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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XII haubtstück
schlagen hatte. Jn Frankfurt am Maine wird
den jüden auf ligende güter kein einsaz gegeben,
noch gerichtlich verbot geleget, Orth im Iten th. der
sammlung merkwürdiger rechtshändel 1763, 8v,
s. 106 fgg.

§ 104
vom unterschi-
de zwischen den
christen und
jüden in teut-
schen staten.

Ein christ hat vile vorzüge vor den jüden.
Denn dise gelangen zu keinen eren-ämbtern.
Man wänet zwar: sie wären vormals österrei-
chische kammergrafen gewesen; allein in meinen
neuen kleinen schriften, Iten bande s. 506 ist dises
widerleget worden. Daß sie aber ieweilen hof-
agenten werden, ist eine bekannte sache. Sie wer-
den des wuchers, einer arglistigkeit und bosheit
wider christen beschuldiget, Beck s. 538, bei den
eidschwüren sihet man eher auf den christen, als
auf den jüden, Schöpf in cons. 41, num. 36 fg.
s. 312, vol. VIII, consil. Tub. wenn man zu einem
christen: du jüde, spricht, wird dises für ein
schimpfwort geachtet, Beck cap. XIII, § 4 s. 330.
An vilen orten müssen sie von den christen sich in
den kleidungen, und durch gewisse zeichen unter-
scheiden, Haltaus sp. 1053 fg. Jn den branden-
burgischen landen haben sie für die bewilligung zu
iren heiraten zur recruten-casse etwas zu erlegen.
Jn den hisigen landen darf sich kein jüde unter 25
jaren, noch eine jüdin unter 20 jaren, bei 20 thlr.
strafe verheiraten. Die verheiratete kinder wer-
den one schuz über 4 wochen bei iren ältern, und
im lande nicht gedultet. An denen orten, wo vor-
hin kein schuzjüde in Hessen gewonet hat, soll auch
keiner aufgenommen werden. Das schuz-kriges-
beitrags- kraut- lot- und silbergelt soll von inen,
bei strafe doppelter bezalung, zur bestimmten zeit
abgefüret werden, besage der jüden-ordnung 1749

§ 7.

XII haubtſtuͤck
ſchlagen hatte. Jn Frankfurt am Maine wird
den juͤden auf ligende guͤter kein einſaz gegeben,
noch gerichtlich verbot geleget, Orth im Iten th. der
ſammlung merkwuͤrdiger rechtshaͤndel 1763, 8v,
ſ. 106 fgg.

§ 104
vom unterſchi-
de zwiſchen den
chriſten und
juͤden in teut-
ſchen ſtaten.

Ein chriſt hat vile vorzuͤge vor den juͤden.
Denn diſe gelangen zu keinen eren-aͤmbtern.
Man waͤnet zwar: ſie waͤren vormals oͤſterrei-
chiſche kammergrafen geweſen; allein in meinen
neuen kleinen ſchriften, Iten bande ſ. 506 iſt diſes
widerleget worden. Daß ſie aber ieweilen hof-
agenten werden, iſt eine bekannte ſache. Sie wer-
den des wuchers, einer argliſtigkeit und bosheit
wider chriſten beſchuldiget, Beck ſ. 538, bei den
eidſchwuͤren ſihet man eher auf den chriſten, als
auf den juͤden, Schoͤpf in conſ. 41, num. 36 fg.
ſ. 312, vol. VIII, conſil. Tub. wenn man zu einem
chriſten: du juͤde, ſpricht, wird diſes fuͤr ein
ſchimpfwort geachtet, Beck cap. XIII, § 4 ſ. 330.
An vilen orten muͤſſen ſie von den chriſten ſich in
den kleidungen, und durch gewiſſe zeichen unter-
ſcheiden, Haltaus ſp. 1053 fg. Jn den branden-
burgiſchen landen haben ſie fuͤr die bewilligung zu
iren heiraten zur recruten-caſſe etwas zu erlegen.
Jn den hiſigen landen darf ſich kein juͤde unter 25
jaren, noch eine juͤdin unter 20 jaren, bei 20 thlr.
ſtrafe verheiraten. Die verheiratete kinder wer-
den one ſchuz uͤber 4 wochen bei iren aͤltern, und
im lande nicht gedultet. An denen orten, wo vor-
hin kein ſchuzjuͤde in Heſſen gewonet hat, ſoll auch
keiner aufgenommen werden. Das ſchuz-kriges-
beitrags- kraut- lot- und ſilbergelt ſoll von inen,
bei ſtrafe doppelter bezalung, zur beſtimmten zeit
abgefuͤret werden, beſage der juͤden-ordnung 1749

§ 7.
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[118/0142] XII haubtſtuͤck ſchlagen hatte. Jn Frankfurt am Maine wird den juͤden auf ligende guͤter kein einſaz gegeben, noch gerichtlich verbot geleget, Orth im Iten th. der ſammlung merkwuͤrdiger rechtshaͤndel 1763, 8v, ſ. 106 fgg. § 104 Ein chriſt hat vile vorzuͤge vor den juͤden. Denn diſe gelangen zu keinen eren-aͤmbtern. Man waͤnet zwar: ſie waͤren vormals oͤſterrei- chiſche kammergrafen geweſen; allein in meinen neuen kleinen ſchriften, Iten bande ſ. 506 iſt diſes widerleget worden. Daß ſie aber ieweilen hof- agenten werden, iſt eine bekannte ſache. Sie wer- den des wuchers, einer argliſtigkeit und bosheit wider chriſten beſchuldiget, Beck ſ. 538, bei den eidſchwuͤren ſihet man eher auf den chriſten, als auf den juͤden, Schoͤpf in conſ. 41, num. 36 fg. ſ. 312, vol. VIII, conſil. Tub. wenn man zu einem chriſten: du juͤde, ſpricht, wird diſes fuͤr ein ſchimpfwort geachtet, Beck cap. XIII, § 4 ſ. 330. An vilen orten muͤſſen ſie von den chriſten ſich in den kleidungen, und durch gewiſſe zeichen unter- ſcheiden, Haltaus ſp. 1053 fg. Jn den branden- burgiſchen landen haben ſie fuͤr die bewilligung zu iren heiraten zur recruten-caſſe etwas zu erlegen. Jn den hiſigen landen darf ſich kein juͤde unter 25 jaren, noch eine juͤdin unter 20 jaren, bei 20 thlr. ſtrafe verheiraten. Die verheiratete kinder wer- den one ſchuz uͤber 4 wochen bei iren aͤltern, und im lande nicht gedultet. An denen orten, wo vor- hin kein ſchuzjuͤde in Heſſen gewonet hat, ſoll auch keiner aufgenommen werden. Das ſchuz-kriges- beitrags- kraut- lot- und ſilbergelt ſoll von inen, bei ſtrafe doppelter bezalung, zur beſtimmten zeit abgefuͤret werden, beſage der juͤden-ordnung 1749 § 7.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/142>, abgerufen am 24.11.2024.