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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXI haubtstück,
gelt zihet der adeliche von den holzfraevelern in sei-
nem walde, wie einer jeden gemeine, und privat-
person sotaner schade zu erstatten ist. Die regi-
rung zu G. wollte dem Schenk, zum Herman-
steine, die haltung des forstbußtages in zweiffel
zihen; allein vergebens. Jm Sachsen-Altenbur-
gischen ist dise sache durch eine verordnung vom 3ten
febr. 1749 ausser allen zweiffel gesezet worden.
Das forstambt zu Romrode zog dem Schenk zu
Kestrich die forstbuße, gewissermassen, in zweiffel;
er sollte nämlich dijenigen bauern, welche in seinem
dorfe woneten, oder die auswärtigen, welche er
ertappete, und hinsezete, bestrafen; hirunter wä-
re das jus foresti begriffen; allein, daß man ihm
die bauern aus den herrschaftlichen aembtern stel-
len sollte, wäre wider das forstrecht, welches dem
forstambte zu Romrode allein zukäme. Jnzwi-
schen hat der landesherr die oberaufsicht über die
adelichen waldungen in seinen landen, damit sel-
bige nicht verödet werden.

§ 2443
vom forstrech-
te.

Das forstrecht hat mancherlei bedeutungen
(§ 1752). Es wird auch darunter der inbegriff
der forstordnungen, gesäze, privilegien u. s. w.
verstanden, Moser am a. o. im 1ten th s. 16, 17,
§ 19, von Meurers jagt- und forstrecht, Marb.
1602, 1618 fol., Ah. Fritsch im corp. iur. ve-
nat. forest.
Rud. 1675, und Leipz. 1702 fol.,
worin auch des Seb. Khraysers schriften von di-
ser materi, nebst vilen andern, befindlich sind.

§ 2444
von den holz-
marken.

Die mark, holz waldmark, holzerbschaft rc
sezet merere besizer, und teilhaber eines waldes
voraus. Die teilhaber an einer mark nennen sich

märker,

II buch, LXI haubtſtuͤck,
gelt zihet der adeliche von den holzfraevelern in ſei-
nem walde, wie einer jeden gemeine, und privat-
perſon ſotaner ſchade zu erſtatten iſt. Die regi-
rung zu G. wollte dem Schenk, zum Herman-
ſteine, die haltung des forſtbußtages in zweiffel
zihen; allein vergebens. Jm Sachſen-Altenbur-
giſchen iſt diſe ſache durch eine verordnung vom 3ten
febr. 1749 auſſer allen zweiffel geſezet worden.
Das forſtambt zu Romrode zog dem Schenk zu
Keſtrich die forſtbuße, gewiſſermaſſen, in zweiffel;
er ſollte naͤmlich dijenigen bauern, welche in ſeinem
dorfe woneten, oder die auswaͤrtigen, welche er
ertappete, und hinſezete, beſtrafen; hirunter waͤ-
re das jus foreſti begriffen; allein, daß man ihm
die bauern aus den herrſchaftlichen aembtern ſtel-
len ſollte, waͤre wider das forſtrecht, welches dem
forſtambte zu Romrode allein zukaͤme. Jnzwi-
ſchen hat der landesherr die oberaufſicht uͤber die
adelichen waldungen in ſeinen landen, damit ſel-
bige nicht veroͤdet werden.

§ 2443
vom forſtrech-
te.

Das forſtrecht hat mancherlei bedeutungen
(§ 1752). Es wird auch darunter der inbegriff
der forſtordnungen, geſaͤze, privilegien u. ſ. w.
verſtanden, Moſer am a. o. im 1ten th ſ. 16, 17,
§ 19, von Meurers jagt- und forſtrecht, Marb.
1602, 1618 fol., Ah. Fritſch im corp. iur. ve-
nat. foreſt.
Rud. 1675, und Leipz. 1702 fol.,
worin auch des Seb. Khrayſers ſchriften von di-
ſer materi, nebſt vilen andern, befindlich ſind.

§ 2444
von den holz-
marken.

Die mark, holz waldmark, holzerbſchaft ꝛc
ſezet merere beſizer, und teilhaber eines waldes
voraus. Die teilhaber an einer mark nennen ſich

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[940/0964] II buch, LXI haubtſtuͤck, gelt zihet der adeliche von den holzfraevelern in ſei- nem walde, wie einer jeden gemeine, und privat- perſon ſotaner ſchade zu erſtatten iſt. Die regi- rung zu G. wollte dem Schenk, zum Herman- ſteine, die haltung des forſtbußtages in zweiffel zihen; allein vergebens. Jm Sachſen-Altenbur- giſchen iſt diſe ſache durch eine verordnung vom 3ten febr. 1749 auſſer allen zweiffel geſezet worden. Das forſtambt zu Romrode zog dem Schenk zu Keſtrich die forſtbuße, gewiſſermaſſen, in zweiffel; er ſollte naͤmlich dijenigen bauern, welche in ſeinem dorfe woneten, oder die auswaͤrtigen, welche er ertappete, und hinſezete, beſtrafen; hirunter waͤ- re das jus foreſti begriffen; allein, daß man ihm die bauern aus den herrſchaftlichen aembtern ſtel- len ſollte, waͤre wider das forſtrecht, welches dem forſtambte zu Romrode allein zukaͤme. Jnzwi- ſchen hat der landesherr die oberaufſicht uͤber die adelichen waldungen in ſeinen landen, damit ſel- bige nicht veroͤdet werden. § 2443 Das forſtrecht hat mancherlei bedeutungen (§ 1752). Es wird auch darunter der inbegriff der forſtordnungen, geſaͤze, privilegien u. ſ. w. verſtanden, Moſer am a. o. im 1ten th ſ. 16, 17, § 19, von Meurers jagt- und forſtrecht, Marb. 1602, 1618 fol., Ah. Fritſch im corp. iur. ve- nat. foreſt. Rud. 1675, und Leipz. 1702 fol., worin auch des Seb. Khrayſers ſchriften von di- ſer materi, nebſt vilen andern, befindlich ſind. § 2444 Die mark, holz waldmark, holzerbſchaft ꝛc ſezet merere beſizer, und teilhaber eines waldes voraus. Die teilhaber an einer mark nennen ſich maͤrker,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 940. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/964>, abgerufen am 24.11.2024.