Zahlen 48 und 30 vorhanden waͤren. Es pflegen aber gemeiniglich die Gewichte und andere im gemeinen Leben vorkommende Groͤſſen durch mehr als einerley Unitaͤten ausgedruͤckt zu werden. Als bey Beſchreibung der Gewichte pflegt man ſich nicht nur der Pfunde allein, ſondern auch der Lothe Quintlein und anderer Nahmen zu be- dienen, von welchen verſchiedenen Nahmen und Sorten eine jegliche fuͤr ſich als eine Unitaͤt be- trachtet wird, ſo daß alſo bey dergleichen Aus- druͤckungen ſo viel Unitaͤten gebraucht werden, als ſolche Nahmen vorkommen. Alſo wann von einem Gewichte geſagt wird, daß ſolches halte 23 Pfund 16 Loth 3 Quintl. ſo verſteht man, daß erſtlich 23 ſolche Stuͤck oder Unitaͤten vorhanden, deren jegliche ein Pfund genennt wird: auſſer dieſen ſind hernach noch 16 andere Stuͤcke oder Unitaͤten da, deren jeg- liche 1 Loth genennt wird. Und endlich ſind noch drey ſolche Unitaͤten vorhanden, welche den Nah- men Quintlein fuͤhren. Um ſich nun von einer ſolchen Beſchreibung einen deutlichen Begriff zu machen, ſo muß man einen deutlichen Begriff haben von der Groͤſſe einer jeglichen Unitaͤt, welche dabey vorkommt: als nehmlich bey dem gegebe- nen Exempel muß man erſtlich wiſſen, wie groß ein Gewicht iſt, welches ein Pfund genennet wird, woraus man zugleich die Groͤſſe von 23 Pfunden erkennet. Zweytens muß man wiſſen, wie groß ein Gewicht iſt, welches den Nahmen
eines
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[4/0008]
Zahlen 48 und 30 vorhanden waͤren. Es pflegen
aber gemeiniglich die Gewichte und andere im
gemeinen Leben vorkommende Groͤſſen durch mehr
als einerley Unitaͤten ausgedruͤckt zu werden. Als
bey Beſchreibung der Gewichte pflegt man ſich
nicht nur der Pfunde allein, ſondern auch der
Lothe Quintlein und anderer Nahmen zu be-
dienen, von welchen verſchiedenen Nahmen und
Sorten eine jegliche fuͤr ſich als eine Unitaͤt be-
trachtet wird, ſo daß alſo bey dergleichen Aus-
druͤckungen ſo viel Unitaͤten gebraucht werden,
als ſolche Nahmen vorkommen. Alſo wann von
einem Gewichte geſagt wird, daß ſolches halte
23 Pfund 16 Loth 3 Quintl.
ſo verſteht man, daß erſtlich 23 ſolche Stuͤck oder
Unitaͤten vorhanden, deren jegliche ein Pfund
genennt wird: auſſer dieſen ſind hernach noch
16 andere Stuͤcke oder Unitaͤten da, deren jeg-
liche 1 Loth genennt wird. Und endlich ſind noch
drey ſolche Unitaͤten vorhanden, welche den Nah-
men Quintlein fuͤhren. Um ſich nun von einer
ſolchen Beſchreibung einen deutlichen Begriff zu
machen, ſo muß man einen deutlichen Begriff
haben von der Groͤſſe einer jeglichen Unitaͤt, welche
dabey vorkommt: als nehmlich bey dem gegebe-
nen Exempel muß man erſtlich wiſſen, wie groß
ein Gewicht iſt, welches ein Pfund genennet
wird, woraus man zugleich die Groͤſſe von 23
Pfunden erkennet. Zweytens muß man wiſſen,
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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/8>, abgerufen am 16.07.2024.
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