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Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571.

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Allerley
ein jetweder machts wie es ihm gefelt/
weder in kranckheit noch in gsundheit
wirt ordnung gehalten/ heüttigs tags
brauchend wir gemeincklich dz schweiß
bad allein/ die haut vom schweyß/ vnnd
schmutz zuo seübern/ Auch dz wasser bad
mehr von wollust wegen/ dann zuo gsunt-
heit jedoch/ so haben wir den schweiß
zuo fürdern mehr dann einerley weg/ Ge-
meincklich die badstuben/ so mit holtz be-
schicht/ aber bey vilen im brauch dz wir
eigentlich schweißbad nennen/ so kreüt
ter in einem kessel gsotten/ von dem sel-
bigen laum der leib erschwitzet/ allein
für sich selbs oder mit glüenden sinckel-
steinen mit wein begossen/ menigklich be
kant/ vnnötig weitter daruon zuoreden.

Nun wöllend wir die nutzbarkeit des
badens erklären/ vnd anfäncklich vom
schwitzen sagen. Der schweiß so in ge-
meinen badstuben mit feüwr gemacht/
zeücht den vnradt so zwischen haut vnd
fleisch stecket/ herauß/ am gantzen leib/
er sey gsundt oder kranck/ erwermet/ zer

schmel-

Allerley
ein jetweder machts wie es ihm gefelt/
weder in kranckheit noch in gsundheit
wirt ordnung gehalten/ heüttigs tags
brauchend wir gemeincklich dz schweiß
bad allein/ die haut vom schweyß/ vnnd
schmutz zuͦ seübern/ Auch dz wasser bad
mehr von wollust wegẽ/ dann zuͦ gsunt-
heit jedoch/ so haben wir den schweiß
zuͦ fuͤrdern mehr dañ einerley weg/ Ge-
meincklich die badstubẽ/ so mit holtz be-
schicht/ aber bey vilen im brauch dz wir
eigentlich schweißbad nennen/ so kreüt
ter in einem kessel gsotten/ von dem sel-
bigen laum der leib erschwitzet/ allein
fuͤr sich selbs oder mit gluͤenden sinckel-
steinẽ mit wein begossen/ menigklich be
kant/ vnnoͤtig weitter daruon zuͦreden.

Nun woͤllend wir die nutzbarkeit des
badens erklaͤren/ vnd anfaͤncklich vom
schwitzen sagen. Der schweiß so in ge-
meinen badstuben mit feüwr gemacht/
zeücht den vnradt so zwischen haut vnd
fleisch stecket/ herauß/ am gantzen leib/
er sey gsundt oder kranck/ erwermet/ zer
                                                    

schmel-
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[82/0094] Allerley ein jetweder machts wie es ihm gefelt/ weder in kranckheit noch in gsundheit wirt ordnung gehalten/ heüttigs tags brauchend wir gemeincklich dz schweiß bad allein/ die haut vom schweyß/ vnnd schmutz zuͦ seübern/ Auch dz wasser bad mehr von wollust wegẽ/ dann zuͦ gsunt- heit jedoch/ so haben wir den schweiß zuͦ fuͤrdern mehr dañ einerley weg/ Ge- meincklich die badstubẽ/ so mit holtz be- schicht/ aber bey vilen im brauch dz wir eigentlich schweißbad nennen/ so kreüt ter in einem kessel gsotten/ von dem sel- bigen laum der leib erschwitzet/ allein fuͤr sich selbs oder mit gluͤenden sinckel- steinẽ mit wein begossen/ menigklich be kant/ vnnoͤtig weitter daruon zuͦreden. Nun woͤllend wir die nutzbarkeit des badens erklaͤren/ vnd anfaͤncklich vom schwitzen sagen. Der schweiß so in ge- meinen badstuben mit feüwr gemacht/ zeücht den vnradt so zwischen haut vnd fleisch stecket/ herauß/ am gantzen leib/ er sey gsundt oder kranck/ erwermet/ zer schmel-                                                     

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Zitationshilfe: Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/etschenreutter_baeder_1571/94>, abgerufen am 25.11.2024.