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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXXVI haubtstück,
orten heisset er rahtsmeister. Jn Worms, Straß-
burg etc gibet es auch stadt- oder stättemeister, Am-
meister Moriz s. 556 fgg. Anderswo heissen sie
wohl stadtpfleger, auch bürgerliche präsidenten etc,
Joh. Pet. von Ludewig, und Carl Gottl.
Knorre
indiff. 1. R. et Germ. de senator. et con-
sul.
Halle 1721, s. 68 fgg. Der bürgermeister
versammlet den raht, hat den fürtrag darin, er-
öfnet den schluß, besage meiner abh. de comitiis et
ordin. Hassiae etc. cap. VIII,
§ 54. Jn den an-
gesehenen städten hatte man die schöppenstüle, und
fremde holeten bei inen recht; es waren auch wohl
städte an selbige gewisen; woraus die oberhöfe be-
kannt worden sind, Grupens discept. for. s. 729
fg. Jn frankfurt am Maine gehöreten die vom
oberhofe herrürende gefälle, und rechte mit zum
schuldheissen-ambte, besage der orthischen abh.
von den berümten 2 Reichsmessen der Reichsstadt
Frankfurt s. 160 fg. (a), s. 13, s. 41. Die
marburgische schöffen sprachen allen umligenden
recht; unter den hisigen schöffen befanden sich an-
senliche personen von rittersart aus dem heutigen
nideren adel ehedem, Scheidt am a. o. s. 184 (q),
als die von Bicken, Jmhof, Ridesel, von By-
denkapp etc, als Cunz von Kaufungen die beiden
sächsischen prinzen geraubet hatte, sendete man die
acten gen Friedeberg, in der Wetterau, an die
dasigen schöffen. Heute zu tage werden in den
landstädten die bürgermeister etc, und rahtsherren
bald von dem rahte, oder der bürgerschaft erwälet,
und aufgefüret, bald werden die erwälete der lan-
desherrlichen bestätigung dargestellet, Struben in
nebenstunden, Iten bande, s. 403 fg., § 2, von
Ludewig
s. 65 fg., Ge. Engelbrecht de consu-
libus,
Helmst. 1699, cap. 2, § 2 fg., wie dises
auch in den hessischen städten geschehen muß. Jn-

zwi-

XXXVI haubtſtuͤck,
orten heiſſet er rahtsmeiſter. Jn Worms, Straß-
burg ꝛc gibet es auch ſtadt- oder ſtaͤttemeiſter, Am-
meiſter Moriz ſ. 556 fgg. Anderswo heiſſen ſie
wohl ſtadtpfleger, auch buͤrgerliche praͤſidenten ꝛc,
Joh. Pet. von Ludewig, und Carl Gottl.
Knorre
indiff. 1. R. et Germ. de ſenator. et con-
ſul.
Halle 1721, ſ. 68 fgg. Der buͤrgermeiſter
verſammlet den raht, hat den fuͤrtrag darin, er-
oͤfnet den ſchluß, beſage meiner abh. de comitiis et
ordin. Haſſiae etc. cap. VIII,
§ 54. Jn den an-
geſehenen ſtaͤdten hatte man die ſchoͤppenſtuͤle, und
fremde holeten bei inen recht; es waren auch wohl
ſtaͤdte an ſelbige gewiſen; woraus die oberhoͤfe be-
kannt worden ſind, Grupens diſcept. for. ſ. 729
fg. Jn frankfurt am Maine gehoͤreten die vom
oberhofe herruͤrende gefaͤlle, und rechte mit zum
ſchuldheiſſen-ambte, beſage der orthiſchen abh.
von den beruͤmten 2 Reichsmeſſen der Reichsſtadt
Frankfurt ſ. 160 fg. (a), ſ. 13, ſ. 41. Die
marburgiſche ſchoͤffen ſprachen allen umligenden
recht; unter den hiſigen ſchoͤffen befanden ſich an-
ſenliche perſonen von rittersart aus dem heutigen
nideren adel ehedem, Scheidt am a. o. ſ. 184 (q),
als die von Bicken, Jmhof, Rideſel, von By-
denkapp ꝛc, als Cunz von Kaufungen die beiden
ſaͤchſiſchen prinzen geraubet hatte, ſendete man die
acten gen Friedeberg, in der Wetterau, an die
daſigen ſchoͤffen. Heute zu tage werden in den
landſtaͤdten die buͤrgermeiſter ꝛc, und rahtsherren
bald von dem rahte, oder der buͤrgerſchaft erwaͤlet,
und aufgefuͤret, bald werden die erwaͤlete der lan-
desherrlichen beſtaͤtigung dargeſtellet, Struben in
nebenſtunden, Iten bande, ſ. 403 fg., § 2, von
Ludewig
ſ. 65 fg., Ge. Engelbrecht de conſu-
libus,
Helmſt. 1699, cap. 2, § 2 fg., wie diſes
auch in den heſſiſchen ſtaͤdten geſchehen muß. Jn-

zwi-
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[220/0244] XXXVI haubtſtuͤck, orten heiſſet er rahtsmeiſter. Jn Worms, Straß- burg ꝛc gibet es auch ſtadt- oder ſtaͤttemeiſter, Am- meiſter Moriz ſ. 556 fgg. Anderswo heiſſen ſie wohl ſtadtpfleger, auch buͤrgerliche praͤſidenten ꝛc, Joh. Pet. von Ludewig, und Carl Gottl. Knorre indiff. 1. R. et Germ. de ſenator. et con- ſul. Halle 1721, ſ. 68 fgg. Der buͤrgermeiſter verſammlet den raht, hat den fuͤrtrag darin, er- oͤfnet den ſchluß, beſage meiner abh. de comitiis et ordin. Haſſiae etc. cap. VIII, § 54. Jn den an- geſehenen ſtaͤdten hatte man die ſchoͤppenſtuͤle, und fremde holeten bei inen recht; es waren auch wohl ſtaͤdte an ſelbige gewiſen; woraus die oberhoͤfe be- kannt worden ſind, Grupens diſcept. for. ſ. 729 fg. Jn frankfurt am Maine gehoͤreten die vom oberhofe herruͤrende gefaͤlle, und rechte mit zum ſchuldheiſſen-ambte, beſage der orthiſchen abh. von den beruͤmten 2 Reichsmeſſen der Reichsſtadt Frankfurt ſ. 160 fg. (a), ſ. 13, ſ. 41. Die marburgiſche ſchoͤffen ſprachen allen umligenden recht; unter den hiſigen ſchoͤffen befanden ſich an- ſenliche perſonen von rittersart aus dem heutigen nideren adel ehedem, Scheidt am a. o. ſ. 184 (q), als die von Bicken, Jmhof, Rideſel, von By- denkapp ꝛc, als Cunz von Kaufungen die beiden ſaͤchſiſchen prinzen geraubet hatte, ſendete man die acten gen Friedeberg, in der Wetterau, an die daſigen ſchoͤffen. Heute zu tage werden in den landſtaͤdten die buͤrgermeiſter ꝛc, und rahtsherren bald von dem rahte, oder der buͤrgerſchaft erwaͤlet, und aufgefuͤret, bald werden die erwaͤlete der lan- desherrlichen beſtaͤtigung dargeſtellet, Struben in nebenſtunden, Iten bande, ſ. 403 fg., § 2, von Ludewig ſ. 65 fg., Ge. Engelbrecht de conſu- libus, Helmſt. 1699, cap. 2, § 2 fg., wie diſes auch in den heſſiſchen ſtaͤdten geſchehen muß. Jn- zwi-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/244>, abgerufen am 21.11.2024.