Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

III b., LVI h. von mäckelern etc.
halten werden; keinesweges dise, Andr. Flor. Ri-
vinus
de circitoribus, Witt. 1755, 4t, § XV fgg.
s. 21 fgg. § XXII fg. s. 31 fg., von Lynker de pro-
xenetis,
Jena 1674, Joh. Matth. Wincop de
proxenetis mercator.
Erf. 1703. Mackeln heisset
auch kuppeln; man hat gimpler, unterkäufer, für-
käufer, unterhändler, verpflichtete, auch unbeschwo-
rene. Jn den handelsstädten finden sich leute, wel-
che geschworen sind, und auf verlangen einem
waaren ausmachen, auch gelt wechseln, welche
mäckeler heissen, Wiesand im jurist. handbuche
s. 710 fg. Bei den verehelichungen heissen die un-
terhändeler: freiersmänner, freiwerber, und brau-
chet man in disem handel das wort mackeln nicht;
noch weniger aber saget man kuppeln, da die kup-
pelung für ein verbrechen, und begünstigung genom-
men wird, Wiesand am a. o. s. 657 s. 658.

Siben und funfzigstes haubtstück
von
den öffentlichen ausrufern, auctionen
und vergantungen.

§ 4213

Gand, verganten brauchet man von den auctio-
nen. Zu Nürnberg im Elsasse, zu Mainz,
in Schwaben etc ist dises wort gebräuchlich. Zu
Straßburg ist eine ordnung des ganthauses bekannt
gemachet, Haltaus sp. 584. Der gantproceß ist
nicht unbekannt, Ertel in praxi aur. cap. 31 obs.
1 fgg. Die auctionatoren sind entweder ordentli-
che, und verpflichtete, oder willkürliche. Die poli-
zei dultet nur die verpflichteten.

Acht

III b., LVI h. von maͤckelern ꝛc.
halten werden; keinesweges diſe, Andr. Flor. Ri-
vinus
de circitoribus, Witt. 1755, 4t, § XV fgg.
ſ. 21 fgg. § XXII fg. ſ. 31 fg., von Lynker de pro-
xenetis,
Jena 1674, Joh. Matth. Wincop de
proxenetis mercator.
Erf. 1703. Mackeln heiſſet
auch kuppeln; man hat gimpler, unterkaͤufer, fuͤr-
kaͤufer, unterhaͤndler, verpflichtete, auch unbeſchwo-
rene. Jn den handelsſtaͤdten finden ſich leute, wel-
che geſchworen ſind, und auf verlangen einem
waaren ausmachen, auch gelt wechſeln, welche
maͤckeler heiſſen, Wieſand im juriſt. handbuche
ſ. 710 fg. Bei den verehelichungen heiſſen die un-
terhaͤndeler: freiersmaͤnner, freiwerber, und brau-
chet man in diſem handel das wort mackeln nicht;
noch weniger aber ſaget man kuppeln, da die kup-
pelung fuͤr ein verbrechen, und beguͤnſtigung genom-
men wird, Wieſand am a. o. ſ. 657 ſ. 658.

Siben und funfzigſtes haubtſtuͤck
von
den oͤffentlichen ausrufern, auctionen
und vergantungen.

§ 4213

Gand, verganten brauchet man von den auctio-
nen. Zu Nuͤrnberg im Elſaſſe, zu Mainz,
in Schwaben ꝛc iſt diſes wort gebraͤuchlich. Zu
Straßburg iſt eine ordnung des ganthauſes bekannt
gemachet, Haltaus ſp. 584. Der gantproceß iſt
nicht unbekannt, Ertel in praxi aur. cap. 31 obſ.
1 fgg. Die auctionatoren ſind entweder ordentli-
che, und verpflichtete, oder willkuͤrliche. Die poli-
zei dultet nur die verpflichteten.

