Ayrerde collisione protestat. illustr. § 4 s. 17 sect. I, Andr. Chr. Roesenerde reseruat. iuris compet. Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 s. 3. Man hat mündliche, und schriftliche, kundgemachete, und heimliche protestationen, reprotestationen, inhaesiv- pro-reprotestationen; sie werden entweder einem vertrage einverleibet, oder besonders gefertiget; bald in der gestalt eines manifestes, bald eines pro- memoria erlassen, auch jeweilen in gegenwart der notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile behändiget; sodann nach beschaffenheit der um- stände zum protocole gegeben, und zu den acten ge- leget, oder, wenn dises nicht geschehen kan, durch den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o. b. III c. 9 s. 199 fgg. Eine heimliche protestation, welche zu des andern (gegners) wissenschaft nicht gelanget, will für nichts bedeutend gehalten wer- den, Matthias Steinde protestatione secreta, cap. 1 n. 18 -- 20 s. 9 fg., Rost. 1712; vilmehr soll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem handel selbst, oder kurz hernach geschehen, Stein cap, 2 n. 28 s. 27. Disemnach hat auch die an den gebürenden richter gerichtete protestation ire kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 -- 47 s. 10 fg., Ernst Frid. Schroeterde protestat. Jena 1657 posit. 4 n. 19, pos. 6 n. 20. Jnzwischen gibet es in den rechten verschidene fälle, worin ein socius an des andern widerspruch sich nicht zu keren hat, Joh. Schoenede iure prohibendi priuatis compet. Marb. 1723 sect. V § 8 s. 24 fg.; es ist auch in vilen fällen die protestation one wirkung, Thoma- siusde protestatione ius protestantis non conseruan- te, Halle 1695, cap. 2 s. 7 -- 16, cap. 3 s. 17 -- 32, und cap. 4 s. 33 -- 42, bevorab, wenn sie als ein die rechtskraft hemmendes mittel angesehen werden will, Thomasius am a. o. cap. 1 § 9 s. 5
fg.,
IIITeil. G g g g
vom ſtillſchweigen, auch proteſtiren.
Ayrerde colliſione proteſtat. illuſtr. § 4 ſ. 17 ſect. I, Andr. Chr. Roeſenerde reſeruat. iuris compet. Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 ſ. 3. Man hat muͤndliche, und ſchriftliche, kundgemachete, und heimliche proteſtationen, reproteſtationen, inhaeſiv- pro-reproteſtationen; ſie werden entweder einem vertrage einverleibet, oder beſonders gefertiget; bald in der geſtalt eines manifeſtes, bald eines pro- memoria erlaſſen, auch jeweilen in gegenwart der notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile behaͤndiget; ſodann nach beſchaffenheit der um- ſtaͤnde zum protocole gegeben, und zu den acten ge- leget, oder, wenn diſes nicht geſchehen kan, durch den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o. b. III c. 9 ſ. 199 fgg. Eine heimliche proteſtation, welche zu des andern (gegners) wiſſenſchaft nicht gelanget, will fuͤr nichts bedeutend gehalten wer- den, Matthias Steinde proteſtatione ſecreta, cap. 1 n. 18 — 20 ſ. 9 fg., Roſt. 1712; vilmehr ſoll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem handel ſelbſt, oder kurz hernach geſchehen, Stein cap, 2 n. 28 ſ. 27. Diſemnach hat auch die an den gebuͤrenden richter gerichtete proteſtation ire kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 — 47 ſ. 10 fg., Ernſt Frid. Schroeterde proteſtat. Jena 1657 poſit. 4 n. 19, poſ. 6 n. 20. Jnzwiſchen gibet es in den rechten verſchidene faͤlle, worin ein ſocius an des andern widerſpruch ſich nicht zu keren hat, Joh. Schoenede iure prohibendi priuatis compet. Marb. 1723 ſect. V § 8 ſ. 24 fg.; es iſt auch in vilen faͤllen die proteſtation one wirkung, Thoma- ſiusde proteſtatione ius proteſtantis non conſeruan- te, Halle 1695, cap. 2 ſ. 7 — 16, cap. 3 ſ. 17 — 32, und cap. 4 ſ. 33 — 42, bevorab, wenn ſie als ein die rechtskraft hemmendes mittel angeſehen werden will, Thomaſius am a. o. cap. 1 § 9 ſ. 5
fg.,
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vom ſtillſchweigen, auch proteſtiren.
Ayrer de colliſione proteſtat. illuſtr. § 4 ſ. 17 ſect. I,
Andr. Chr. Roeſener de reſeruat. iuris compet.
Leipz. 1687, 4t, cap. 1 n. 12 ſ. 3. Man hat
muͤndliche, und ſchriftliche, kundgemachete, und
heimliche proteſtationen, reproteſtationen, inhaeſiv-
pro-reproteſtationen; ſie werden entweder einem
vertrage einverleibet, oder beſonders gefertiget;
bald in der geſtalt eines manifeſtes, bald eines pro-
memoria erlaſſen, auch jeweilen in gegenwart der
notarien, und zeugen abgeleget, und dem gegenteile
behaͤndiget; ſodann nach beſchaffenheit der um-
ſtaͤnde zum protocole gegeben, und zu den acten ge-
leget, oder, wenn diſes nicht geſchehen kan, durch
den druck bekannt gemachet, von Beck am a. o.
b. III c. 9 ſ. 199 fgg. Eine heimliche proteſtation,
welche zu des andern (gegners) wiſſenſchaft nicht
gelanget, will fuͤr nichts bedeutend gehalten wer-
den, Matthias Stein de proteſtatione ſecreta,
cap. 1 n. 18 — 20 ſ. 9 fg., Roſt. 1712; vilmehr
ſoll die rechtsverwarung entweder vor, oder bei dem
handel ſelbſt, oder kurz hernach geſchehen, Stein
cap, 2 n. 28 ſ. 27. Diſemnach hat auch die an
den gebuͤrenden richter gerichtete proteſtation ire
kraft, Stein am a. o. cap. 1 n. 23 — 47 ſ. 10 fg.,
Ernſt Frid. Schroeter de proteſtat. Jena 1657
poſit. 4 n. 19, poſ. 6 n. 20. Jnzwiſchen gibet es
in den rechten verſchidene faͤlle, worin ein ſocius an
des andern widerſpruch ſich nicht zu keren hat, Joh.
Schoene de iure prohibendi priuatis compet.
Marb. 1723 ſect. V § 8 ſ. 24 fg.; es iſt auch in
vilen faͤllen die proteſtation one wirkung, Thoma-
ſius de proteſtatione ius proteſtantis non conſeruan-
te, Halle 1695, cap. 2 ſ. 7 — 16, cap. 3 ſ. 17 —
32, und cap. 4 ſ. 33 — 42, bevorab, wenn ſie als
ein die rechtskraft hemmendes mittel angeſehen
werden will, Thomaſius am a. o. cap. 1 § 9 ſ. 5
fg.,
III Teil. G g g g
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1225>, abgerufen am 03.12.2024.
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