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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XLVIII haubtst. von den rechten
war, und für dinlich erachtet wurde, da sie vom an-
fange, nach der regel, mit feld- und acker-bau we-
nig versehen waren; gleichwohl die in städten etwas
verdinen sollten. Dijenige orte, welche ire markt-
rechte nicht sattsam erweißlich zu machen vermoch-
ten, denselben wurden sie abgesprochen, wie das
beispil in des Freiherrn von Harpprecht IIten th.
des statsarchives des kammerger. s. 40 s. 41 vom
jare 1495 in sachen bürgermeister, und rahtes, auch
stadt Ravensburg wider Altdorf im belange der
jarmärkte ausweiset. Ausser dem sind jeweilen be-
lehnungen mit jar- und wochenmärkten erteilet
worden, Lünig im corp. iur. feud. im 1ten teile
s. 1096. Den herren von Rappoltstein ist die er-
laubniß: einen neuen jarmarkt mit meßfreiheit zu
Rappoltsweiler anzustellen gegeben worden, Lü-
nig
am a. o. die Reichsstadt Wezlar hat derglei-
chen vergünstigung vom Kaiser Ludewig, aus
Baiern, im jare 1318, und Schweinfurt vom
Kaiser Sigismund im jare 1415 erhalten. Von
den berümten Bozner märkten kan Sigels corp.
iur. camb. T. I
s. 208 s. 221 nachgesehen wer-
den. Der Kaiser Friderich III erteilete im jare
1468 dem grafen Philipps, dem jüngeren zu Ha-
nau, ein privilegium wegen haltung järiger 2 jar-
messen in der stadt Hanau, Lünig im R. archive
P. spec. cont. II, forts. 3 abt. 6 s. 528. Von Cas-
sel sihe die anal. Hass. des Kuchenbeckers coll. 1
s. 4, 5, und von Schweinsberg eb. s. 92 fg. Jn-
deß felet es an beispilen nicht, welche bestärken:
daß in den älteren zeiten die Reichsfürsten jar- und
wochen-märkte vergönnet haben, z. e. der landgraf
Heinrich zu Hessen schenkete Allendorf im jare 1370
einen wochen-markt, und 1271 den Frankenber-
gern, die Kuchenbecker. anal. coll. V s. 202, von
Senkenberg
sel. th. III s. 618. Vom jare 1209

bezeu-

XLVIII haubtſt. von den rechten
war, und fuͤr dinlich erachtet wurde, da ſie vom an-
fange, nach der regel, mit feld- und acker-bau we-
nig verſehen waren; gleichwohl die in ſtaͤdten etwas
verdinen ſollten. Dijenige orte, welche ire markt-
rechte nicht ſattſam erweißlich zu machen vermoch-
ten, denſelben wurden ſie abgeſprochen, wie das
beiſpil in des Freiherrn von Harpprecht IIten th.
des ſtatsarchives des kammerger. ſ. 40 ſ. 41 vom
jare 1495 in ſachen buͤrgermeiſter, und rahtes, auch
ſtadt Ravensburg wider Altdorf im belange der
jarmaͤrkte ausweiſet. Auſſer dem ſind jeweilen be-
lehnungen mit jar- und wochenmaͤrkten erteilet
worden, Luͤnig im corp. iur. feud. im 1ten teile
ſ. 1096. Den herren von Rappoltſtein iſt die er-
laubniß: einen neuen jarmarkt mit meßfreiheit zu
Rappoltsweiler anzuſtellen gegeben worden, Luͤ-
nig
am a. o. die Reichsſtadt Wezlar hat derglei-
chen verguͤnſtigung vom Kaiſer Ludewig, aus
Baiern, im jare 1318, und Schweinfurt vom
Kaiſer Sigismund im jare 1415 erhalten. Von
den beruͤmten Bozner maͤrkten kan Sigels corp.
iur. camb. T. I
ſ. 208 ſ. 221 nachgeſehen wer-
den. Der Kaiſer Friderich III erteilete im jare
1468 dem grafen Philipps, dem juͤngeren zu Ha-
nau, ein privilegium wegen haltung jaͤriger 2 jar-
meſſen in der ſtadt Hanau, Luͤnig im R. archive
P. ſpec. cont. II, fortſ. 3 abt. 6 ſ. 528. Von Caſ-
ſel ſihe die anal. Haſſ. des Kuchenbeckers coll. 1
ſ. 4, 5, und von Schweinsberg eb. ſ. 92 fg. Jn-
deß felet es an beiſpilen nicht, welche beſtaͤrken:
daß in den aͤlteren zeiten die Reichsfuͤrſten jar- und
wochen-maͤrkte vergoͤnnet haben, z. e. der landgraf
Heinrich zu Heſſen ſchenkete Allendorf im jare 1370
einen wochen-markt, und 1271 den Frankenber-
gern, die Kuchenbecker. anal. coll. V ſ. 202, von
Senkenberg
ſel. th. III ſ. 618. Vom jare 1209

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[266/0290] XLVIII haubtſt. von den rechten war, und fuͤr dinlich erachtet wurde, da ſie vom an- fange, nach der regel, mit feld- und acker-bau we- nig verſehen waren; gleichwohl die in ſtaͤdten etwas verdinen ſollten. Dijenige orte, welche ire markt- rechte nicht ſattſam erweißlich zu machen vermoch- ten, denſelben wurden ſie abgeſprochen, wie das beiſpil in des Freiherrn von Harpprecht IIten th. des ſtatsarchives des kammerger. ſ. 40 ſ. 41 vom jare 1495 in ſachen buͤrgermeiſter, und rahtes, auch ſtadt Ravensburg wider Altdorf im belange der jarmaͤrkte ausweiſet. Auſſer dem ſind jeweilen be- lehnungen mit jar- und wochenmaͤrkten erteilet worden, Luͤnig im corp. iur. feud. im 1ten teile ſ. 1096. Den herren von Rappoltſtein iſt die er- laubniß: einen neuen jarmarkt mit meßfreiheit zu Rappoltsweiler anzuſtellen gegeben worden, Luͤ- nig am a. o. die Reichsſtadt Wezlar hat derglei- chen verguͤnſtigung vom Kaiſer Ludewig, aus Baiern, im jare 1318, und Schweinfurt vom Kaiſer Sigismund im jare 1415 erhalten. Von den beruͤmten Bozner maͤrkten kan Sigels corp. iur. camb. T. I ſ. 208 ſ. 221 nachgeſehen wer- den. Der Kaiſer Friderich III erteilete im jare 1468 dem grafen Philipps, dem juͤngeren zu Ha- nau, ein privilegium wegen haltung jaͤriger 2 jar- meſſen in der ſtadt Hanau, Luͤnig im R. archive P. ſpec. cont. II, fortſ. 3 abt. 6 ſ. 528. Von Caſ- ſel ſihe die anal. Haſſ. des Kuchenbeckers coll. 1 ſ. 4, 5, und von Schweinsberg eb. ſ. 92 fg. Jn- deß felet es an beiſpilen nicht, welche beſtaͤrken: daß in den aͤlteren zeiten die Reichsfuͤrſten jar- und wochen-maͤrkte vergoͤnnet haben, z. e. der landgraf Heinrich zu Heſſen ſchenkete Allendorf im jare 1370 einen wochen-markt, und 1271 den Frankenber- gern, die Kuchenbecker. anal. coll. V ſ. 202, von Senkenberg ſel. th. III ſ. 618. Vom jare 1209 bezeu-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/290>, abgerufen am 25.11.2024.