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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der kirchweihe, und kirmes.
heisset die kirchweihe, auch kirmes, kirchmesse; wi-
wohl die kirchmessen auch andere bedeutungen ha-
ben § 308, § 309); es wird auch ieweilen der
kirchtag genennet, Haltaus am a. o. sp. 1090 sp.
1091, Menken T. III script. s. 711, a, unfürgreif-
liche gedanken von den kirchweihen, Ulm 1731.
Jn der fürstl. hessischen ordnung von guter poli-
zei etc vom 3ten Jun. 1543 fol. tit. von kirchwei-
hen etc heisset sie auch meßtage. Weil nun die
kirchen merenteils gegen den herbst fertig wurden;
so rüret es wohl daher: daß die kirchweihen me-
renteils im herbste gefeiert werden. Man sezete
einen baum in die höhe, welcher bald die kirch-
weihe, bald eine andere öffentliche zusammenkunft
anzeigete. Daher kommen noch die heute zu tage
an manchen orten zu sezen gewönliche bäume, wel-
che in denen gegenden, wo der kirchweih-schuz her-
gebracht ist, verstattet werden musten, Joh. Heu-
manns
initia iur. polit. Germ. Nürnb. 1757, gr.
8v, § 128, s. 157, Joh. Seb. Jos. Dedell de
protectione encaenior.
Altd. 1728. An manchen
orten muß dem pfarrer, oder schulmeister ein gewis-
ses kirchmessengelt entrichtet werden, Klingner im
dorf- und bauernrechte, 1ter th. cap. 9 § 61. Der
Micraelius bemerket in der pommerischen chronic
im 6ten buche s. 420, daß sonst der göze von einem
ieden haubte der einwoner järlich einen silber-gro-
schen, und den zehenten von allen gütern bekommen
habe. Von der errichtung der pfarrkirchen bei den
Sorben-wenden, und deren einkünften handeln des
Kreysigs und Frankens beiträge zur sächsischen
histori, im 6ten th. Altenb. 1764, gr. 8v, s. 78
-- 87, s. 97.

§ 472

Die kirchweihen haben eine heilige absicht (§die polizel-an-
stalten bei den
kirchweihen.

471). Derohalben wachet die polizei: daß selbi-

ge

von der kirchweihe, und kirmes.
heiſſet die kirchweihe, auch kirmes, kirchmeſſe; wi-
wohl die kirchmeſſen auch andere bedeutungen ha-
ben § 308, § 309); es wird auch ieweilen der
kirchtag genennet, Haltaus am a. o. ſp. 1090 ſp.
1091, Menken T. III ſcript. ſ. 711, a, unfuͤrgreif-
liche gedanken von den kirchweihen, Ulm 1731.
Jn der fuͤrſtl. heſſiſchen ordnung von guter poli-
zei ꝛc vom 3ten Jun. 1543 fol. tit. von kirchwei-
hen ꝛc heiſſet ſie auch meßtage. Weil nun die
kirchen merenteils gegen den herbſt fertig wurden;
ſo ruͤret es wohl daher: daß die kirchweihen me-
renteils im herbſte gefeiert werden. Man ſezete
einen baum in die hoͤhe, welcher bald die kirch-
weihe, bald eine andere oͤffentliche zuſammenkunft
anzeigete. Daher kommen noch die heute zu tage
an manchen orten zu ſezen gewoͤnliche baͤume, wel-
che in denen gegenden, wo der kirchweih-ſchuz her-
gebracht iſt, verſtattet werden muſten, Joh. Heu-
manns
initia iur. polit. Germ. Nuͤrnb. 1757, gr.
8v, § 128, ſ. 157, Joh. Seb. Joſ. Dedell de
protectione encaenior.
Altd. 1728. An manchen
orten muß dem pfarrer, oder ſchulmeiſter ein gewiſ-
ſes kirchmeſſengelt entrichtet werden, Klingner im
dorf- und bauernrechte, 1ter th. cap. 9 § 61. Der
Micraelius bemerket in der pommeriſchen chronic
im 6ten buche ſ. 420, daß ſonſt der goͤze von einem
ieden haubte der einwoner jaͤrlich einen ſilber-gro-
ſchen, und den zehenten von allen guͤtern bekommen
habe. Von der errichtung der pfarrkirchen bei den
Sorben-wenden, und deren einkuͤnften handeln des
Kreyſigs und Frankens beitraͤge zur ſaͤchſiſchen
hiſtori, im 6ten th. Altenb. 1764, gr. 8v, ſ. 78
— 87, ſ. 97.

§ 472

Die kirchweihen haben eine heilige abſicht (§die polizel-an-
ſtalten bei den
kirchweihen.

471). Derohalben wachet die polizei: daß ſelbi-

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[381/0405] von der kirchweihe, und kirmes. heiſſet die kirchweihe, auch kirmes, kirchmeſſe; wi- wohl die kirchmeſſen auch andere bedeutungen ha- ben § 308, § 309); es wird auch ieweilen der kirchtag genennet, Haltaus am a. o. ſp. 1090 ſp. 1091, Menken T. III ſcript. ſ. 711, a, unfuͤrgreif- liche gedanken von den kirchweihen, Ulm 1731. Jn der fuͤrſtl. heſſiſchen ordnung von guter poli- zei ꝛc vom 3ten Jun. 1543 fol. tit. von kirchwei- hen ꝛc heiſſet ſie auch meßtage. Weil nun die kirchen merenteils gegen den herbſt fertig wurden; ſo ruͤret es wohl daher: daß die kirchweihen me- renteils im herbſte gefeiert werden. Man ſezete einen baum in die hoͤhe, welcher bald die kirch- weihe, bald eine andere oͤffentliche zuſammenkunft anzeigete. Daher kommen noch die heute zu tage an manchen orten zu ſezen gewoͤnliche baͤume, wel- che in denen gegenden, wo der kirchweih-ſchuz her- gebracht iſt, verſtattet werden muſten, Joh. Heu- manns initia iur. polit. Germ. Nuͤrnb. 1757, gr. 8v, § 128, ſ. 157, Joh. Seb. Joſ. Dedell de protectione encaenior. Altd. 1728. An manchen orten muß dem pfarrer, oder ſchulmeiſter ein gewiſ- ſes kirchmeſſengelt entrichtet werden, Klingner im dorf- und bauernrechte, 1ter th. cap. 9 § 61. Der Micraelius bemerket in der pommeriſchen chronic im 6ten buche ſ. 420, daß ſonſt der goͤze von einem ieden haubte der einwoner jaͤrlich einen ſilber-gro- ſchen, und den zehenten von allen guͤtern bekommen habe. Von der errichtung der pfarrkirchen bei den Sorben-wenden, und deren einkuͤnften handeln des Kreyſigs und Frankens beitraͤge zur ſaͤchſiſchen hiſtori, im 6ten th. Altenb. 1764, gr. 8v, ſ. 78 — 87, ſ. 97. § 472 Die kirchweihen haben eine heilige abſicht (§ 471). Derohalben wachet die polizei: daß ſelbi- ge die polizel-an- ſtalten bei den kirchweihen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/405>, abgerufen am 24.11.2024.