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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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od. heut. adel, u. dessen gerechtsamen.
ne willkürliche verzicht darauf geleistet wird; still-
schweigend begibt sich einer des adels, wenn er bür-
gerliches gewerbe treibet, sich in eine gilde, gesell-
schaft, zunft, aufnemen lässet. Wer ein kauf-
oder handelsmann wird, verzeihet auf den adel in
Teutschlande. Es meinen zwar einige: die kauf-
mannschaft schwäche den adel nicht; sihe die ab-
handelung: der kaufmanns-adel untersuchet von
einem unparteiischen; und eines ungenannten schrift:
la noblesse commercante, welcher entgegengesezet
worden ist: la noblesse militaire ou le patriote Fran-
cois,
von Engelbrecht in Consil. Gryphiswald. CVI,
num. 36 fgg., s. 454 fgg.; eine ausname hirvon
findet sich bei dem Schwarz in der pommerischen
lehnhistori s. 869, s. 870, da herzog Bogislaus
XIII, im jare 1587 die stadt Franzburg bauete,
und die stadt Bardt besser ausbauen wollte, ma-
chete er mit 100 adelichen eine capitulation, darin
er, unter andern, inen die freiheit zum bürgerli-
chen handel, und wandel, zu aufkauffung des
kornes, zur verschiffung desselben, zu malzen, brau-
en, verkaufen, und zu sonst mererer verkerung
bürgerlicher kaufmannschaft erteilete; welches
jedoch die regel nicht aufhebet; immassen die leib-
eigenen, uud freigelassene ehedem handel, und
wandel triben; mithin die freigeborne, und heu-
tige adeliche die kaufmannschaft verächtlich hilten,
Strubens nebenstunden, im IIIten bande, s. 387 fg.
Heinece in elem. iur. Germ. libr. I, Tit. I, § 28 *
s. 19, und de colleg. et corp. opificum cap. II,
§ VI
fg., auch sich die adeliche von denen, welche
derselben oblagen, trenneten; woraus der unter-
schid zwischen adelichen, und bürgerlichen erspros-
set, welcher nicht allein bei den turniren in betrach-
tung gekommen, sondern auch, vermöge der teut-
schen rechte, bestätiget worden ist, Riccius am a.

o.,

od. heut. adel, u. deſſen gerechtſamen.
ne willkuͤrliche verzicht darauf geleiſtet wird; ſtill-
ſchweigend begibt ſich einer des adels, wenn er buͤr-
gerliches gewerbe treibet, ſich in eine gilde, geſell-
ſchaft, zunft, aufnemen laͤſſet. Wer ein kauf-
oder handelsmann wird, verzeihet auf den adel in
Teutſchlande. Es meinen zwar einige: die kauf-
mannſchaft ſchwaͤche den adel nicht; ſihe die ab-
handelung: der kaufmanns-adel unterſuchet von
einem unparteiiſchen; und eines ungenannten ſchrift:
la nobleſſe commercante, welcher entgegengeſezet
worden iſt: la nobleſſe militaire ou le patriote Fran-
çois,
von Engelbrecht in Conſil. Gryphiswald. CVI,
num. 36 fgg., ſ. 454 fgg.; eine ausname hirvon
findet ſich bei dem Schwarz in der pommeriſchen
lehnhiſtori ſ. 869, ſ. 870, da herzog Bogislaus
XIII, im jare 1587 die ſtadt Franzburg bauete,
und die ſtadt Bardt beſſer ausbauen wollte, ma-
chete er mit 100 adelichen eine capitulation, darin
er, unter andern, inen die freiheit zum buͤrgerli-
chen handel, und wandel, zu aufkauffung des
kornes, zur verſchiffung deſſelben, zu malzen, brau-
en, verkaufen, und zu ſonſt mererer verkerung
buͤrgerlicher kaufmannſchaft erteilete; welches
jedoch die regel nicht aufhebet; immaſſen die leib-
eigenen, uud freigelaſſene ehedem handel, und
wandel triben; mithin die freigeborne, und heu-
tige adeliche die kaufmannſchaft veraͤchtlich hilten,
Strubens nebenſtunden, im IIIten bande, ſ. 387 fg.
Heinece in elem. iur. Germ. libr. I, Tit. I, § 28 *
ſ. 19, und de colleg. et corp. opificum cap. II,
§ VI
fg., auch ſich die adeliche von denen, welche
derſelben oblagen, trenneten; woraus der unter-
ſchid zwiſchen adelichen, und buͤrgerlichen erſproſ-
ſet, welcher nicht allein bei den turniren in betrach-
tung gekommen, ſondern auch, vermoͤge der teut-
ſchen rechte, beſtaͤtiget worden iſt, Riccius am a.

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[189/0213] od. heut. adel, u. deſſen gerechtſamen. ne willkuͤrliche verzicht darauf geleiſtet wird; ſtill- ſchweigend begibt ſich einer des adels, wenn er buͤr- gerliches gewerbe treibet, ſich in eine gilde, geſell- ſchaft, zunft, aufnemen laͤſſet. Wer ein kauf- oder handelsmann wird, verzeihet auf den adel in Teutſchlande. Es meinen zwar einige: die kauf- mannſchaft ſchwaͤche den adel nicht; ſihe die ab- handelung: der kaufmanns-adel unterſuchet von einem unparteiiſchen; und eines ungenannten ſchrift: la nobleſſe commercante, welcher entgegengeſezet worden iſt: la nobleſſe militaire ou le patriote Fran- çois, von Engelbrecht in Conſil. Gryphiswald. CVI, num. 36 fgg., ſ. 454 fgg.; eine ausname hirvon findet ſich bei dem Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 869, ſ. 870, da herzog Bogislaus XIII, im jare 1587 die ſtadt Franzburg bauete, und die ſtadt Bardt beſſer ausbauen wollte, ma- chete er mit 100 adelichen eine capitulation, darin er, unter andern, inen die freiheit zum buͤrgerli- chen handel, und wandel, zu aufkauffung des kornes, zur verſchiffung deſſelben, zu malzen, brau- en, verkaufen, und zu ſonſt mererer verkerung buͤrgerlicher kaufmannſchaft erteilete; welches jedoch die regel nicht aufhebet; immaſſen die leib- eigenen, uud freigelaſſene ehedem handel, und wandel triben; mithin die freigeborne, und heu- tige adeliche die kaufmannſchaft veraͤchtlich hilten, Strubens nebenſtunden, im IIIten bande, ſ. 387 fg. Heinece in elem. iur. Germ. libr. I, Tit. I, § 28 * ſ. 19, und de colleg. et corp. opificum cap. II, § VI fg., auch ſich die adeliche von denen, welche derſelben oblagen, trenneten; woraus der unter- ſchid zwiſchen adelichen, und buͤrgerlichen erſproſ- ſet, welcher nicht allein bei den turniren in betrach- tung gekommen, ſondern auch, vermoͤge der teut- ſchen rechte, beſtaͤtiget worden iſt, Riccius am a. o.,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/213>, abgerufen am 21.11.2024.