Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von den bauergütern.
lässet. Ein beschweretes gut nennet man: welches
allen lasten unterworfen ist, die im lande herkom-
mens sind. Derjenige vasall, welcher dem lehns-
herrn in person dinete, leistete von dem gute, wo-
von er die dinste verrichtete, keine rittersteuern.
Ritter-hufen hat man in Hessen nicht; wohl
aber die tafelgüter (§ 3331 fgg. des 2ten th.).
An statt der ritterdinste hat ein adelicher für das
ritterpferd sein lehngut, wovon es unterhalten
werden muß, frei. Hat einer mehr, als das
ritterpferd tut; so hat er davon die rittersteuern
zu zalen.

§ 1996

Die markgräfliche regirung zu Culmbach, undvom gatter-
zinße.

deren untergebenes klosterambt zum Frauentale,
verlanget von Rotenburg an der Tauber, daß
dise Reichsstadt ire untertanen in der landwehre,
und sonst anhalten möchte: von den erbzinß-
lehngütern, und deren zubehörungen die schul-
digen erbzinssen, fastnachts-hüner, handlone,
haubtrechte, getraide-gült an das kloster-ambt
zu bezalen. Rotenburg will aber nur einen
gatterzinß geben, welcher vor der haustüre ab-
geholet werden soll, Haltaus sp. 588 fgg., wie
allhir darüber erkannt worden ist.



Funf-

von den bauerguͤtern.
laͤſſet. Ein beſchweretes gut nennet man: welches
allen laſten unterworfen iſt, die im lande herkom-
mens ſind. Derjenige vaſall, welcher dem lehns-
herrn in perſon dinete, leiſtete von dem gute, wo-
von er die dinſte verrichtete, keine ritterſteuern.
Ritter-hufen hat man in Heſſen nicht; wohl
aber die tafelguͤter (§ 3331 fgg. des 2ten th.).
An ſtatt der ritterdinſte hat ein adelicher fuͤr das
ritterpferd ſein lehngut, wovon es unterhalten
werden muß, frei. Hat einer mehr, als das
ritterpferd tut; ſo hat er davon die ritterſteuern
zu zalen.

§ 1996

Die markgraͤfliche regirung zu Culmbach, undvom gatter-
zinße.

deren untergebenes kloſterambt zum Frauentale,
verlanget von Rotenburg an der Tauber, daß
diſe Reichsſtadt ire untertanen in der landwehre,
und ſonſt anhalten moͤchte: von den erbzinß-
lehnguͤtern, und deren zubehoͤrungen die ſchul-
digen erbzinſſen, faſtnachts-huͤner, handlone,
haubtrechte, getraide-guͤlt an das kloſter-ambt
zu bezalen. Rotenburg will aber nur einen
gatterzinß geben, welcher vor der haustuͤre ab-
geholet werden ſoll, Haltaus ſp. 588 fgg., wie
allhir daruͤber erkannt worden iſt.



Funf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0887" n="863"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den bauergu&#x0364;tern.</hi></fw><lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. Ein be&#x017F;chweretes gut nennet man: welches<lb/>
allen la&#x017F;ten unterworfen i&#x017F;t, die im lande herkom-<lb/>
mens &#x017F;ind. Derjenige va&#x017F;all, welcher dem lehns-<lb/>
herrn in per&#x017F;on dinete, lei&#x017F;tete von dem gute, wo-<lb/>
von er die din&#x017F;te verrichtete, keine ritter&#x017F;teuern.<lb/>
Ritter-hufen hat man in He&#x017F;&#x017F;en nicht; wohl<lb/>
aber die tafelgu&#x0364;ter (§ 3331 fgg. des 2ten th.).<lb/>
An &#x017F;tatt der ritterdin&#x017F;te hat ein adelicher fu&#x0364;r das<lb/>
ritterpferd &#x017F;ein lehngut, wovon es unterhalten<lb/>
werden muß, frei. Hat einer mehr, als das<lb/>
ritterpferd tut; &#x017F;o hat er davon die ritter&#x017F;teuern<lb/>
zu zalen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1996</head><lb/>
          <p>Die markgra&#x0364;fliche regirung zu Culmbach, und<note place="right">vom gatter-<lb/>
zinße.</note><lb/>
deren untergebenes klo&#x017F;terambt zum Frauentale,<lb/>
verlanget von Rotenburg an der Tauber, daß<lb/>
di&#x017F;e Reichs&#x017F;tadt ire untertanen in der landwehre,<lb/>
und &#x017F;on&#x017F;t anhalten mo&#x0364;chte: von den erbzinß-<lb/>
lehngu&#x0364;tern, und deren zubeho&#x0364;rungen die &#x017F;chul-<lb/>
digen erbzin&#x017F;&#x017F;en, fa&#x017F;tnachts-hu&#x0364;ner, handlone,<lb/>
haubtrechte, getraide-gu&#x0364;lt an das klo&#x017F;ter-ambt<lb/>
zu bezalen. Rotenburg will aber nur einen<lb/>
gatterzinß geben, welcher vor der haustu&#x0364;re ab-<lb/>
geholet werden &#x017F;oll, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 588 fgg., wie<lb/>
allhir daru&#x0364;ber erkannt worden i&#x017F;t.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Funf-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[863/0887] von den bauerguͤtern. laͤſſet. Ein beſchweretes gut nennet man: welches allen laſten unterworfen iſt, die im lande herkom- mens ſind. Derjenige vaſall, welcher dem lehns- herrn in perſon dinete, leiſtete von dem gute, wo- von er die dinſte verrichtete, keine ritterſteuern. Ritter-hufen hat man in Heſſen nicht; wohl aber die tafelguͤter (§ 3331 fgg. des 2ten th.). An ſtatt der ritterdinſte hat ein adelicher fuͤr das ritterpferd ſein lehngut, wovon es unterhalten werden muß, frei. Hat einer mehr, als das ritterpferd tut; ſo hat er davon die ritterſteuern zu zalen. § 1996 Die markgraͤfliche regirung zu Culmbach, und deren untergebenes kloſterambt zum Frauentale, verlanget von Rotenburg an der Tauber, daß diſe Reichsſtadt ire untertanen in der landwehre, und ſonſt anhalten moͤchte: von den erbzinß- lehnguͤtern, und deren zubehoͤrungen die ſchul- digen erbzinſſen, faſtnachts-huͤner, handlone, haubtrechte, getraide-guͤlt an das kloſter-ambt zu bezalen. Rotenburg will aber nur einen gatterzinß geben, welcher vor der haustuͤre ab- geholet werden ſoll, Haltaus ſp. 588 fgg., wie allhir daruͤber erkannt worden iſt. vom gatter- zinße. Funf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/887
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 863. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/887>, abgerufen am 24.11.2024.