zinß etc gibet. Jn der vogtei Caldern, und Mar- burg hat sie gleichfalls kothöfe.
§ 1943
Das wort: landsidel hat mancherlei bedeu-von den landsi- delleihen. tungen, Haltaus sp. 1182 fg. Die landsidellei- hen werden als teutsche pachtarten angesehen (§ 1908 fg. des 1ten, und § 4462 fgg. des 2ten th.), und zwar hat man sie entweder 1) auf willkür, auf gewisse jare (§ 4472 des 2ten th.), so lange der herr will, oder 2) auf lebenszeit, oder 3) auf die erben verlihen; wiwohl vile rechtsgelehrte heu- te zu tage eine, wie die andere angesehen wissen wollen; jedoch one rechtsbestande (§ 1905). Ue- berhaubt sind die landsidelleihen teutsche verbrife- te pachtungen, vermöge deren dem landsidler un- bewegliche sachen auf eine gewisse zeit für einen jär- lichen heuerzinß, und andere leistungen, zu benu- zen, eingetan werden, Freiherr von Senkenberg in primis lineis iur. feud. in prolegom. s. 27, 28, § 42. Die haubtsache kömmt hirin teils auf die verbrifung, und den gestifteten handel, teils auf die landesgesäze, und gewonheiten an. Hiraus ist leicht abzunemen: daß die landsidelleihen nicht aller orten einerlei, sondern von einander, nach den mancherlei landesarten, unterschiden seynd. Disemnach gehen die Hanauische von den Solm- sischen landsidelleihen in einigen stücken ab. Die Solmsischen haben der Joh. Otto Tabor im iure colon. T. I, s. 938 -- 955 seiner werke, der Ge. Frid. Harpprecht im cons. LI, vol. VII, cons. Tub., die Hanauischen der Freiherr Nic. Chri- stoph von Lynkerde iure et contractu colon. und andere erläutert; jedoch haben gedachte schrift- steller dise sache merenteils nach römischen rechts- gründen betrachtet, und beurteilet. Es finden
sich
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von den bauerguͤtern.
zinß ꝛc gibet. Jn der vogtei Caldern, und Mar- burg hat ſie gleichfalls kothoͤfe.
§ 1943
Das wort: landſidel hat mancherlei bedeu-von den landſi- delleihen. tungen, Haltaus ſp. 1182 fg. Die landſidellei- hen werden als teutſche pachtarten angeſehen (§ 1908 fg. des 1ten, und § 4462 fgg. des 2ten th.), und zwar hat man ſie entweder 1) auf willkuͤr, auf gewiſſe jare (§ 4472 des 2ten th.), ſo lange der herr will, oder 2) auf lebenszeit, oder 3) auf die erben verlihen; wiwohl vile rechtsgelehrte heu- te zu tage eine, wie die andere angeſehen wiſſen wollen; jedoch one rechtsbeſtande (§ 1905). Ue- berhaubt ſind die landſidelleihen teutſche verbrife- te pachtungen, vermoͤge deren dem landſidler un- bewegliche ſachen auf eine gewiſſe zeit fuͤr einen jaͤr- lichen heuerzinß, und andere leiſtungen, zu benu- zen, eingetan werden, Freiherr von Senkenberg in primis lineis iur. feud. in prolegom. ſ. 27, 28, § 42. Die haubtſache koͤmmt hirin teils auf die verbrifung, und den geſtifteten handel, teils auf die landesgeſaͤze, und gewonheiten an. Hiraus iſt leicht abzunemen: daß die landſidelleihen nicht aller orten einerlei, ſondern von einander, nach den mancherlei landesarten, unterſchiden ſeynd. Diſemnach gehen die Hanauiſche von den Solm- ſiſchen landſidelleihen in einigen ſtuͤcken ab. Die Solmſiſchen haben der Joh. Otto Tabor im iure colon. T. I, ſ. 938 — 955 ſeiner werke, der Ge. Frid. Harpprecht im conſ. LI, vol. VII, conſ. Tub., die Hanauiſchen der Freiherr Nic. Chri- ſtoph von Lynkerde iure et contractu colon. und andere erlaͤutert; jedoch haben gedachte ſchrift- ſteller diſe ſache merenteils nach roͤmiſchen rechts- gruͤnden betrachtet, und beurteilet. Es finden
ſich
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von den bauerguͤtern.
zinß ꝛc gibet. Jn der vogtei Caldern, und Mar-
burg hat ſie gleichfalls kothoͤfe.
§ 1943
Das wort: landſidel hat mancherlei bedeu-
tungen, Haltaus ſp. 1182 fg. Die landſidellei-
hen werden als teutſche pachtarten angeſehen
(§ 1908 fg. des 1ten, und § 4462 fgg. des 2ten th.),
und zwar hat man ſie entweder 1) auf willkuͤr,
auf gewiſſe jare (§ 4472 des 2ten th.), ſo lange
der herr will, oder 2) auf lebenszeit, oder 3) auf
die erben verlihen; wiwohl vile rechtsgelehrte heu-
te zu tage eine, wie die andere angeſehen wiſſen
wollen; jedoch one rechtsbeſtande (§ 1905). Ue-
berhaubt ſind die landſidelleihen teutſche verbrife-
te pachtungen, vermoͤge deren dem landſidler un-
bewegliche ſachen auf eine gewiſſe zeit fuͤr einen jaͤr-
lichen heuerzinß, und andere leiſtungen, zu benu-
zen, eingetan werden, Freiherr von Senkenberg
in primis lineis iur. feud. in prolegom. ſ. 27, 28,
§ 42. Die haubtſache koͤmmt hirin teils auf die
verbrifung, und den geſtifteten handel, teils auf
die landesgeſaͤze, und gewonheiten an. Hiraus
iſt leicht abzunemen: daß die landſidelleihen nicht
aller orten einerlei, ſondern von einander, nach
den mancherlei landesarten, unterſchiden ſeynd.
Diſemnach gehen die Hanauiſche von den Solm-
ſiſchen landſidelleihen in einigen ſtuͤcken ab. Die
Solmſiſchen haben der Joh. Otto Tabor im iure
colon. T. I, ſ. 938 — 955 ſeiner werke, der Ge.
Frid. Harpprecht im conſ. LI, vol. VII, conſ.
Tub., die Hanauiſchen der Freiherr Nic. Chri-
ſtoph von Lynker de iure et contractu colon.
und andere erlaͤutert; jedoch haben gedachte ſchrift-
ſteller diſe ſache merenteils nach roͤmiſchen rechts-
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ſich
von den landſi-
delleihen.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/875>, abgerufen am 18.12.2024.
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