vormunden (waisen-schasner) bestellen, besage des kur-pfälzischen landrechtes vom jare 1657 fol., und dessen tit. 3, vormundschaftsordn. art. I, s. 25, b, und art. XXX, bl. 36. Jn der kur-pfälz. l. o. tit. VIII, bl. 52, b, fg., werden die bastarts- fälle als ein regal bemerket; die leibeigene heissen wildfänge, königs-leute; und daselbst wird auch der hagestolzen etc erwänung getan. Wildfang bedeutet allso: entweder überhaubt die leibeigenen in Teutschlande. oder insbesondere die herrenlose farende leute, das ist, landstreicher etc. Von den kesselern, kaltschmidten etc, sihe die landordnung tit. XXXII, bl. 128, b, fg., den Joh. fridr. Hertlingde regalibus Palatinis, Heidelb. 1734, s. 48 fgg., § 10.
§ 385
Die herren grafen von Degenfeld-Schon-von andern leibeigenen der grafen von De- genfeld-Schon- burg. burg haben leibeigene in Altorf etc (359). Die weibespersonen haben daselbst rechtliche beistände in gerichten. Einer geschwächeten weibesperson wird vom schwängerer zuerkannt: 1) 30 gulden für die genugtuung, 2) 6 fl. ins kindbett, 3) zur unterhaltung des kindes järlich biß ins 14te jar 6 fl. wie auch 4) vom 7ten biß 14ten jar das gewönli- che schulgelt, und 5) überhaubt 1 thlr. für bücher; nicht minder 6) das kind auf seine kosten legitimiren zu lassen, und 7) demselben nach dem one nach- teil recipirten kur-pfälzischen landrechte th. 4, tit. 5, § 2, ein benametes von seiner verlassenschaft, und zwar alles vor der arrests-erlassung zur hülfe durch seine ältern zu versichern, wie zu Altorf am 27ten aug. 1757 in sachen des degens wider die Preßlerin verabschidet worden ist.
§ 386
X 3
von den leibeigenen bauern.
vormunden (waiſen-ſchaſner) beſtellen, beſage des kur-pfaͤlziſchen landrechtes vom jare 1657 fol., und deſſen tit. 3, vormundſchaftsordn. art. I, ſ. 25, b, und art. XXX, bl. 36. Jn der kur-pfaͤlz. l. o. tit. VIII, bl. 52, b, fg., werden die baſtarts- faͤlle als ein regal bemerket; die leibeigene heiſſen wildfaͤnge, koͤnigs-leute; und daſelbſt wird auch der hageſtolzen ꝛc erwaͤnung getan. Wildfang bedeutet allſo: entweder uͤberhaubt die leibeigenen in Teutſchlande. oder insbeſondere die herrenloſe farende leute, das iſt, landſtreicher ꝛc. Von den keſſelern, kaltſchmidten ꝛc, ſihe die landordnung tit. XXXII, bl. 128, b, fg., den Joh. fridr. Hertlingde regalibus Palatinis, Heidelb. 1734, ſ. 48 fgg., § 10.
§ 385
Die herren grafen von Degenfeld-Schon-von andern leibeigenen der grafen von De- genfeld-Schon- burg. burg haben leibeigene in Altorf ꝛc (359). Die weibesperſonen haben daſelbſt rechtliche beiſtaͤnde in gerichten. Einer geſchwaͤcheten weibesperſon wird vom ſchwaͤngerer zuerkannt: 1) 30 gulden fuͤr die genugtuung, 2) 6 fl. ins kindbett, 3) zur unterhaltung des kindes jaͤrlich biß ins 14te jar 6 fl. wie auch 4) vom 7ten biß 14ten jar das gewoͤnli- che ſchulgelt, und 5) uͤberhaubt 1 thlr. fuͤr buͤcher; nicht minder 6) das kind auf ſeine koſten legitimiren zu laſſen, und 7) demſelben nach dem one nach- teil recipirten kur-pfaͤlziſchen landrechte th. 4, tit. 5, § 2, ein benametes von ſeiner verlaſſenſchaft, und zwar alles vor der arreſts-erlaſſung zur huͤlfe durch ſeine aͤltern zu verſichern, wie zu Altorf am 27ten aug. 1757 in ſachen des degens wider die Preßlerin verabſchidet worden iſt.
§ 386
X 3
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von den leibeigenen bauern.
vormunden (waiſen-ſchaſner) beſtellen, beſage des
kur-pfaͤlziſchen landrechtes vom jare 1657 fol.,
und deſſen tit. 3, vormundſchaftsordn. art. I, ſ. 25,
b, und art. XXX, bl. 36. Jn der kur-pfaͤlz. l. o.
tit. VIII, bl. 52, b, fg., werden die baſtarts-
faͤlle als ein regal bemerket; die leibeigene heiſſen
wildfaͤnge, koͤnigs-leute; und daſelbſt wird auch
der hageſtolzen ꝛc erwaͤnung getan. Wildfang
bedeutet allſo: entweder uͤberhaubt die leibeigenen
in Teutſchlande. oder insbeſondere die herrenloſe
farende leute, das iſt, landſtreicher ꝛc. Von den
keſſelern, kaltſchmidten ꝛc, ſihe die landordnung
tit. XXXII, bl. 128, b, fg., den Joh. fridr.
Hertling de regalibus Palatinis, Heidelb. 1734,
ſ. 48 fgg., § 10.
§ 385
Die herren grafen von Degenfeld-Schon-
burg haben leibeigene in Altorf ꝛc (359). Die
weibesperſonen haben daſelbſt rechtliche beiſtaͤnde
in gerichten. Einer geſchwaͤcheten weibesperſon
wird vom ſchwaͤngerer zuerkannt: 1) 30 gulden
fuͤr die genugtuung, 2) 6 fl. ins kindbett, 3) zur
unterhaltung des kindes jaͤrlich biß ins 14te jar 6 fl.
wie auch 4) vom 7ten biß 14ten jar das gewoͤnli-
che ſchulgelt, und 5) uͤberhaubt 1 thlr. fuͤr buͤcher;
nicht minder 6) das kind auf ſeine koſten legitimiren
zu laſſen, und 7) demſelben nach dem one nach-
teil recipirten kur-pfaͤlziſchen landrechte th. 4, tit.
5, § 2, ein benametes von ſeiner verlaſſenſchaft,
und zwar alles vor der arreſts-erlaſſung zur huͤlfe
durch ſeine aͤltern zu verſichern, wie zu Altorf am
27ten aug. 1757 in ſachen des degens wider die
Preßlerin verabſchidet worden iſt.
von andern
leibeigenen der
grafen von De-
genfeld-Schon-
burg.
§ 386
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/349>, abgerufen am 23.11.2024.
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