Acht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1298" n="1274"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi> b., <hi rendition="#aq">LVI</hi> h. von ma&#x0364;ckelern &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
halten werden; keinesweges di&#x017F;e, <hi rendition="#fr">Andr. Flor. Ri-<lb/>
vinus</hi> <hi rendition="#aq">de circitoribus,</hi> Witt. 1755, 4t, § <hi rendition="#aq">XV</hi> fgg.<lb/>
&#x017F;. 21 fgg. § <hi rendition="#aq">XXII</hi> fg. &#x017F;. 31 fg., <hi rendition="#fr">von Lynker</hi> <hi rendition="#aq">de pro-<lb/>
xenetis,</hi> Jena 1674, <hi rendition="#fr">Joh. Matth. Wincop</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
proxenetis mercator.</hi> Erf. 1703. Mackeln hei&#x017F;&#x017F;et<lb/>
auch kuppeln; man hat gimpler, unterka&#x0364;ufer, fu&#x0364;r-<lb/>
ka&#x0364;ufer, unterha&#x0364;ndler, verpflichtete, auch unbe&#x017F;chwo-<lb/>
rene. Jn den handels&#x017F;ta&#x0364;dten finden &#x017F;ich leute, wel-<lb/>
che ge&#x017F;chworen &#x017F;ind, und auf verlangen einem<lb/>
waaren ausmachen, auch gelt wech&#x017F;eln, welche<lb/>
ma&#x0364;ckeler hei&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;and</hi> im juri&#x017F;t. handbuche<lb/>
&#x017F;. 710 fg. Bei den verehelichungen hei&#x017F;&#x017F;en die un-<lb/>
terha&#x0364;ndeler: freiersma&#x0364;nner, freiwerber, und brau-<lb/>
chet man in di&#x017F;em handel das wort mackeln nicht;<lb/>
noch weniger aber &#x017F;aget man kuppeln, da die kup-<lb/>
pelung fu&#x0364;r ein verbrechen, und begu&#x0364;n&#x017F;tigung genom-<lb/>
men wird, <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;and</hi> am a. o. &#x017F;. 657 &#x017F;. 658.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Siben und funfzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von<lb/>
den o&#x0364;ffentlichen ausrufern, auctionen<lb/>
und vergantungen.</hi><lb/>
§ 4213</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">G</hi><hi rendition="#fr">and, verganten</hi> brauchet man von den auctio-<lb/>
nen. Zu Nu&#x0364;rnberg im El&#x017F;a&#x017F;&#x017F;e, zu Mainz,<lb/>
in Schwaben &#xA75B;c i&#x017F;t di&#x017F;es wort gebra&#x0364;uchlich. Zu<lb/>
Straßburg i&#x017F;t eine ordnung des ganthau&#x017F;es bekannt<lb/>
gemachet, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 584. Der gantproceß i&#x017F;t<lb/>
nicht unbekannt, <hi rendition="#fr">Ertel</hi> in <hi rendition="#aq">praxi aur. cap. 31 ob&#x017F;.</hi><lb/>
1 fgg. Die auctionatoren &#x017F;ind entweder ordentli-<lb/>
che, und verpflichtete, oder willku&#x0364;rliche. Die poli-<lb/>
zei dultet nur die verpflichteten.</p>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch">Acht</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1274/1298] III b., LVI h. von maͤckelern ꝛc. halten werden; keinesweges diſe, Andr. Flor. Ri- vinus de circitoribus, Witt. 1755, 4t, § XV fgg. ſ. 21 fgg. § XXII fg. ſ. 31 fg., von Lynker de pro- xenetis, Jena 1674, Joh. Matth. Wincop de proxenetis mercator. Erf. 1703. Mackeln heiſſet auch kuppeln; man hat gimpler, unterkaͤufer, fuͤr- kaͤufer, unterhaͤndler, verpflichtete, auch unbeſchwo- rene. Jn den handelsſtaͤdten finden ſich leute, wel- che geſchworen ſind, und auf verlangen einem waaren ausmachen, auch gelt wechſeln, welche maͤckeler heiſſen, Wieſand im juriſt. handbuche ſ. 710 fg. Bei den verehelichungen heiſſen die un- terhaͤndeler: freiersmaͤnner, freiwerber, und brau- chet man in diſem handel das wort mackeln nicht; noch weniger aber ſaget man kuppeln, da die kup- pelung fuͤr ein verbrechen, und beguͤnſtigung genom- men wird, Wieſand am a. o. ſ. 657 ſ. 658. Siben und funfzigſtes haubtſtuͤck von den oͤffentlichen ausrufern, auctionen und vergantungen. § 4213 Gand, verganten brauchet man von den auctio- nen. Zu Nuͤrnberg im Elſaſſe, zu Mainz, in Schwaben ꝛc iſt diſes wort gebraͤuchlich. Zu Straßburg iſt eine ordnung des ganthauſes bekannt gemachet, Haltaus ſp. 584. Der gantproceß iſt nicht unbekannt, Ertel in praxi aur. cap. 31 obſ. 1 fgg. Die auctionatoren ſind entweder ordentli- che, und verpflichtete, oder willkuͤrliche. Die poli- zei dultet nur die verpflichteten. Acht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1298
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1298>, abgerufen am 24.11.2024.