gestalt dann auch der Kurfürst zu Sachsen seine gemalin öfters zu rahte zog, von Leyser in specim. 576 med. 8 und spec. 666, med. 24, 25, Joh. HeumannsComm. de re diplomatica imperatri- cum august. ac reginarum Germ. Nürnb. 1749, 4t, die Königische und von Wiesenhütische abh. de archimareschallo augustae imperatricis, Marb. 1748, 4t, s. 12 fgg.; gleichwohl liß man sie nicht zum kriges-dinste; folglich auch nicht zur landes- und lehnfolge, noch in den stammgütern zu, so lan- ge der mannsstamm noch grünete, Ge. Ernst Lud. Preuschen in der rechtlichen ausfürung von der lehnsfolge etc 1751 fol.; sihe iedoch den Joh. Jac. Reinhart von dem erbfolge-rechte der töch- ter vor den stamms-vettern 1746, 4. Jnzwischen sezeten erlauchte personen öfters in iren gnaden-bri- fen: mit einstimmung unser gelibten gemalin etc. Als Kaiser Conrad dem Ludewigen, mit dem bar- te, ein stück von Thüringen schenkete, sezete er: in- teruentu dilecte conthoralis Gisele &c. Der Teut- sche behandelt seine frau nicht wie ein herr; son- dern als seine gattin. Jm sprüchworte saget man: Das himmelreich der eheweiber wäre in Engel- und Hollande.
Eine begüterte frau, welche einen nicht angeses-wie es mit der wonung der eheweiber ge- halten werden kan? senen mann heiratet, kan ihn anhalten, bei ir die wonung zu nemen; da doch nach den römischen rechten das eheweib dem manne in die wonung fol- gen muß; von Leyser im specim. 666. Nicht minder mag ein eheweib, welches einen albernen, oder rasenden mann hat, oder der ein verschwen- der ist, wohl zum vormunde verordnet werden.von der vor- mundschaft über die män- ner. Dises lässet sich auch bei alten abgelebten män- nern anwenden. Fällt der mann in einen con- curs; so wird ihm die verwaltung der güter gänz-
lich
III.Teil. F
nach dem geſchlechte.
geſtalt dann auch der Kurfuͤrſt zu Sachſen ſeine gemalin oͤfters zu rahte zog, von Leyſer in ſpecim. 576 med. 8 und ſpec. 666, med. 24, 25, Joh. HeumannsComm. de re diplomatica imperatri- cum auguſt. ac reginarum Germ. Nuͤrnb. 1749, 4t, die Koͤnigiſche und von Wieſenhuͤtiſche abh. de archimareſchallo auguſtae imperatricis, Marb. 1748, 4t, ſ. 12 fgg.; gleichwohl liß man ſie nicht zum kriges-dinſte; folglich auch nicht zur landes- und lehnfolge, noch in den ſtammguͤtern zu, ſo lan- ge der mannsſtamm noch gruͤnete, Ge. Ernſt Lud. Preuſchen in der rechtlichen ausfuͤrung von der lehnsfolge ꝛc 1751 fol.; ſihe iedoch den Joh. Jac. Reinhart von dem erbfolge-rechte der toͤch- ter vor den ſtamms-vettern 1746, 4. Jnzwiſchen ſezeten erlauchte perſonen oͤfters in iren gnaden-bri- fen: mit einſtimmung unſer gelibten gemalin ꝛc. Als Kaiſer Conrad dem Ludewigen, mit dem bar- te, ein ſtuͤck von Thuͤringen ſchenkete, ſezete er: in- teruentu dilecte conthoralis Giſele &c. Der Teut- ſche behandelt ſeine frau nicht wie ein herr; ſon- dern als ſeine gattin. Jm ſpruͤchworte ſaget man: Das himmelreich der eheweiber waͤre in Engel- und Hollande.
Eine beguͤterte frau, welche einen nicht angeſeſ-wie es mit der wonung der eheweiber ge- halten werden kan? ſenen mann heiratet, kan ihn anhalten, bei ir die wonung zu nemen; da doch nach den roͤmiſchen rechten das eheweib dem manne in die wonung fol- gen muß; von Leyſer im ſpecim. 666. Nicht minder mag ein eheweib, welches einen albernen, oder raſenden mann hat, oder der ein verſchwen- der iſt, wohl zum vormunde verordnet werden.von der vor- mundſchaft uͤber die maͤn- ner. Diſes laͤſſet ſich auch bei alten abgelebten maͤn- nern anwenden. Faͤllt der mann in einen con- curs; ſo wird ihm die verwaltung der guͤter gaͤnz-
lich
III.Teil. F
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[81/0105]
nach dem geſchlechte.
geſtalt dann auch der Kurfuͤrſt zu Sachſen ſeine
gemalin oͤfters zu rahte zog, von Leyſer in ſpecim.
576 med. 8 und ſpec. 666, med. 24, 25, Joh.
Heumanns Comm. de re diplomatica imperatri-
cum auguſt. ac reginarum Germ. Nuͤrnb. 1749,
4t, die Koͤnigiſche und von Wieſenhuͤtiſche abh.
de archimareſchallo auguſtae imperatricis, Marb.
1748, 4t, ſ. 12 fgg.; gleichwohl liß man ſie nicht
zum kriges-dinſte; folglich auch nicht zur landes-
und lehnfolge, noch in den ſtammguͤtern zu, ſo lan-
ge der mannsſtamm noch gruͤnete, Ge. Ernſt
Lud. Preuſchen in der rechtlichen ausfuͤrung von
der lehnsfolge ꝛc 1751 fol.; ſihe iedoch den Joh.
Jac. Reinhart von dem erbfolge-rechte der toͤch-
ter vor den ſtamms-vettern 1746, 4. Jnzwiſchen
ſezeten erlauchte perſonen oͤfters in iren gnaden-bri-
fen: mit einſtimmung unſer gelibten gemalin ꝛc.
Als Kaiſer Conrad dem Ludewigen, mit dem bar-
te, ein ſtuͤck von Thuͤringen ſchenkete, ſezete er: in-
teruentu dilecte conthoralis Giſele &c. Der Teut-
ſche behandelt ſeine frau nicht wie ein herr; ſon-
dern als ſeine gattin. Jm ſpruͤchworte ſaget man:
Das himmelreich der eheweiber waͤre in Engel-
und Hollande.
Eine beguͤterte frau, welche einen nicht angeſeſ-
ſenen mann heiratet, kan ihn anhalten, bei ir die
wonung zu nemen; da doch nach den roͤmiſchen
rechten das eheweib dem manne in die wonung fol-
gen muß; von Leyſer im ſpecim. 666. Nicht
minder mag ein eheweib, welches einen albernen,
oder raſenden mann hat, oder der ein verſchwen-
der iſt, wohl zum vormunde verordnet werden.
Diſes laͤſſet ſich auch bei alten abgelebten maͤn-
nern anwenden. Faͤllt der mann in einen con-
curs; ſo wird ihm die verwaltung der guͤter gaͤnz-
lich
wie es mit der
wonung der
eheweiber ge-
halten werden
kan?
von der vor-
mundſchaft
uͤber die maͤn-
ner.
III. Teil. F
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/105>, abgerufen am 25.11.2024.
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