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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den consens-handels-büchern.
gleichen, wie auch testamenten, und erbungen, ge-
schehen, ordentlich eingeschriben werden. Jnhalts
des landrechtes der grafschaft Bentheim 1690 th. 4
tit. 12 müssen alle unbewegliche güter gerichtlich
verpfändet, und veräussert werden. Vermöge
der fürstl. Hessen-Casselischen verordnung 1732,
wie es mit kauf- tausch- pfand- und schenkungs-
brifen gehalten werden soll, § 3 ist versehen: doch
ehe, und bevor die kaufbrife etc völlig zu stande ge-
dihen, der contract für unvollkommen gehalten wer-
den, und beiden teilen davon abzugehen erlaubet
seyn soll; ob sie schon des handels vollkommen ei-
nig gewesen; disen falls iedoch, wenn etwas auf
die hand gegeben worden, der poenitirende geber
solches verliren, der empfänger aber doppelt erse-
zen muß. Bei den Teutschen konnten unbewegli-
che güter, und stücke auf einen neuen besizer nicht
kommen; es wäre dann: daß der vorige eigentü-
mer samt den erben etc. (§ 3498) sich gerichtlich er-
klärete: daß er dises stück etc nicht mehr haben woll-
te. Der richter gab, nach befinden, seine ein-
willigung darein. Daher der name: consens, ent-
stand, und dises wurde nidergeschriben. Des-
halber sind noch bei vilen gerichten, als in der Wet-
terau etc. das vestemache-buch, von veste (firma-
mentum), welches so vil als gericht bedeutet,
Haltaus sp. 1918, sp. 1919, und sp. 454 fg. un-
ter dem worte: festen; wehrfeste in der grafschaft
Bentheim etc. zum Hermannsteine die gerichtliche
wehrhaft im brauche. Bei den bergwerken etc fin-
det man die gewehrbrife. Und so wird es bei den
veräusserungen der unbeweglichen sachen gehalten.
An andern orten hat man die bestätigung aus dem
päpstlichen rechte hergeholet. Jnzwischen werden
an den höchsten Reichsgerichten, auch in hisigen
landen, die bestätigungen verlanget, und rechtlich

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von den conſens-handels-buͤchern.
gleichen, wie auch teſtamenten, und erbungen, ge-
ſchehen, ordentlich eingeſchriben werden. Jnhalts
des landrechtes der grafſchaft Bentheim 1690 th. 4
tit. 12 muͤſſen alle unbewegliche guͤter gerichtlich
verpfaͤndet, und veraͤuſſert werden. Vermoͤge
der fuͤrſtl. Heſſen-Caſſeliſchen verordnung 1732,
wie es mit kauf- tauſch- pfand- und ſchenkungs-
brifen gehalten werden ſoll, § 3 iſt verſehen: doch
ehe, und bevor die kaufbrife ꝛc voͤllig zu ſtande ge-
dihen, der contract fuͤr unvollkommen gehalten wer-
den, und beiden teilen davon abzugehen erlaubet
ſeyn ſoll; ob ſie ſchon des handels vollkommen ei-
nig geweſen; diſen falls iedoch, wenn etwas auf
die hand gegeben worden, der poenitirende geber
ſolches verliren, der empfaͤnger aber doppelt erſe-
zen muß. Bei den Teutſchen konnten unbewegli-
che guͤter, und ſtuͤcke auf einen neuen beſizer nicht
kommen; es waͤre dann: daß der vorige eigentuͤ-
mer ſamt den erben ꝛc. (§ 3498) ſich gerichtlich er-
klaͤrete: daß er diſes ſtuͤck ꝛc nicht mehr haben woll-
te. Der richter gab, nach befinden, ſeine ein-
willigung darein. Daher der name: conſens, ent-
ſtand, und diſes wurde nidergeſchriben. Des-
halber ſind noch bei vilen gerichten, als in der Wet-
terau ꝛc. das veſtemache-buch, von veſte (firma-
mentum), welches ſo vil als gericht bedeutet,
Haltaus ſp. 1918, ſp. 1919, und ſp. 454 fg. un-
ter dem worte: feſten; wehrfeſte in der grafſchaft
Bentheim ꝛc. zum Hermannſteine die gerichtliche
wehrhaft im brauche. Bei den bergwerken ꝛc fin-
det man die gewehrbrife. Und ſo wird es bei den
veraͤuſſerungen der unbeweglichen ſachen gehalten.
An andern orten hat man die beſtaͤtigung aus dem
paͤpſtlichen rechte hergeholet. Jnzwiſchen werden
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[1255/1279] von den conſens-handels-buͤchern. gleichen, wie auch teſtamenten, und erbungen, ge- ſchehen, ordentlich eingeſchriben werden. Jnhalts des landrechtes der grafſchaft Bentheim 1690 th. 4 tit. 12 muͤſſen alle unbewegliche guͤter gerichtlich verpfaͤndet, und veraͤuſſert werden. Vermoͤge der fuͤrſtl. Heſſen-Caſſeliſchen verordnung 1732, wie es mit kauf- tauſch- pfand- und ſchenkungs- brifen gehalten werden ſoll, § 3 iſt verſehen: doch ehe, und bevor die kaufbrife ꝛc voͤllig zu ſtande ge- dihen, der contract fuͤr unvollkommen gehalten wer- den, und beiden teilen davon abzugehen erlaubet ſeyn ſoll; ob ſie ſchon des handels vollkommen ei- nig geweſen; diſen falls iedoch, wenn etwas auf die hand gegeben worden, der poenitirende geber ſolches verliren, der empfaͤnger aber doppelt erſe- zen muß. Bei den Teutſchen konnten unbewegli- che guͤter, und ſtuͤcke auf einen neuen beſizer nicht kommen; es waͤre dann: daß der vorige eigentuͤ- mer ſamt den erben ꝛc. (§ 3498) ſich gerichtlich er- klaͤrete: daß er diſes ſtuͤck ꝛc nicht mehr haben woll- te. Der richter gab, nach befinden, ſeine ein- willigung darein. Daher der name: conſens, ent- ſtand, und diſes wurde nidergeſchriben. Des- halber ſind noch bei vilen gerichten, als in der Wet- terau ꝛc. das veſtemache-buch, von veſte (firma- mentum), welches ſo vil als gericht bedeutet, Haltaus ſp. 1918, ſp. 1919, und ſp. 454 fg. un- ter dem worte: feſten; wehrfeſte in der grafſchaft Bentheim ꝛc. zum Hermannſteine die gerichtliche wehrhaft im brauche. Bei den bergwerken ꝛc fin- det man die gewehrbrife. Und ſo wird es bei den veraͤuſſerungen der unbeweglichen ſachen gehalten. An andern orten hat man die beſtaͤtigung aus dem paͤpſtlichen rechte hergeholet. Jnzwiſchen werden an den hoͤchſten Reichsgerichten, auch in hiſigen landen, die beſtaͤtigungen verlanget, und rechtlich erfo- K k k k 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1279>, abgerufen am 22.11.2024.