der Reichssteuer der praelat, oder der adeliche vergnügete. Den praelaten, und der ritterschaft, im betreffe irer besiztümer, kömmt in ansehung irer untersassen eine verjärung allerdings zu statten, Ferd. Christoph Harpprechtde praescript. immu- nit. a collectis, cap. II, § 2, n. 47 fg., s. 1198, vol. 11, diss. acad. 1737, 4t, Heinecc in vermi- scheten anmerkungen etc s. 193 fg., wobei es einer vorhergehenden ankündigung, und erfolgeter we- gerung, auch beruhigung dabei nicht bedarf, Klock de contribut. cap. XVI, sect. 2, n. 87, s. 353; gestalt dann sogar wegen der Reichssteuern eine verjärung plaz findet, Klock am a. o. n. 10 fg., s. 353; mithin muß dise in rücksicht auf die über- tragung an die untersassen noch eher anschlagen; in betracht die verjärung der freiheit selbst von statten gehet, Ge. Fried. Harpprecht im cons. 55, n. 62, s. 693, T. VII, consil. Tub. 1737 fol. Darnebst die untersassen ebenfalls die ver- järung wider sich haben, Harpprecht im cons. 22, n. 136, s. 241, und dessen vater: Ferd. Christoph Harpprechtde praescript. immun. a collectis cap. VI, § 6, n. 803 -- 808, s. 1284 fg., vol. II, diss. acad. Von der verjärung wider die stadtsazungen sihe oben (§ 318). Man sezet allso voraus: daß die gerichts-herrschaften, stadt- rähte etc, die gerechtsame haben: wasmaßen ire untersassen, auch bürger, die Reichs-auch Kriges- steuern namens irer abzufüren gehalten sind; im- gleichen, daß die gerichts-herren gegen ire hinter- sassen dise subcollectation durch die länge der zeit, und den unverrückt gehabten besiz erworben; folg- lich es dabei sein bewenden haben muß; immaßen die art, und weise: das schuldige aufzubringen, die auflegung, das ausschreiben der summe den landständen gebüret; folglich inen ein recht gibet
(§ 457);
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u. den von inen zu ſezenden perſonen.
der Reichsſteuer der praelat, oder der adeliche vergnuͤgete. Den praelaten, und der ritterſchaft, im betreffe irer beſiztuͤmer, koͤmmt in anſehung irer unterſaſſen eine verjaͤrung allerdings zu ſtatten, Ferd. Chriſtoph Harpprechtde praeſcript. immu- nit. a collectis, cap. II, § 2, n. 47 fg., ſ. 1198, vol. 11, diſſ. acad. 1737, 4t, Heinecc in vermi- ſcheten anmerkungen ꝛc ſ. 193 fg., wobei es einer vorhergehenden ankuͤndigung, und erfolgeter we- gerung, auch beruhigung dabei nicht bedarf, Klock de contribut. cap. XVI, ſect. 2, n. 87, ſ. 353; geſtalt dann ſogar wegen der Reichsſteuern eine verjaͤrung plaz findet, Klock am a. o. n. 10 fg., ſ. 353; mithin muß diſe in ruͤckſicht auf die uͤber- tragung an die unterſaſſen noch eher anſchlagen; in betracht die verjaͤrung der freiheit ſelbſt von ſtatten gehet, Ge. Fried. Harpprecht im conſ. 55, n. 62, ſ. 693, T. VII, conſil. Tub. 1737 fol. Darnebſt die unterſaſſen ebenfalls die ver- jaͤrung wider ſich haben, Harpprecht im conſ. 22, n. 136, ſ. 241, und deſſen vater: Ferd. Chriſtoph Harpprechtde praeſcript. immun. a collectis cap. VI, § 6, n. 803 — 808, ſ. 1284 fg., vol. II, diſſ. acad. Von der verjaͤrung wider die ſtadtſazungen ſihe oben (§ 318). Man ſezet allſo voraus: daß die gerichts-herrſchaften, ſtadt- raͤhte ꝛc, die gerechtſame haben: wasmaßen ire unterſaſſen, auch buͤrger, die Reichs-auch Kriges- ſteuern namens irer abzufuͤren gehalten ſind; im- gleichen, daß die gerichts-herren gegen ire hinter- ſaſſen diſe ſubcollectation durch die laͤnge der zeit, und den unverruͤckt gehabten beſiz erworben; folg- lich es dabei ſein bewenden haben muß; immaßen die art, und weiſe: das ſchuldige aufzubringen, die auflegung, das ausſchreiben der ſumme den landſtaͤnden gebuͤret; folglich inen ein recht gibet
(§ 457);
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u. den von inen zu ſezenden perſonen.
der Reichsſteuer der praelat, oder der adeliche
vergnuͤgete. Den praelaten, und der ritterſchaft, im
betreffe irer beſiztuͤmer, koͤmmt in anſehung irer
unterſaſſen eine verjaͤrung allerdings zu ſtatten,
Ferd. Chriſtoph Harpprecht de praeſcript. immu-
nit. a collectis, cap. II, § 2, n. 47 fg., ſ. 1198,
vol. 11, diſſ. acad. 1737, 4t, Heinecc in vermi-
ſcheten anmerkungen ꝛc ſ. 193 fg., wobei es einer
vorhergehenden ankuͤndigung, und erfolgeter we-
gerung, auch beruhigung dabei nicht bedarf, Klock
de contribut. cap. XVI, ſect. 2, n. 87, ſ. 353;
geſtalt dann ſogar wegen der Reichsſteuern eine
verjaͤrung plaz findet, Klock am a. o. n. 10 fg.,
ſ. 353; mithin muß diſe in ruͤckſicht auf die uͤber-
tragung an die unterſaſſen noch eher anſchlagen;
in betracht die verjaͤrung der freiheit ſelbſt von
ſtatten gehet, Ge. Fried. Harpprecht im conſ.
55, n. 62, ſ. 693, T. VII, conſil. Tub. 1737
fol. Darnebſt die unterſaſſen ebenfalls die ver-
jaͤrung wider ſich haben, Harpprecht im conſ.
22, n. 136, ſ. 241, und deſſen vater: Ferd.
Chriſtoph Harpprecht de praeſcript. immun. a
collectis cap. VI, § 6, n. 803 — 808, ſ. 1284
fg., vol. II, diſſ. acad. Von der verjaͤrung wider
die ſtadtſazungen ſihe oben (§ 318). Man ſezet
allſo voraus: daß die gerichts-herrſchaften, ſtadt-
raͤhte ꝛc, die gerechtſame haben: wasmaßen ire
unterſaſſen, auch buͤrger, die Reichs-auch Kriges-
ſteuern namens irer abzufuͤren gehalten ſind; im-
gleichen, daß die gerichts-herren gegen ire hinter-
ſaſſen diſe ſubcollectation durch die laͤnge der zeit,
und den unverruͤckt gehabten beſiz erworben; folg-
lich es dabei ſein bewenden haben muß; immaßen
die art, und weiſe: das ſchuldige aufzubringen,
die auflegung, das ausſchreiben der ſumme den
landſtaͤnden gebuͤret; folglich inen ein recht gibet
(§ 457);
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/399>, abgerufen am 22.11.2024.
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