dern, und die eigentümer der wisenflur B. den drit- ten zu ernennen haben, und wofern das grummet- machen vorteilhafter geachtet wird, alsdann ist von den bemeldten haus- und landwirten der järliche schade, welchen die gemeinde A. empfinden muß, in einen järlichen anschlag zu bringen, und von den eigentümern der flur B. der gemeine A. jedes jar zu ersezen; wobei zu prüfen stehet: ob man dasigen ortes ein fuder heues mit 4 pferden zu faren, auf 30 centner seze; darneben die grummet-nuzung halb so vil, als heu-nuzung anschlage? z. e. dise 36 rthlr., jene 18 rthlr., Gottfr. Aug Hofmanns klugheit hauszuhalten im 3ten th. s. 187 § 89. Ferner, ob man daselbst auf ein pferd, imgleichen auf ein rind des winters über ein vollständiges fuder heues, auf 100 schaafe 8, 9, 10 fuder rechne? Hofmann im 2ten th. s. 126, § 66, die kuh 8 rthlr. kostet, der järliche nuz 4 rthlr, von Eckart am a. o. s. 130 fg. Wobei die kälberzucht nicht ausser acht zu lassen ist. Wenn aber die hohe polizei durchgrei- fet, und das gemeine beste vorzihet; so ist sie doch darauf bedacht: wie derjenige, welcher durch die polizei-anstalten leidet, entschädiget werde, von Ju- sti am a. o. im 1ten th. s. 297, MeviusP. III dec. 154, Menken im syst. iur. ciu. lib. 41 tit. 1 § 1 s. 621, Gottfr. AchenwallP. II iur. nat. § 137 s. 97. Wenn allso das beste der gemeinde A. wi- der die eigentümer B. vordringen sollte; so behält es sein verbleiben bei der abhütung der gegend B; dahingegen, im falle es dem lande fürträglicher seyn würde: in B. grummet zu machen; alsdann will das gemeine landesbeste der gemeine A. fürzu- zihen; jedoch auf disen fall der gemeine A. ihr jär- licher schade zu vergüten seyn. Jn der flure der stadt Kirchhain, in Ober-Hessen, besizet die teutsche ordens-commende Marburg die besten wisen;
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von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.)
dern, und die eigentuͤmer der wiſenflur B. den drit- ten zu ernennen haben, und wofern das grummet- machen vorteilhafter geachtet wird, alsdann iſt von den bemeldten haus- und landwirten der jaͤrliche ſchade, welchen die gemeinde A. empfinden muß, in einen jaͤrlichen anſchlag zu bringen, und von den eigentuͤmern der flur B. der gemeine A. jedes jar zu erſezen; wobei zu pruͤfen ſtehet: ob man daſigen ortes ein fuder heues mit 4 pferden zu faren, auf 30 centner ſeze; darneben die grummet-nuzung halb ſo vil, als heu-nuzung anſchlage? z. e. diſe 36 rthlr., jene 18 rthlr., Gottfr. Aug Hofmanns klugheit hauszuhalten im 3ten th. ſ. 187 § 89. Ferner, ob man daſelbſt auf ein pferd, imgleichen auf ein rind des winters uͤber ein vollſtaͤndiges fuder heues, auf 100 ſchaafe 8, 9, 10 fuder rechne? Hofmann im 2ten th. ſ. 126, § 66, die kuh 8 rthlr. koſtet, der jaͤrliche nuz 4 rthlr, von Eckart am a. o. ſ. 130 fg. Wobei die kaͤlberzucht nicht auſſer acht zu laſſen iſt. Wenn aber die hohe polizei durchgrei- fet, und das gemeine beſte vorzihet; ſo iſt ſie doch darauf bedacht: wie derjenige, welcher durch die polizei-anſtalten leidet, entſchaͤdiget werde, von Ju- ſti am a. o. im 1ten th. ſ. 297, MeviusP. III dec. 154, Menken im ſyſt. iur. ciu. lib. 41 tit. 1 § 1 ſ. 621, Gottfr. AchenwallP. II iur. nat. § 137 ſ. 97. Wenn allſo das beſte der gemeinde A. wi- der die eigentuͤmer B. vordringen ſollte; ſo behaͤlt es ſein verbleiben bei der abhuͤtung der gegend B; dahingegen, im falle es dem lande fuͤrtraͤglicher ſeyn wuͤrde: in B. grummet zu machen; alsdann will das gemeine landesbeſte der gemeine A. fuͤrzu- zihen; jedoch auf diſen fall der gemeine A. ihr jaͤr- licher ſchade zu verguͤten ſeyn. Jn der flure der ſtadt Kirchhain, in Ober-Heſſen, beſizet die teutſche ordens-commende Marburg die beſten wiſen;
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von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.)
dern, und die eigentuͤmer der wiſenflur B. den drit-
ten zu ernennen haben, und wofern das grummet-
machen vorteilhafter geachtet wird, alsdann iſt von
den bemeldten haus- und landwirten der jaͤrliche
ſchade, welchen die gemeinde A. empfinden muß, in
einen jaͤrlichen anſchlag zu bringen, und von den
eigentuͤmern der flur B. der gemeine A. jedes jar zu
erſezen; wobei zu pruͤfen ſtehet: ob man daſigen
ortes ein fuder heues mit 4 pferden zu faren, auf 30
centner ſeze; darneben die grummet-nuzung halb ſo
vil, als heu-nuzung anſchlage? z. e. diſe 36 rthlr.,
jene 18 rthlr., Gottfr. Aug Hofmanns klugheit
hauszuhalten im 3ten th. ſ. 187 § 89. Ferner,
ob man daſelbſt auf ein pferd, imgleichen auf ein
rind des winters uͤber ein vollſtaͤndiges fuder heues,
auf 100 ſchaafe 8, 9, 10 fuder rechne? Hofmann
im 2ten th. ſ. 126, § 66, die kuh 8 rthlr. koſtet, der
jaͤrliche nuz 4 rthlr, von Eckart am a. o. ſ. 130
fg. Wobei die kaͤlberzucht nicht auſſer acht zu
laſſen iſt. Wenn aber die hohe polizei durchgrei-
fet, und das gemeine beſte vorzihet; ſo iſt ſie doch
darauf bedacht: wie derjenige, welcher durch die
polizei-anſtalten leidet, entſchaͤdiget werde, von Ju-
ſti am a. o. im 1ten th. ſ. 297, Mevius P. III dec.
154, Menken im ſyſt. iur. ciu. lib. 41 tit. 1 § 1
ſ. 621, Gottfr. Achenwall P. II iur. nat. § 137
ſ. 97. Wenn allſo das beſte der gemeinde A. wi-
der die eigentuͤmer B. vordringen ſollte; ſo behaͤlt
es ſein verbleiben bei der abhuͤtung der gegend B;
dahingegen, im falle es dem lande fuͤrtraͤglicher
ſeyn wuͤrde: in B. grummet zu machen; alsdann
will das gemeine landesbeſte der gemeine A. fuͤrzu-
zihen; jedoch auf diſen fall der gemeine A. ihr jaͤr-
licher ſchade zu verguͤten ſeyn. Jn der flure der
ſtadt Kirchhain, in Ober-Heſſen, beſizet die teutſche
ordens-commende Marburg die beſten wiſen;
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/769>, abgerufen am 21.11.2024.
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