schiedene Sorten von Massen gebraucht werden. Wann nach eintzelen Stücken gezehlet wird, so sind die obbeschriebenen Operationen hinlänglich, und ist keine besondere Anleitung dazu nöthig. Also wann alles Geld nach einerley Müntz-Sor- ten als Copeken gezehlet werden sollte, so würde es keine Schwierigkeiten haben, verschiedene Anzahlen von Copeken entweder zu addiren oder von einander zu subtrahiren, ingleichem auch eine gegebene Zahl von Copeken zu multipliciren oder zu diuidiren. Eine gleiche Bewandnüß würde es auch mit den Gewichten haben, wann man sich in Ausdrückung derselben nur einerley Sorten als Pfunde bedienen sollte: und dieses ist von allen Gattungen Maassen zu verstehen, wann beständig durch die Unität 1 einerley Maaß an- gedeutet wird. Es ist aber bey allen Rechnun- gen sehr gebräuchlich, daß einerley Quantitäten durch verschiedene Sorten ausgedrückt werden: also wird das Geld allhier nach Rubeln, Gri- ven, Copeken und Poluschken; das Gewicht nach Puden, Pfunden, Lothen und Solomiken; die Zeit nach Jahren, Monathen, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten und Secunden be- schrieben. Wann man also sagt, daß ein Ge- wicht halte 15 Pud, 27 Pfund, 16 Loth und 2 Solotnick, so hat die Unität in solcher Beschreibung nicht einerley Bedeutung; sondern in der Zahl 15 bedeutet 1 ein Pud, in der Zahl 27 ist 1 ein Pfund, in der Zahl 16 ein
Loth
ſchiedene Sorten von Maſſen gebraucht werden. Wann nach eintzelen Stuͤcken gezehlet wird, ſo ſind die obbeſchriebenen Operationen hinlaͤnglich, und iſt keine beſondere Anleitung dazu noͤthig. Alſo wann alles Geld nach einerley Muͤntz-Sor- ten als Copeken gezehlet werden ſollte, ſo wuͤrde es keine Schwierigkeiten haben, verſchiedene Anzahlen von Copeken entweder zu addiren oder von einander zu ſubtrahiren, ingleichem auch eine gegebene Zahl von Copeken zu multipliciren oder zu diuidiren. Eine gleiche Bewandnuͤß wuͤrde es auch mit den Gewichten haben, wann man ſich in Ausdruͤckung derſelben nur einerley Sorten als Pfunde bedienen ſollte: und dieſes iſt von allen Gattungen Maaſſen zu verſtehen, wann beſtaͤndig durch die Unitaͤt 1 einerley Maaß an- gedeutet wird. Es iſt aber bey allen Rechnun- gen ſehr gebraͤuchlich, daß einerley Quantitaͤten durch verſchiedene Sorten ausgedruͤckt werden: alſo wird das Geld allhier nach Rubeln, Gri- ven, Copeken und Poluſchken; das Gewicht nach Puden, Pfunden, Lothen und Solomiken; die Zeit nach Jahren, Monathen, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten und Secunden be- ſchrieben. Wann man alſo ſagt, daß ein Ge- wicht halte 15 Pud, 27 Pfund, 16 Loth und 2 Solotnick, ſo hat die Unitaͤt in ſolcher Beſchreibung nicht einerley Bedeutung; ſondern in der Zahl 15 bedeutet 1 ein Pud, in der Zahl 27 iſt 1 ein Pfund, in der Zahl 16 ein
Loth
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0038"n="2"/>ſchiedene Sorten von Maſſen gebraucht werden.<lb/>
Wann nach eintzelen Stuͤcken gezehlet wird, ſo<lb/>ſind die obbeſchriebenen <hirendition="#aq">Operatio</hi>nen hinlaͤnglich,<lb/>
und iſt keine beſondere Anleitung dazu noͤthig.<lb/>
