aus sp. 1369; dafern diselbe nicht bezalet werden muß; allein das gemäß, oder die malmeze muß richtig, gebrannt, und geeichet seyn; das häufen, und was der müller mit der hand darauf halten kan, passiret keinesweges mit recht, one bei dem malze (§ 2375 fg. des Iten th.). Von der kleie ge- büret sich von rechtswegen keine molter, Schoepff im cons. 99, num. 12 fg. vol. VIII, cons. Tub. Das beutelgelt, wenn es hergebracht ist, darf der müller für sich nicht erhöhen. Wenn jemand dem andern die malmeze entzihet, kan diserwegen die spolien-klage ergriffen, und rechtlich begeret wer- den: daß die erstattung in denen früchten geschehe, worin die entsezung verübet ist, und zwar ad lo- cum: unde, nämlich in die müle; wobei auch die erstattung der schäden, und kosten zuerkannt wird, wie in sachen Frid. Lud. von V. wider den Victor August von V. gen Rostock im monate mai 1758 allhir gesprochen worden ist.
§ 2380
Jm zweiffel wenden wir uns in denen landen,von den mül- meistern. in welchen von den mülensachen, und mülen- ge- schwornen nichts verordnet ist, nach Sachsen, wo- bei der Schaumburg th. II, exerc. 8, in der einlei- tung zum sächsischen rechte s. 381 -- 404, und des Wabstes histor. nachricht von des kurfür- stentumes Sachsen hohen, und nidern justiz 1732 fol. gut zu statten kommen.
§ 2383
Jm zweiffel muß der müller sorgen: wo erwoher der mül- ler das bauholz zur müle be- kömmt? das nötige holz zu den wellen, und was sonst bei der müle erfodert wird, gegen bezalung, erhalte. Wenn aber der müller ein mitmärker ist, so wird ihm auch wohl das zum mülen-bau, und deren
erhal-
N n n 2
von den muͤlen.
aus ſp. 1369; dafern diſelbe nicht bezalet werden muß; allein das gemaͤß, oder die malmeze muß richtig, gebrannt, und geeichet ſeyn; das haͤufen, und was der muͤller mit der hand darauf halten kan, paſſiret keinesweges mit recht, one bei dem malze (§ 2375 fg. des Iten th.). Von der kleie ge- buͤret ſich von rechtswegen keine molter, Schoepff im conſ. 99, num. 12 fg. vol. VIII, conſ. Tub. Das beutelgelt, wenn es hergebracht iſt, darf der muͤller fuͤr ſich nicht erhoͤhen. Wenn jemand dem andern die malmeze entzihet, kan diſerwegen die ſpolien-klage ergriffen, und rechtlich begeret wer- den: daß die erſtattung in denen fruͤchten geſchehe, worin die entſezung veruͤbet iſt, und zwar ad lo- cum: unde, naͤmlich in die muͤle; wobei auch die erſtattung der ſchaͤden, und koſten zuerkannt wird, wie in ſachen Frid. Lud. von V. wider den Victor Auguſt von V. gen Roſtock im monate mai 1758 allhir geſprochen worden iſt.
§ 2380
Jm zweiffel wenden wir uns in denen landen,von den muͤl- meiſtern. in welchen von den muͤlenſachen, und muͤlen- ge- ſchwornen nichts verordnet iſt, nach Sachſen, wo- bei der Schaumburg th. II, exerc. 8, in der einlei- tung zum ſaͤchſiſchen rechte ſ. 381 — 404, und des Wabſtes hiſtor. nachricht von des kurfuͤr- ſtentumes Sachſen hohen, und nidern juſtiz 1732 fol. gut zu ſtatten kommen.
