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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XLI haubtstück,
geschworene feldmesser, steinsezer, feldgeschworene,
und feldschöppen mit darzu zu zihen. Der plaz
ist jederzeit, so fern er im streite befangen ist, se-
ste zu sezen. Die flur- und mark-bezihung muß
allso öffentlich durch die obrigkeit, oder gerichts-
herren geschehen, Fritsch am a. o. cap. VI, § 4
fg., Leyser im iure georg. lib. III, cap. V, n. 49
fgg., 1713 fol. Der geschehene flurgang, oder
flurzug ist in einer öffentlichen urkunde genau auf-
zuzeichnen, damit man auf die zukunft daher ei-
nen tüchtigen beweiß haben könne; inzwischen ver-
dinet dijenige urkunde, welche darüber vom be-
ambten, oder bei den adelichen gerichten, vom ge-
richtshalter gefertiget, auch unterschriben ist, völ-
ligen glauben; obschon der gerichtsschreiber sie nicht
unterzeichnet hat. Ein jeder richter, gerichts- und
erbherr hat die obsicht über die gerichts-jagt-weide-
und andere grenzen, Stissers einleitung zur land-
wirtschaft, 1746, 8v, cap. XIII, § 32, s. 469,
Leyser am a. o. lib. III, cap. 6, n. 19 fg., n.
28 fgg., Fritsch am a. o. cap. VI, § 4, cap. VIII,
§ 1 fg., wie gen Gotha an die fürstl. landesregi-
rung auf dem Fridensteine im monate dec. 1765
erkannt worden ist. Jn den fürstl. hessen-casseli-
schen landen sollen, unter andern, ausweißlich der
grebenordnung tit. 40, s. 94, und s. 166 fg., die
landbereiter, vögte, greben, und andere ires glei-
chen, auf erhaltung der landgrenzen, wie auch
dorffluren möglichstermassen acht haben, man se-
he auch des Heinr. Ant. Geissens teutsches cor-
pus juris, 1703, 4t, s. 526, allwo die flurschü-
zen-pflicht, vermöge einer fürstl. hessen-casseli-
schen verordnung vom 21ten april 1654, bestim-
met ist.

§ 1651

II buch, XLI haubtſtuͤck,
geſchworene feldmeſſer, ſteinſezer, feldgeſchworene,
und feldſchoͤppen mit darzu zu zihen. Der plaz
iſt jederzeit, ſo fern er im ſtreite befangen iſt, ſe-
ſte zu ſezen. Die flur- und mark-bezihung muß
allſo oͤffentlich durch die obrigkeit, oder gerichts-
herren geſchehen, Fritſch am a. o. cap. VI, § 4
fg., Leyſer im iure georg. lib. III, cap. V, n. 49
fgg., 1713 fol. Der geſchehene flurgang, oder
flurzug iſt in einer oͤffentlichen urkunde genau auf-
zuzeichnen, damit man auf die zukunft daher ei-
nen tuͤchtigen beweiß haben koͤnne; inzwiſchen ver-
dinet dijenige urkunde, welche daruͤber vom be-
ambten, oder bei den adelichen gerichten, vom ge-
richtshalter gefertiget, auch unterſchriben iſt, voͤl-
ligen glauben; obſchon der gerichtsſchreiber ſie nicht
unterzeichnet hat. Ein jeder richter, gerichts- und
erbherr hat die obſicht uͤber die gerichts-jagt-weide-
und andere grenzen, Stiſſers einleitung zur land-
wirtſchaft, 1746, 8v, cap. XIII, § 32, ſ. 469,
Leyſer am a. o. lib. III, cap. 6, n. 19 fg., n.
28 fgg., Fritſch am a. o. cap. VI, § 4, cap. VIII,
§ 1 fg., wie gen Gotha an die fuͤrſtl. landesregi-
rung auf dem Fridenſteine im monate dec. 1765
erkannt worden iſt. Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeli-
ſchen landen ſollen, unter andern, ausweißlich der
grebenordnung tit. 40, ſ. 94, und ſ. 166 fg., die
landbereiter, voͤgte, greben, und andere ires glei-
chen, auf erhaltung der landgrenzen, wie auch
dorffluren moͤglichſtermaſſen acht haben, man ſe-
he auch des Heinr. Ant. Geiſſens teutſches cor-
pus juris, 1703, 4t, ſ. 526, allwo die flurſchuͤ-
zen-pflicht, vermoͤge einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeli-
ſchen verordnung vom 21ten april 1654, beſtim-
met iſt.

§ 1651
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[738/0762] II buch, XLI haubtſtuͤck, geſchworene feldmeſſer, ſteinſezer, feldgeſchworene, und feldſchoͤppen mit darzu zu zihen. Der plaz iſt jederzeit, ſo fern er im ſtreite befangen iſt, ſe- ſte zu ſezen. Die flur- und mark-bezihung muß allſo oͤffentlich durch die obrigkeit, oder gerichts- herren geſchehen, Fritſch am a. o. cap. VI, § 4 fg., Leyſer im iure georg. lib. III, cap. V, n. 49 fgg., 1713 fol. Der geſchehene flurgang, oder flurzug iſt in einer oͤffentlichen urkunde genau auf- zuzeichnen, damit man auf die zukunft daher ei- nen tuͤchtigen beweiß haben koͤnne; inzwiſchen ver- dinet dijenige urkunde, welche daruͤber vom be- ambten, oder bei den adelichen gerichten, vom ge- richtshalter gefertiget, auch unterſchriben iſt, voͤl- ligen glauben; obſchon der gerichtsſchreiber ſie nicht unterzeichnet hat. Ein jeder richter, gerichts- und erbherr hat die obſicht uͤber die gerichts-jagt-weide- und andere grenzen, Stiſſers einleitung zur land- wirtſchaft, 1746, 8v, cap. XIII, § 32, ſ. 469, Leyſer am a. o. lib. III, cap. 6, n. 19 fg., n. 28 fgg., Fritſch am a. o. cap. VI, § 4, cap. VIII, § 1 fg., wie gen Gotha an die fuͤrſtl. landesregi- rung auf dem Fridenſteine im monate dec. 1765 erkannt worden iſt. Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeli- ſchen landen ſollen, unter andern, ausweißlich der grebenordnung tit. 40, ſ. 94, und ſ. 166 fg., die landbereiter, voͤgte, greben, und andere ires glei- chen, auf erhaltung der landgrenzen, wie auch dorffluren moͤglichſtermaſſen acht haben, man ſe- he auch des Heinr. Ant. Geiſſens teutſches cor- pus juris, 1703, 4t, ſ. 526, allwo die flurſchuͤ- zen-pflicht, vermoͤge einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeli- ſchen verordnung vom 21ten april 1654, beſtim- met iſt. § 1651

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/762>, abgerufen am 26.06.2024.