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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b. XLVI h. von dem eigentume,
1738, in opusc. s. 695 -- 701, Ge. Christoph
Cramer
de alienatione bonor. cum primis equestr.
ad manus mortuas per statutum prohibita,
Altd.
1726, Kobe de pecunia mutua tit. tuto colloc. cap.
1 § 6 s. 6 s. 7, und die daselbst angezogene schrift-
steller. 2) Die einschränkung des bauens (§ 1866
des 1ten th.). Bei anlegung einer stadtmauer
um Offenbach regete sich die Reichsstadt Frank-
furt; bei gelegenheit des Taxischen palastes in der
aschenheimer gasse war auch streit; bei anlegung
eines neuen tores in Lübeck, Leipzig etc kam die fra-
ge ebenfalls vor. 3) Untersaget der obere die ver-
ödung der waldungen, fischwasser, wildbanen etc.
Als vormund der Schenkischen kinder verkaufete
ich etliche 1000 klaftern holzes; flugs regete sich
das forstambt. Jch bat um eine besichtigung;
man fand dises holzschlagen forstmässig, und es be-
ruhete dabei. Holzerbschaften sind im zweiffel für
mannlehn nicht zu achten, Strubens rechtliche be-
denken, im 1ten th. s. 303 fg. bedenken 128. Jn
der Mark, den Mecklenburgischen, Braunschwei-
gischen, Oldenburgischen, Schaumburgischen, Hes-
sischen, Pfälzischen, Pommerischen, Baierischen,
Schwarzburgischen, Wirtenbergischen etc landen
ist fürsehung wegen der adelichen holzungen, und
der gemeinen wälder geschehen (§ 1771 § 1784
des 1ten th.). 4) die bestätigung der contracte,
gedinge etc über unbewegliche sachen, auch der ehe-
liche etc. Weil das eigentum einer unbeweglichen
sache an einen andern unter den lebendigen nicht
überging; es wäre dann solches, nach der regel,
gerichtlich aufgelassen, und vom neuen erwerber ge-
richtlich in lehn, und würden (Haltaus sp. 2138
unter würde, würdigkeit), wie die Sachsen reden,
genommen worden, auch der richter die auflassung
und nemung billigte; so ist daher sotane billigung

des

II b. XLVI h. von dem eigentume,
1738, in opuſc. ſ. 695 — 701, Ge. Chriſtoph
Cramer
de alienatione bonor. cum primis equeſtr.
ad manus mortuas per ſtatutum prohibita,
Altd.
1726, Kobe de pecunia mutua tit. tuto colloc. cap.
1 § 6 ſ. 6 ſ. 7, und die daſelbſt angezogene ſchrift-
ſteller. 2) Die einſchraͤnkung des bauens (§ 1866
des 1ten th.). Bei anlegung einer ſtadtmauer
um Offenbach regete ſich die Reichsſtadt Frank-
furt; bei gelegenheit des Taxiſchen palaſtes in der
aſchenheimer gaſſe war auch ſtreit; bei anlegung
eines neuen tores in Luͤbeck, Leipzig ꝛc kam die fra-
ge ebenfalls vor. 3) Unterſaget der obere die ver-
oͤdung der waldungen, fiſchwaſſer, wildbanen ꝛc.
Als vormund der Schenkiſchen kinder verkaufete
ich etliche 1000 klaftern holzes; flugs regete ſich
das forſtambt. Jch bat um eine beſichtigung;
man fand diſes holzſchlagen forſtmaͤſſig, und es be-
ruhete dabei. Holzerbſchaften ſind im zweiffel fuͤr
mannlehn nicht zu achten, Strubens rechtliche be-
denken, im 1ten th. ſ. 303 fg. bedenken 128. Jn
der Mark, den Mecklenburgiſchen, Braunſchwei-
giſchen, Oldenburgiſchen, Schaumburgiſchen, Heſ-
ſiſchen, Pfaͤlziſchen, Pommeriſchen, Baieriſchen,
Schwarzburgiſchen, Wirtenbergiſchen ꝛc landen
iſt fuͤrſehung wegen der adelichen holzungen, und
der gemeinen waͤlder geſchehen (§ 1771 § 1784
des 1ten th.). 4) die beſtaͤtigung der contracte,
gedinge ꝛc uͤber unbewegliche ſachen, auch der ehe-
liche ꝛc. Weil das eigentum einer unbeweglichen
ſache an einen andern unter den lebendigen nicht
uͤberging; es waͤre dann ſolches, nach der regel,
gerichtlich aufgelaſſen, und vom neuen erwerber ge-
richtlich in lehn, und wuͤrden (Haltaus ſp. 2138
unter wuͤrde, wuͤrdigkeit), wie die Sachſen reden,
genommen worden, auch der richter die auflaſſung
und nemung billigte; ſo iſt daher ſotane billigung

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[784/0808] II b. XLVI h. von dem eigentume, 1738, in opuſc. ſ. 695 — 701, Ge. Chriſtoph Cramer de alienatione bonor. cum primis equeſtr. ad manus mortuas per ſtatutum prohibita, Altd. 1726, Kobe de pecunia mutua tit. tuto colloc. cap. 1 § 6 ſ. 6 ſ. 7, und die daſelbſt angezogene ſchrift- ſteller. 2) Die einſchraͤnkung des bauens (§ 1866 des 1ten th.). Bei anlegung einer ſtadtmauer um Offenbach regete ſich die Reichsſtadt Frank- furt; bei gelegenheit des Taxiſchen palaſtes in der aſchenheimer gaſſe war auch ſtreit; bei anlegung eines neuen tores in Luͤbeck, Leipzig ꝛc kam die fra- ge ebenfalls vor. 3) Unterſaget der obere die ver- oͤdung der waldungen, fiſchwaſſer, wildbanen ꝛc. Als vormund der Schenkiſchen kinder verkaufete ich etliche 1000 klaftern holzes; flugs regete ſich das forſtambt. Jch bat um eine beſichtigung; man fand diſes holzſchlagen forſtmaͤſſig, und es be- ruhete dabei. Holzerbſchaften ſind im zweiffel fuͤr mannlehn nicht zu achten, Strubens rechtliche be- denken, im 1ten th. ſ. 303 fg. bedenken 128. Jn der Mark, den Mecklenburgiſchen, Braunſchwei- giſchen, Oldenburgiſchen, Schaumburgiſchen, Heſ- ſiſchen, Pfaͤlziſchen, Pommeriſchen, Baieriſchen, Schwarzburgiſchen, Wirtenbergiſchen ꝛc landen iſt fuͤrſehung wegen der adelichen holzungen, und der gemeinen waͤlder geſchehen (§ 1771 § 1784 des 1ten th.). 4) die beſtaͤtigung der contracte, gedinge ꝛc uͤber unbewegliche ſachen, auch der ehe- liche ꝛc. Weil das eigentum einer unbeweglichen ſache an einen andern unter den lebendigen nicht uͤberging; es waͤre dann ſolches, nach der regel, gerichtlich aufgelaſſen, und vom neuen erwerber ge- richtlich in lehn, und wuͤrden (Haltaus ſp. 2138 unter wuͤrde, wuͤrdigkeit), wie die Sachſen reden, genommen worden, auch der richter die auflaſſung und nemung billigte; ſo iſt daher ſotane billigung des

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/808>, abgerufen am 29.06.2024.