§ 2383
Jm zweiffel muß der muͤller ſorgen: wo erwoher der muͤl- ler das bauholz zur muͤle be- koͤmmt? das noͤtige holz zu den wellen, und was ſonſt bei der muͤle erfodert wird, gegen bezalung, erhalte. Wenn aber der muͤller ein mitmaͤrker iſt, ſo wird ihm auch wohl das zum muͤlen-bau, und deren
erhal-
N n n 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0955"n="931"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den muͤlen.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">aus</hi>ſp. 1369; dafern diſelbe nicht bezalet werden<lb/>
muß; allein das gemaͤß, oder die malmeze muß<lb/>
richtig, gebrannt, und geeichet ſeyn; das haͤufen,<lb/>
und was der muͤller mit der hand darauf halten<lb/>
kan, paſſiret keinesweges mit recht, one bei dem<lb/>
malze (§ 2375 fg. des <hirendition="#aq">I</hi>ten th.). Von der kleie ge-<lb/>
buͤret ſich von rechtswegen keine molter, <hirendition="#fr">Schoepff</hi><lb/>
im <hirendition="#aq">conſ.</hi> 99, num. 12 fg. <hirendition="#aq">vol. VIII, conſ. Tub.</hi><lb/>
Das beutelgelt, wenn es hergebracht iſt, darf der<lb/>
muͤller fuͤr ſich nicht erhoͤhen. Wenn jemand dem<lb/>
andern die malmeze entzihet, kan diſerwegen die<lb/>ſpolien-klage ergriffen, und rechtlich begeret wer-<lb/>
den: daß die erſtattung in denen fruͤchten geſchehe,<lb/>
worin die entſezung veruͤbet iſt, und zwar ad lo-<lb/>
cum: unde, naͤmlich in die muͤle; wobei auch die<lb/>
erſtattung der ſchaͤden, und koſten zuerkannt wird,<lb/>
wie in ſachen Frid. Lud. von V. wider den Victor<lb/>
Auguſt von V. gen Roſtock im monate mai 1758<lb/>
allhir geſprochen worden iſt.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2380</head><lb/><p>Jm zweiffel wenden wir uns in denen landen,<noteplace="right">von den muͤl-<lb/>
meiſtern.</note><lb/>
in welchen von den muͤlenſachen, und muͤlen- ge-<lb/>ſchwornen nichts verordnet iſt, nach Sachſen, wo-<lb/>
bei der <hirendition="#fr">Schaumburg</hi> th. <hirendition="#aq">II, exerc.</hi> 8, in der einlei-<lb/>
tung zum ſaͤchſiſchen rechte ſ. 381 — 404, und<lb/>
des <hirendition="#fr">Wabſtes</hi> hiſtor. nachricht von des kurfuͤr-<lb/>ſtentumes Sachſen hohen, und nidern juſtiz 1732<lb/>
fol. gut zu ſtatten kommen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2383</head><lb/><p>Jm zweiffel muß der muͤller ſorgen: wo er<noteplace="right">woher der muͤl-<lb/>
ler das bauholz<lb/>
zur muͤle be-<lb/>
koͤmmt?</note><lb/>
das noͤtige holz zu den wellen, und was ſonſt bei<lb/>
der muͤle erfodert wird, gegen bezalung, erhalte.<lb/>
Wenn aber der muͤller ein mitmaͤrker iſt, ſo wird<lb/>
ihm auch wohl das zum muͤlen-bau, und deren<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N n n 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">erhal-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[931/0955]
von den muͤlen.
aus ſp. 1369; dafern diſelbe nicht bezalet werden
muß; allein das gemaͤß, oder die malmeze muß
richtig, gebrannt, und geeichet ſeyn; das haͤufen,
und was der muͤller mit der hand darauf halten
kan, paſſiret keinesweges mit recht, one bei dem
malze (§ 2375 fg. des Iten th.). Von der kleie ge-
buͤret ſich von rechtswegen keine molter, Schoepff
im conſ. 99, num. 12 fg. vol. VIII, conſ. Tub.
Das beutelgelt, wenn es hergebracht iſt, darf der
muͤller fuͤr ſich nicht erhoͤhen. Wenn jemand dem
andern die malmeze entzihet, kan diſerwegen die
ſpolien-klage ergriffen, und rechtlich begeret wer-
den: daß die erſtattung in denen fruͤchten geſchehe,
worin die entſezung veruͤbet iſt, und zwar ad lo-
cum: unde, naͤmlich in die muͤle; wobei auch die
erſtattung der ſchaͤden, und koſten zuerkannt wird,
wie in ſachen Frid. Lud. von V. wider den Victor
Auguſt von V. gen Roſtock im monate mai 1758
allhir geſprochen worden iſt.
§ 2380
Jm zweiffel wenden wir uns in denen landen,
in welchen von den muͤlenſachen, und muͤlen- ge-
ſchwornen nichts verordnet iſt, nach Sachſen, wo-
bei der Schaumburg th. II, exerc. 8, in der einlei-
tung zum ſaͤchſiſchen rechte ſ. 381 — 404, und
des Wabſtes hiſtor. nachricht von des kurfuͤr-
ſtentumes Sachſen hohen, und nidern juſtiz 1732
fol. gut zu ſtatten kommen.
von den muͤl-
meiſtern.
§ 2383
Jm zweiffel muß der muͤller ſorgen: wo er
das noͤtige holz zu den wellen, und was ſonſt bei
der muͤle erfodert wird, gegen bezalung, erhalte.
Wenn aber der muͤller ein mitmaͤrker iſt, ſo wird
ihm auch wohl das zum muͤlen-bau, und deren
erhal-
woher der muͤl-
ler das bauholz
zur muͤle be-
koͤmmt?
N n n 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 931. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/955>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.