und in keinem teile der rechtsgelahrheit in Teutsch- lande zu entberen sind.
§ 11
Die wissenschaft der teutschen rechte ist keinemdie übrigen rechte sind aus den teutschen privat rechten zu erklären. teile der heutigen rechtsgelahrheit zu entberen (§ 10); gestalt dann schon der Kaiser Sigismund die streithändel erlauchter personen nach selbigen zu entscheiden verordnet hat, Melch. Goldast in Reichssazungen, th. II s. 98. Nach selbigen wer- den der erlauchten personen vormundschaften, kin- der wittume, morgengaben, ehen, erb- und landes- folgen, deren zustand, und eigenschaften ermessen; imgleichen die vorrechte des hohen und nidern adels beurteilet, Joh. Steph. Pütterde normis decid. success. illustr. controuersam, Goett. 1757, 4t. Jm lehnrechte sind sie nicht zu entrahten; und im päbstlichen rechte müssen vile haubtstücke daraus erläutert werden, wie, unter andern, das cap. 1, X de sponsal., cap. 6, X de foro comp., cap. 6, X de don. inter vir. et vx., cap. 8, X de in in- tegrum rest., und andere ausweissen, als welche von der Teutschen brautgift, der gleichen ehe, den paribus curige, dem einstands-rechte etc spuren enthalten. Man tue hinzu: des Ge. Christoph Stirnsnomothesiam Rom. Germ. Straßb. 1665, 4t, Hert in notit. vet. Germ. pop. Solchemnach haben die mereste alte teutsche bräuche, und insti- tuta so wohl in domesticis, und politicis, als auch in rechtssachen iren nuz, und vorteil.
§ 12
Die teutsche Reichsgesäze gelten in aller Reichs-von den teut- schen Reichs- gesäzen. stände landen, und machen daher ein gemeines teutsches recht aus (§ 1), Hertde superiorit. ter- rit. §. 25 fg. Sie haben nicht allein stats-son-
dern
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des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc.
und in keinem teile der rechtsgelahrheit in Teutſch- lande zu entberen ſind.
§ 11
Die wiſſenſchaft der teutſchen rechte iſt keinemdie uͤbrigen rechte ſind aus den teutſchen privat rechten zu erklaͤren. teile der heutigen rechtsgelahrheit zu entberen (§ 10); geſtalt dann ſchon der Kaiſer Sigismund die ſtreithaͤndel erlauchter perſonen nach ſelbigen zu entſcheiden verordnet hat, Melch. Goldaſt in Reichsſazungen, th. II ſ. 98. Nach ſelbigen wer- den der erlauchten perſonen vormundſchaften, kin- der wittume, morgengaben, ehen, erb- und landes- folgen, deren zuſtand, und eigenſchaften ermeſſen; imgleichen die vorrechte des hohen und nidern adels beurteilet, Joh. Steph. Puͤtterde normis decid. ſucceſſ. illuſtr. controuerſam, Goett. 1757, 4t. Jm lehnrechte ſind ſie nicht zu entrahten; und im paͤbſtlichen rechte muͤſſen vile haubtſtuͤcke daraus erlaͤutert werden, wie, unter andern, das cap. 1, X de ſponſal., cap. 6, X de foro comp., cap. 6, X de don. inter vir. et vx., cap. 8, X de in in- tegrum reſt., und andere ausweiſſen, als welche von der Teutſchen brautgift, der gleichen ehe, den paribus curige, dem einſtands-rechte ꝛc ſpuren enthalten. Man tue hinzu: des Ge. Chriſtoph Stirnsnomotheſiam Rom. Germ. Straßb. 1665, 4t, Hert in notit. vet. Germ. pop. Solchemnach haben die mereſte alte teutſche braͤuche, und inſti- tuta ſo wohl in domeſticis, und politicis, als auch in rechtsſachen iren nuz, und vorteil.
§ 12
Die teutſche Reichsgeſaͤze gelten in aller Reichs-von den teut- ſchen Reichs- geſaͤzen. ſtaͤnde landen, und machen daher ein gemeines teutſches recht aus (§ 1), Hertde ſuperiorit. ter- rit. §. 25 fg. Sie haben nicht allein ſtats-ſon-
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des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc.
und in keinem teile der rechtsgelahrheit in Teutſch-
lande zu entberen ſind.
§ 11
Die wiſſenſchaft der teutſchen rechte iſt keinem
teile der heutigen rechtsgelahrheit zu entberen
(§ 10); geſtalt dann ſchon der Kaiſer Sigismund
die ſtreithaͤndel erlauchter perſonen nach ſelbigen zu
entſcheiden verordnet hat, Melch. Goldaſt in
Reichsſazungen, th. II ſ. 98. Nach ſelbigen wer-
den der erlauchten perſonen vormundſchaften, kin-
der wittume, morgengaben, ehen, erb- und landes-
folgen, deren zuſtand, und eigenſchaften ermeſſen;
imgleichen die vorrechte des hohen und nidern
adels beurteilet, Joh. Steph. Puͤtter de normis
decid. ſucceſſ. illuſtr. controuerſam, Goett. 1757,
4t. Jm lehnrechte ſind ſie nicht zu entrahten;
und im paͤbſtlichen rechte muͤſſen vile haubtſtuͤcke
daraus erlaͤutert werden, wie, unter andern, das
cap. 1, X de ſponſal., cap. 6, X de foro comp.,
cap. 6, X de don. inter vir. et vx., cap. 8, X de in in-
tegrum reſt., und andere ausweiſſen, als welche
von der Teutſchen brautgift, der gleichen ehe, den
paribus curige, dem einſtands-rechte ꝛc ſpuren
enthalten. Man tue hinzu: des Ge. Chriſtoph
Stirns nomotheſiam Rom. Germ. Straßb. 1665,
4t, Hert in notit. vet. Germ. pop. Solchemnach
haben die mereſte alte teutſche braͤuche, und inſti-
tuta ſo wohl in domeſticis, und politicis, als auch
in rechtsſachen iren nuz, und vorteil.
die uͤbrigen
rechte ſind aus
den teutſchen
privat rechten
zu erklaͤren.
§ 12
Die teutſche Reichsgeſaͤze gelten in aller Reichs-
ſtaͤnde landen, und machen daher ein gemeines
teutſches recht aus (§ 1), Hert de ſuperiorit. ter-
rit. §. 25 fg. Sie haben nicht allein ſtats-ſon-
dern
von den teut-
ſchen Reichs-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/45>, abgerufen am 03.12.2024.
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