"und wie es den hospitalien, kasten, und pfarrbe- "soldungen, nicht zu geringem nachteile gereichet, "daß die denselben eigentümlich zustehende güter "entweder auf lebenslang, oder erbleihe verlehnet, "auch sogar von ganzen gemeinden nach der reihe "herum genuzet werden; so wird solches hirmit "nachdrücklich verboten, und sollen für das künf- "tige dergleichen güter nicht anders, als auf 6, zum "höchsten 9 jare, gegen gewönliche, und mit allen "clauseln wohl verwarete maierbrife, vermaiert "werden, damit das eigentum den piis corporibus "conserviret bleibe; § 7 wenn dergleichen güter in "vorigen zeiten durch nachlässigkeit, und übele haus- "haltung, ad dies vitae ausgetan, oder auf erbe "verlehnet werden; sollen diselbe nach absterben "der gegenwärtigen inhaber, und resp. irer leibes- "erben, wider zurück gezogen, und nicht anders, als "wie nächst vorstehet, maiersweise widerum verlas- "sen werden". Jnzwischen hat man unterschide- ne gattungen der maier, teils schlechte, und zeitli- che, teils erb- auch edle erbmaier, Freiherr von CramerT. II P. II obs. 655 s. 189 fg., in wezl. nebenstunden th. 33 s. 88 fg., th. 45 s. 109 fg., BoehmerT. I P. II cons. 73 n. 54 fgg. s. 342 fgg.; nicht minder gerichtsfreie maier, im Bremischen, von PufendorfT. III obs. 107 s. 288 fg. Di- semnach erscheinet bei den erbmaiern das erbmaier- recht, Struben am a. o. s. 334. Disem sezen entweder die maierbrife, oder die landesgesäze, und gewonheiten zil, und maaß. Daß aber der maier- contract an sich überhaubt eine beständige, und ewige leihe verschaffe, wie einige wänen, Boehmer T. III P. II cons. 166 n. 7 s. 282 fg., oder dersel- be gar das eigentum dem maier zuwege bringen sollte, besage des Joh. Frid. Vetters zufälliger ge- danken über verschidene, und bißher unerörtert ge-
blibene
II buch, XLIX haubtſtuͤck,
„und wie es den hoſpitalien, kaſten, und pfarrbe- „ſoldungen, nicht zu geringem nachteile gereichet, „daß die denſelben eigentuͤmlich zuſtehende guͤter „entweder auf lebenslang, oder erbleihe verlehnet, „auch ſogar von ganzen gemeinden nach der reihe „herum genuzet werden; ſo wird ſolches hirmit „nachdruͤcklich verboten, und ſollen fuͤr das kuͤnf- „tige dergleichen guͤter nicht anders, als auf 6, zum „hoͤchſten 9 jare, gegen gewoͤnliche, und mit allen „clauſeln wohl verwarete maierbrife, vermaiert „werden, damit das eigentum den piis corporibus „conſerviret bleibe; § 7 wenn dergleichen guͤter in „vorigen zeiten durch nachlaͤſſigkeit, und uͤbele haus- „haltung, ad dies vitae ausgetan, oder auf erbe „verlehnet werden; ſollen diſelbe nach abſterben „der gegenwaͤrtigen inhaber, und reſp. irer leibes- „erben, wider zuruͤck gezogen, und nicht anders, als „wie naͤchſt vorſtehet, maiersweiſe widerum verlaſ- „ſen werden‟. Jnzwiſchen hat man unterſchide- ne gattungen der maier, teils ſchlechte, und zeitli- che, teils erb- auch edle erbmaier, Freiherr von CramerT. II P. II obſ. 655 ſ. 189 fg., in wezl. nebenſtunden th. 33 ſ. 88 fg., th. 45 ſ. 109 fg., BoehmerT. I P. II conſ. 73 n. 54 fgg. ſ. 342 fgg.; nicht minder gerichtsfreie maier, im Bremiſchen, von PufendorfT. III obſ. 107 ſ. 288 fg. Di- ſemnach erſcheinet bei den erbmaiern das erbmaier- recht, Struben am a. o. ſ. 334. Diſem ſezen entweder die maierbrife, oder die landesgeſaͤze, und gewonheiten zil, und maaß. Daß aber der maier- contract an ſich uͤberhaubt eine beſtaͤndige, und ewige leihe verſchaffe, wie einige waͤnen, Boehmer T. III P. II conſ. 166 n. 7 ſ. 282 fg., oder derſel- be gar das eigentum dem maier zuwege bringen ſollte, beſage des Joh. Frid. Vetters zufaͤlliger ge- danken uͤber verſchidene, und bißher uneroͤrtert ge-
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II buch, XLIX haubtſtuͤck,
„und wie es den hoſpitalien, kaſten, und pfarrbe-
„ſoldungen, nicht zu geringem nachteile gereichet,
„daß die denſelben eigentuͤmlich zuſtehende guͤter
„entweder auf lebenslang, oder erbleihe verlehnet,
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„nachdruͤcklich verboten, und ſollen fuͤr das kuͤnf-
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„hoͤchſten 9 jare, gegen gewoͤnliche, und mit allen
„clauſeln wohl verwarete maierbrife, vermaiert
„werden, damit das eigentum den piis corporibus
„conſerviret bleibe; § 7 wenn dergleichen guͤter in
„vorigen zeiten durch nachlaͤſſigkeit, und uͤbele haus-
„haltung, ad dies vitae ausgetan, oder auf erbe
„verlehnet werden; ſollen diſelbe nach abſterben
„der gegenwaͤrtigen inhaber, und reſp. irer leibes-
„erben, wider zuruͤck gezogen, und nicht anders, als
„wie naͤchſt vorſtehet, maiersweiſe widerum verlaſ-
„ſen werden‟. Jnzwiſchen hat man unterſchide-
ne gattungen der maier, teils ſchlechte, und zeitli-
che, teils erb- auch edle erbmaier, Freiherr von
Cramer T. II P. II obſ. 655 ſ. 189 fg., in wezl.
nebenſtunden th. 33 ſ. 88 fg., th. 45 ſ. 109 fg.,
Boehmer T. I P. II conſ. 73 n. 54 fgg. ſ. 342 fgg.;
nicht minder gerichtsfreie maier, im Bremiſchen,
von Pufendorf T. III obſ. 107 ſ. 288 fg. Di-
ſemnach erſcheinet bei den erbmaiern das erbmaier-
recht, Struben am a. o. ſ. 334. Diſem ſezen
entweder die maierbrife, oder die landesgeſaͤze, und
gewonheiten zil, und maaß. Daß aber der maier-
contract an ſich uͤberhaubt eine beſtaͤndige, und
ewige leihe verſchaffe, wie einige waͤnen, Boehmer
T. III P. II conſ. 166 n. 7 ſ. 282 fg., oder derſel-
be gar das eigentum dem maier zuwege bringen
ſollte, beſage des Joh. Frid. Vetters zufaͤlliger ge-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 858. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/882>, abgerufen am 23.11.2024.
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