Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

I haubtst. von der wirklichkeit
Beide spigel wurden öfters mit dem namen der ge-
meinen rechte, des bürgerlichen rechtes beleget.
Man hat vile ausgaben, sowohl vom Sachsen-
als auch vom Schwaben-spigel, jedoch merere
vom ersten, als vom andern. Der Freiherr von
Senkenberg
in der vorrede zum 2ten bande § 8
fgg, hat von den verschidenen ausgaben des
Schwäbischen rechtes weitläuftig gehandelt, und
die von der Lahrischen Ausgabe mit anmerkun-
gen demselben einverleiben lassen, auch im 2ten
teile einen abdruck nach der Wienerischen hand-
schrift hinzu gefüget. Die oberhöfe, schöppenstüle
sind, nebst den weißtümern, die erhalter von den
alten teutschen gewonheiten, und den beiden spigeln
gewesen, Joh. Paull Kreß de rarionibus deci-
dendi &c
Helmst. 1753, 4t, cap. 1 § 16 fgg.,
Christ. Gottl. Buder de consiliis et responsis pru-
dentum Germ. medii aeui,
Jena 1749, 4t.

§ 18
von dem ver-
fasser des
Sachsen-spi-
gels.

Eicke von Repkow (Ripchow, Repekowe, Re-
pego, Repkau, Repko, Repchau rc) aus dem
dorffe Alten-Jesniz, an der Anhaltischen grenze,
in Kur-Sachsen, gebürtig, Carl Gottlieb Knorre
in historia iuris Germ. can. ac feud. Halle 1746,
8v, und in der darzu gefügten vorrede von Eicke
von Repchow, hat den Sachsen-spigel zusammen
getragen, und in platteutscher, oder Magdeburgi-
scher mundart abgefasset. Die tribfeder des von
Repkow war der Hoier, Graf von Falkenstein.
Besage einer urkunde vom jare 1215 unterschri-
ben sich beide: der Graf Hoier, und Repko. Was
aber Eicke eigentlich für ein vorname sey? ist strei-
tig. Jm lateinischen heisset es: Hecco, welches so
vil, als Eckhart seyn soll. Gundling meinet: es
wäre so vil: als Albertchen. Jn welchem jare aber

eigent-

I haubtſt. von der wirklichkeit
Beide ſpigel wurden oͤfters mit dem namen der ge-
meinen rechte, des buͤrgerlichen rechtes beleget.
Man hat vile ausgaben, ſowohl vom Sachſen-
als auch vom Schwaben-ſpigel, jedoch merere
vom erſten, als vom andern. Der Freiherr von
Senkenberg
in der vorrede zum 2ten bande § 8
fgg, hat von den verſchidenen ausgaben des
Schwaͤbiſchen rechtes weitlaͤuftig gehandelt, und
die von der Lahriſchen Ausgabe mit anmerkun-
gen demſelben einverleiben laſſen, auch im 2ten
teile einen abdruck nach der Wieneriſchen hand-
ſchrift hinzu gefuͤget. Die oberhoͤfe, ſchoͤppenſtuͤle
ſind, nebſt den weißtuͤmern, die erhalter von den
alten teutſchen gewonheiten, und den beiden ſpigeln
geweſen, Joh. Paull Kreß de rarionibus deci-
dendi &c
Helmſt. 1753, 4t, cap. 1 § 16 fgg.,
Chriſt. Gottl. Buder de conſiliis et reſponſis pru-
dentum Germ. medii aeui,
Jena 1749, 4t.

§ 18
von dem ver-
faſſer des
Sachſen-ſpi-
gels.

Eicke von Repkow (Ripchow, Repekowe, Re-
pego, Repkau, Repko, Repchau ꝛc) aus dem
dorffe Alten-Jesniz, an der Anhaltiſchen grenze,
in Kur-Sachſen, gebuͤrtig, Carl Gottlieb Knorre
in hiſtoria iuris Germ. can. ac feud. Halle 1746,
8v, und in der darzu gefuͤgten vorrede von Eicke
von Repchow, hat den Sachſen-ſpigel zuſammen
getragen, und in platteutſcher, oder Magdeburgi-
ſcher mundart abgefaſſet. Die tribfeder des von
Repkow war der Hoier, Graf von Falkenſtein.
Beſage einer urkunde vom jare 1215 unterſchri-
ben ſich beide: der Graf Hoier, und Repko. Was
aber Eicke eigentlich fuͤr ein vorname ſey? iſt ſtrei-
tig. Jm lateiniſchen heiſſet es: Hecco, welches ſo
vil, als Eckhart ſeyn ſoll. Gundling meinet: es
waͤre ſo vil: als Albertchen. Jn welchem jare aber

