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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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des teutsch. rechtes, dessen nohtwend. etc.
Die ursache war: weil er ein geschickter und ge-
lehrter civilist selbst war, mit welchem sie sich nicht
getraueten, im disputiren fortzukommen.

§ 15

Der Christian Thomasius wise zwar den ju-vom Thoma-
sius.

risten in den anmerkungen über des von Ossens te-
stament ire feler wegen abschaffung und gering-
schäzung der teutschen rechte ganz deutlich; weil
er aber das kind mit dem bade, das römische recht,
welches iedoch ein hülfs-recht ist, zugleich mit ersti-
cken wollte, das er nicht recht verstand; so fand
er keinen grossen beifall. Ueberhaubt hat der
Thomasius uns so wohl im päbstlichen, und geist-
lichen, als auch im stats-imgleichen im bürgerli-
chen rechte grossen schaden getan, und durch seine
iurisprudentiam diuinam es vollends gar verdorben.

§ 16

Hirher können auch gerechnet werden Benedict.
Schmidts
principia iuris Germ. antiquissimi, anti-
qui, medii, pariter ac hodierni,
Nürnb. 1755, 8v,
des Joh. Heumanns conspectus iuris ciu. commu-
nis Germ. natiui et adsciti in tabulis exhibitus,
Altd.
1760, fol., des Joh. Heinr. Christian von Sel-
chow
elementa iuris Germ. priuati hodierni, Han-
nover 1757, 1762, 1766, 8v, Carl Friderich
Walchs
vorbereitungsgründe zur teutschen bürg.
rechtsgelahrheit, Jena 1757, 4t, eines ungenann-
ten rechtlicher catechismus, oder anweisung zur ge-
meinen teutschen bürgerlichen rechtslehre, 8v.

§ 17

Teutschland teilete sich in 2 haubtvölkerschaf-von den Säch-
sischen und
Schwäbischen
rechten in den

ten, welche auch in absicht auf die rechte in betrach-
tung kommen, nämlich in die Sachsen und Schwa-

ben.
B 4

des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc.
Die urſache war: weil er ein geſchickter und ge-
lehrter civiliſt ſelbſt war, mit welchem ſie ſich nicht
getraueten, im diſputiren fortzukommen.

§ 15

Der Chriſtian Thomaſius wiſe zwar den ju-vom Thoma-
ſius.

riſten in den anmerkungen uͤber des von Oſſens te-
ſtament ire feler wegen abſchaffung und gering-
ſchaͤzung der teutſchen rechte ganz deutlich; weil
er aber das kind mit dem bade, das roͤmiſche recht,
welches iedoch ein huͤlfs-recht iſt, zugleich mit erſti-
cken wollte, das er nicht recht verſtand; ſo fand
er keinen groſſen beifall. Ueberhaubt hat der
Thomaſius uns ſo wohl im paͤbſtlichen, und geiſt-
lichen, als auch im ſtats-imgleichen im buͤrgerli-
chen rechte groſſen ſchaden getan, und durch ſeine
iurisprudentiam diuinam es vollends gar verdorben.

§ 16

Hirher koͤnnen auch gerechnet werden Benedict.
Schmidts
principia iuris Germ. antiquiſſimi, anti-
qui, medii, pariter ac hodierni,
Nuͤrnb. 1755, 8v,
des Joh. Heumanns conſpectus iuris ciu. commu-
nis Germ. natiui et adſciti in tabulis exhibitus,
Altd.
1760, fol., des Joh. Heinr. Chriſtian von Sel-
chow
elementa iuris Germ. priuati hodierni, Han-
nover 1757, 1762, 1766, 8v, Carl Friderich
Walchs
vorbereitungsgruͤnde zur teutſchen buͤrg.
rechtsgelahrheit, Jena 1757, 4t, eines ungenann-
ten rechtlicher catechiſmus, oder anweiſung zur ge-
meinen teutſchen buͤrgerlichen rechtslehre, 8v.

§ 17

Teutſchland teilete ſich in 2 haubtvoͤlkerſchaf-von den Saͤch-
ſiſchen und
Schwaͤbiſchen
rechten in den

ten, welche auch in abſicht auf die rechte in betrach-
tung kommen, naͤmlich in die Sachſen und Schwa-

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[23/0047] des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc. Die urſache war: weil er ein geſchickter und ge- lehrter civiliſt ſelbſt war, mit welchem ſie ſich nicht getraueten, im diſputiren fortzukommen. § 15 Der Chriſtian Thomaſius wiſe zwar den ju- riſten in den anmerkungen uͤber des von Oſſens te- ſtament ire feler wegen abſchaffung und gering- ſchaͤzung der teutſchen rechte ganz deutlich; weil er aber das kind mit dem bade, das roͤmiſche recht, welches iedoch ein huͤlfs-recht iſt, zugleich mit erſti- cken wollte, das er nicht recht verſtand; ſo fand er keinen groſſen beifall. Ueberhaubt hat der Thomaſius uns ſo wohl im paͤbſtlichen, und geiſt- lichen, als auch im ſtats-imgleichen im buͤrgerli- chen rechte groſſen ſchaden getan, und durch ſeine iurisprudentiam diuinam es vollends gar verdorben. vom Thoma- ſius. § 16 Hirher koͤnnen auch gerechnet werden Benedict. Schmidts principia iuris Germ. antiquiſſimi, anti- qui, medii, pariter ac hodierni, Nuͤrnb. 1755, 8v, des Joh. Heumanns conſpectus iuris ciu. commu- nis Germ. natiui et adſciti in tabulis exhibitus, Altd. 1760, fol., des Joh. Heinr. Chriſtian von Sel- chow elementa iuris Germ. priuati hodierni, Han- nover 1757, 1762, 1766, 8v, Carl Friderich Walchs vorbereitungsgruͤnde zur teutſchen buͤrg. rechtsgelahrheit, Jena 1757, 4t, eines ungenann- ten rechtlicher catechiſmus, oder anweiſung zur ge- meinen teutſchen buͤrgerlichen rechtslehre, 8v. § 17 Teutſchland teilete ſich in 2 haubtvoͤlkerſchaf- ten, welche auch in abſicht auf die rechte in betrach- tung kommen, naͤmlich in die Sachſen und Schwa- ben. von den Saͤch- ſiſchen und Schwaͤbiſchen rechten in den B 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/47>, abgerufen am 28.04.2024.