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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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u. obervorm., auch krigischen vorm.
münderin nicht abgeben, Lauterbach § 15, s. 980,
Freiherr von Cramer obs. 122, s. 360. Hirzu
kommen die krigische vormunden, welche die ge-
rechtsamen der pflegbefolenen beobachten, und
zwar fürnämlich die processe besorgen (§ 975 des
Iten th.). Die krigische vormunden müssen eben-
falls, nach der regel, so lange bei irer obligenheit
verbleiben, als die vormundschaft dauert, oder
zum wenigsten die rechtsstreite währen, Steins ein-
leitung zur lübischen rechtsgelahrheit s. 137 fg.,
§ 125, 126. Ferner hat man die curatores ven-
tris (§ 968 des Iten th.), welche sowohl bei er-
lauchten, und anderen standespersonen, Struve
in iurispr. her. th. III, s. 474 fgg., als auch ge-
meinen leuten, und deren witben bestellet werden,
z. e. als zu Schweinsberg der Johann Jost Be-
cker one kinder verstarb, die hinterlassene witbe sich
aber nicht sicher wußte, wurde auf ansuchen des
verstorbenen mannes vaters ein curator ventris von
gerichtswegen verordnet. Weiter sind die vor-
munden der wanwizigen, verschwender etc, schon
aus den kaiserlichen rechten bekannt. Der tollen
vormunde werden den vormunden über einen un-
mündigen gleich geachtet; Joh. Andr. From-
mann
de iure furiosor. sing. Tüb. 1655, Joh.
Dan. Tauber
de iure circa furiosos obtin. Altd.
1703, Struve in iurispr. her. th. V, cap. VII,
§ 7, s. 625 fg., von Neumann am a. o. lib. II,
tit. XIII,
s. 363 fgg. Dem wanwizigen vasallen
bestätiget der lehnherr den vormund, von Neu-
mann
s. 366, § 576. Dise vormunden dürffen
nichts zum nachteile der blödsinnigen unternemen,
Boehmer T. III, P. I, cons. 27, n. 6, s. 149.
Wobei die abwesende, welche keinen verwalter,
noch gevollmächtigten bestellet haben, nicht ausser
acht gelassen werden dürffen; immassen inen vor-

mun-
M m 4

u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
muͤnderin nicht abgeben, Lauterbach § 15, ſ. 980,
Freiherr von Cramer obſ. 122, ſ. 360. Hirzu
kommen die krigiſche vormunden, welche die ge-
rechtſamen der pflegbefolenen beobachten, und
zwar fuͤrnaͤmlich die proceſſe beſorgen (§ 975 des
Iten th.). Die krigiſche vormunden muͤſſen eben-
falls, nach der regel, ſo lange bei irer obligenheit
verbleiben, als die vormundſchaft dauert, oder
zum wenigſten die rechtsſtreite waͤhren, Steins ein-
leitung zur luͤbiſchen rechtsgelahrheit ſ. 137 fg.,
§ 125, 126. Ferner hat man die curatores ven-
tris (§ 968 des Iten th.), welche ſowohl bei er-
lauchten, und anderen ſtandesperſonen, Struve
in iurispr. her. th. III, ſ. 474 fgg., als auch ge-
meinen leuten, und deren witben beſtellet werden,
z. e. als zu Schweinsberg der Johann Joſt Be-
cker one kinder verſtarb, die hinterlaſſene witbe ſich
aber nicht ſicher wußte, wurde auf anſuchen des
verſtorbenen mannes vaters ein curator ventris von
gerichtswegen verordnet. Weiter ſind die vor-
munden der wanwizigen, verſchwender ꝛc, ſchon
aus den kaiſerlichen rechten bekannt. Der tollen
vormunde werden den vormunden uͤber einen un-
muͤndigen gleich geachtet; Joh. Andr. From-
mann
de iure furioſor. ſing. Tuͤb. 1655, Joh.
Dan. Tauber
de iure circa furioſos obtin. Altd.
1703, Struve in iurispr. her. th. V, cap. VII,
§ 7, ſ. 625 fg., von Neumann am a. o. lib. II,
tit. XIII,
ſ. 363 fgg. Dem wanwizigen vaſallen
beſtaͤtiget der lehnherr den vormund, von Neu-
mann
ſ. 366, § 576. Diſe vormunden duͤrffen
nichts zum nachteile der bloͤdſinnigen unternemen,
Boehmer T. III, P. I, conſ. 27, n. 6, ſ. 149.
Wobei die abweſende, welche keinen verwalter,
noch gevollmaͤchtigten beſtellet haben, nicht auſſer
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[551/0575] u. obervorm., auch krigiſchen vorm. muͤnderin nicht abgeben, Lauterbach § 15, ſ. 980, Freiherr von Cramer obſ. 122, ſ. 360. Hirzu kommen die krigiſche vormunden, welche die ge- rechtſamen der pflegbefolenen beobachten, und zwar fuͤrnaͤmlich die proceſſe beſorgen (§ 975 des Iten th.). Die krigiſche vormunden muͤſſen eben- falls, nach der regel, ſo lange bei irer obligenheit verbleiben, als die vormundſchaft dauert, oder zum wenigſten die rechtsſtreite waͤhren, Steins ein- leitung zur luͤbiſchen rechtsgelahrheit ſ. 137 fg., § 125, 126. Ferner hat man die curatores ven- tris (§ 968 des Iten th.), welche ſowohl bei er- lauchten, und anderen ſtandesperſonen, Struve in iurispr. her. th. III, ſ. 474 fgg., als auch ge- meinen leuten, und deren witben beſtellet werden, z. e. als zu Schweinsberg der Johann Joſt Be- cker one kinder verſtarb, die hinterlaſſene witbe ſich aber nicht ſicher wußte, wurde auf anſuchen des verſtorbenen mannes vaters ein curator ventris von gerichtswegen verordnet. Weiter ſind die vor- munden der wanwizigen, verſchwender ꝛc, ſchon aus den kaiſerlichen rechten bekannt. Der tollen vormunde werden den vormunden uͤber einen un- muͤndigen gleich geachtet; Joh. Andr. From- mann de iure furioſor. ſing. Tuͤb. 1655, Joh. Dan. Tauber de iure circa furioſos obtin. Altd. 1703, Struve in iurispr. her. th. V, cap. VII, § 7, ſ. 625 fg., von Neumann am a. o. lib. II, tit. XIII, ſ. 363 fgg. Dem wanwizigen vaſallen beſtaͤtiget der lehnherr den vormund, von Neu- mann ſ. 366, § 576. Diſe vormunden duͤrffen nichts zum nachteile der bloͤdſinnigen unternemen, Boehmer T. III, P. I, conſ. 27, n. 6, ſ. 149. Wobei die abweſende, welche keinen verwalter, noch gevollmaͤchtigten beſtellet haben, nicht auſſer acht gelaſſen werden duͤrffen; immaſſen inen vor- mun- M m 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/575>, abgerufen am 22.11.2024.