Alſo wann alles Geld nach einerley Muͤntz-Sor-<lb/>
ten als Copeken gezehlet werden ſollte, ſo wuͤrde<lb/>
es keine Schwierigkeiten haben, verſchiedene<lb/>
Anzahlen von Copeken entweder zu <hirendition="#aq">addi</hi>ren oder<lb/>
von einander zu <hirendition="#aq">ſubtrahi</hi>ren, ingleichem auch<lb/>
eine gegebene Zahl von Copeken zu <hirendition="#aq">multiplici</hi>ren<lb/>
oder zu <hirendition="#aq">diuidi</hi>ren. Eine gleiche Bewandnuͤß<lb/>
wuͤrde es auch mit den Gewichten haben, wann<lb/>
man ſich in Ausdruͤckung derſelben nur einerley<lb/>
Sorten als Pfunde bedienen ſollte: und dieſes iſt<lb/>
von allen Gattungen Maaſſen zu verſtehen, wann<lb/>
beſtaͤndig durch die <hirendition="#aq">Unit</hi>aͤt 1 einerley Maaß an-<lb/>
gedeutet wird. Es iſt aber bey allen Rechnun-<lb/>
gen ſehr gebraͤuchlich, daß einerley <hirendition="#aq">Quantit</hi>aͤten<lb/>
durch verſchiedene Sorten ausgedruͤckt werden:<lb/>
alſo wird das Geld allhier nach Rubeln, Gri-<lb/>
ven, Copeken und Poluſchken; das Gewicht<lb/>
nach Puden, Pfunden, Lothen und Solomiken;<lb/>
die Zeit nach Jahren, Monathen, Wochen,<lb/>
Tagen, Stunden, Minuten und Secunden be-<lb/>ſchrieben. Wann man alſo ſagt, daß ein Ge-<lb/>
wicht halte 15 Pud, 27 Pfund, 16 Loth<lb/>
und 2 Solotnick, ſo hat die <hirendition="#aq">Unit</hi>aͤt in ſolcher<lb/>
Beſchreibung nicht einerley Bedeutung; ſondern<lb/>
in der Zahl 15 bedeutet 1 ein Pud, in der<lb/>
Zahl 27 iſt 1 ein Pfund, in der Zahl 16 ein<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Loth</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[2/0038]
ſchiedene Sorten von Maſſen gebraucht werden.
Wann nach eintzelen Stuͤcken gezehlet wird, ſo
ſind die obbeſchriebenen Operationen hinlaͤnglich,
und iſt keine beſondere Anleitung dazu noͤthig.
Alſo wann alles Geld nach einerley Muͤntz-Sor-
ten als Copeken gezehlet werden ſollte, ſo wuͤrde
es keine Schwierigkeiten haben, verſchiedene
Anzahlen von Copeken entweder zu addiren oder
von einander zu ſubtrahiren, ingleichem auch
eine gegebene Zahl von Copeken zu multipliciren
oder zu diuidiren. Eine gleiche Bewandnuͤß
wuͤrde es auch mit den Gewichten haben, wann
man ſich in Ausdruͤckung derſelben nur einerley
Sorten als Pfunde bedienen ſollte: und dieſes iſt
von allen Gattungen Maaſſen zu verſtehen, wann
beſtaͤndig durch die Unitaͤt 1 einerley Maaß an-
gedeutet wird. Es iſt aber bey allen Rechnun-
gen ſehr gebraͤuchlich, daß einerley Quantitaͤten
durch verſchiedene Sorten ausgedruͤckt werden:
alſo wird das Geld allhier nach Rubeln, Gri-
ven, Copeken und Poluſchken; das Gewicht
nach Puden, Pfunden, Lothen und Solomiken;
die Zeit nach Jahren, Monathen, Wochen,
Tagen, Stunden, Minuten und Secunden be-
ſchrieben. Wann man alſo ſagt, daß ein Ge-
wicht halte 15 Pud, 27 Pfund, 16 Loth
und 2 Solotnick, ſo hat die Unitaͤt in ſolcher
Beſchreibung nicht einerley Bedeutung; ſondern
in der Zahl 15 bedeutet 1 ein Pud, in der
Zahl 27 iſt 1 ein Pfund, in der Zahl 16 ein
Loth
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/38>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.