eigent-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0050" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I</hi> haubt&#x017F;t. von der wirklichkeit</hi></fw><lb/>
Beide &#x017F;pigel wurden o&#x0364;fters mit dem namen der ge-<lb/>
meinen rechte, des bu&#x0364;rgerlichen rechtes beleget.<lb/>
Man hat vile ausgaben, &#x017F;owohl vom Sach&#x017F;en-<lb/>
als auch vom Schwaben-&#x017F;pigel, jedoch merere<lb/>
vom er&#x017F;ten, als vom andern. Der Freiherr <hi rendition="#fr">von<lb/>
Senkenberg</hi> in der vorrede zum 2ten bande § 8<lb/>
fgg, hat von den ver&#x017F;chidenen ausgaben des<lb/>
Schwa&#x0364;bi&#x017F;chen rechtes weitla&#x0364;uftig gehandelt, und<lb/>
die <hi rendition="#fr">von der Lahri&#x017F;chen</hi> Ausgabe mit anmerkun-<lb/>
gen dem&#x017F;elben einverleiben la&#x017F;&#x017F;en, auch im 2ten<lb/>
teile einen abdruck nach der Wieneri&#x017F;chen hand-<lb/>
&#x017F;chrift hinzu gefu&#x0364;get. Die oberho&#x0364;fe, &#x017F;cho&#x0364;ppen&#x017F;tu&#x0364;le<lb/>
&#x017F;ind, neb&#x017F;t den weißtu&#x0364;mern, die erhalter von den<lb/>
alten teut&#x017F;chen gewonheiten, und den beiden &#x017F;pigeln<lb/>
gewe&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Joh. Paull Kreß</hi> <hi rendition="#aq">de rarionibus deci-<lb/>
dendi &amp;c</hi> Helm&#x017F;t. 1753, 4t, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 1 § 16 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;t. Gottl. Buder</hi> <hi rendition="#aq">de con&#x017F;iliis et re&#x017F;pon&#x017F;is pru-<lb/>
dentum Germ. medii aeui,</hi> Jena 1749, 4t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 18</head><lb/>
          <note place="left">von dem ver-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;er des<lb/>
Sach&#x017F;en-&#x017F;pi-<lb/>
gels.</note>
          <p>Eicke von Repkow (Ripchow, Repekowe, Re-<lb/>
pego, Repkau, Repko, Repchau &#xA75B;c) aus dem<lb/>
dorffe Alten-Jesniz, an der Anhalti&#x017F;chen grenze,<lb/>
in Kur-Sach&#x017F;en, gebu&#x0364;rtig, <hi rendition="#fr">Carl Gottlieb Knorre</hi><lb/>
in <hi rendition="#aq">hi&#x017F;toria iuris Germ. can. ac feud.</hi> Halle 1746,<lb/>
8v, und in der darzu gefu&#x0364;gten vorrede von Eicke<lb/>
von Repchow, hat den Sach&#x017F;en-&#x017F;pigel zu&#x017F;ammen<lb/>
getragen, und in platteut&#x017F;cher, oder Magdeburgi-<lb/>
&#x017F;cher mundart abgefa&#x017F;&#x017F;et. Die tribfeder des von<lb/>
Repkow war der Hoier, Graf von Falken&#x017F;tein.<lb/>
Be&#x017F;age einer urkunde vom jare 1215 unter&#x017F;chri-<lb/>
ben &#x017F;ich beide: der Graf Hoier, und Repko. Was<lb/>
aber <hi rendition="#fr">Eicke</hi> eigentlich fu&#x0364;r ein vorname &#x017F;ey? i&#x017F;t &#x017F;trei-<lb/>
tig. Jm lateini&#x017F;chen hei&#x017F;&#x017F;et es: Hecco, welches &#x017F;o<lb/>
vil, als Eckhart &#x017F;eyn &#x017F;oll. Gundling meinet: es<lb/>
wa&#x0364;re &#x017F;o vil: als Albertchen. Jn welchem jare aber<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eigent-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0050] I haubtſt. von der wirklichkeit Beide ſpigel wurden oͤfters mit dem namen der ge- meinen rechte, des buͤrgerlichen rechtes beleget. Man hat vile ausgaben, ſowohl vom Sachſen- als auch vom Schwaben-ſpigel, jedoch merere vom erſten, als vom andern. Der Freiherr von Senkenberg in der vorrede zum 2ten bande § 8 fgg, hat von den verſchidenen ausgaben des Schwaͤbiſchen rechtes weitlaͤuftig gehandelt, und die von der Lahriſchen Ausgabe mit anmerkun- gen demſelben einverleiben laſſen, auch im 2ten teile einen abdruck nach der Wieneriſchen hand- ſchrift hinzu gefuͤget. Die oberhoͤfe, ſchoͤppenſtuͤle ſind, nebſt den weißtuͤmern, die erhalter von den alten teutſchen gewonheiten, und den beiden ſpigeln geweſen, Joh. Paull Kreß de rarionibus deci- dendi &c Helmſt. 1753, 4t, cap. 1 § 16 fgg., Chriſt. Gottl. Buder de conſiliis et reſponſis pru- dentum Germ. medii aeui, Jena 1749, 4t. § 18 Eicke von Repkow (Ripchow, Repekowe, Re- pego, Repkau, Repko, Repchau ꝛc) aus dem dorffe Alten-Jesniz, an der Anhaltiſchen grenze, in Kur-Sachſen, gebuͤrtig, Carl Gottlieb Knorre in hiſtoria iuris Germ. can. ac feud. Halle 1746, 8v, und in der darzu gefuͤgten vorrede von Eicke von Repchow, hat den Sachſen-ſpigel zuſammen getragen, und in platteutſcher, oder Magdeburgi- ſcher mundart abgefaſſet. Die tribfeder des von Repkow war der Hoier, Graf von Falkenſtein. Beſage einer urkunde vom jare 1215 unterſchri- ben ſich beide: der Graf Hoier, und Repko. Was aber Eicke eigentlich fuͤr ein vorname ſey? iſt ſtrei- tig. Jm lateiniſchen heiſſet es: Hecco, welches ſo vil, als Eckhart ſeyn ſoll. Gundling meinet: es waͤre ſo vil: als Albertchen. Jn welchem jare aber eigent-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/50
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/50>, abgerufen am 21.11.2024.