nach dem 10ten jare der söne, die erzihung allein nicht überlassen könne.
Zwei und sibenzigstes haubtstück von den testamenten der soldaten.
§ 2919
Ein soldat hat mancherlei vorzüge, und befreiun-wie vilerlei die testamente der soldaten sind? gen in den rechten (§ 200 des 3ten th.). Er kan mit, oder one testament sterben (§ 3101 des 2ten th.). Seine befreiungen in den rechten wer- den auch, unter andern, bei den lezten willens- stiftungen bemerket. Sie können sowohl von de- nen, welche zu lande, als auch zu wasser, auf den schiffen dinen, gemachet werden; jedoch kömmt es darauf an: ob einer auch ein wirklicher soldat ist, und krigesdinste leistet, oder ein paganus ist, meine militarische abhandelung s. 237 -- 244 fg. Der soldat befindet sich bald in der expedition, oder auf commando; zur expedition wird die gan- ze zeit gerechnet, wärend der ein soldat, auf befel unter den waffen wider den feind sich befindet; ob er schon den angriff nicht weiß; jedoch dessen alle augenblicke gewärtig seyn muß; es mag in stand- quartiren, winterlagern, und besazungen seyn, wo nur ein feind sie überfallen kan; mithin kan der- gleichen soldat dahir one feierlichkeit testiren; wel- ches auch bei den überfällen anzuwenden stehet, von Bergerde priuilegiis militum circa testamen- ta, § 6, s. 576, diss. iuris 1707, 4t, und philo- cal. s. 192 fgg. Die commandi sind mancherlei, ausweißlich meiner militarischen abhandelungen s. 202 fg.; bald ist er wirklich im streite, oder nicht. Die eine festung angreiffende sind denen gleich zu stellen, welche im streite begriffen sind. Die im
rück-
II b., LXXII h. von den teſtament. ꝛc.
nach dem 10ten jare der ſoͤne, die erzihung allein nicht uͤberlaſſen koͤnne.
Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den teſtamenten der ſoldaten.
§ 2919
Ein ſoldat hat mancherlei vorzuͤge, und befreiun-wie vilerlei die teſtamente der ſoldaten ſind? gen in den rechten (§ 200 des 3ten th.). Er kan mit, oder one teſtament ſterben (§ 3101 des 2ten th.). Seine befreiungen in den rechten wer- den auch, unter andern, bei den lezten willens- ſtiftungen bemerket. Sie koͤnnen ſowohl von de- nen, welche zu lande, als auch zu waſſer, auf den ſchiffen dinen, gemachet werden; jedoch koͤmmt es darauf an: ob einer auch ein wirklicher ſoldat iſt, und krigesdinſte leiſtet, oder ein paganus iſt, meine militariſche abhandelung ſ. 237 — 244 fg. Der ſoldat befindet ſich bald in der expedition, oder auf commando; zur expedition wird die gan- ze zeit gerechnet, waͤrend der ein ſoldat, auf befel unter den waffen wider den feind ſich befindet; ob er ſchon den angriff nicht weiß; jedoch deſſen alle augenblicke gewaͤrtig ſeyn muß; es mag in ſtand- quartiren, winterlagern, und beſazungen ſeyn, wo nur ein feind ſie uͤberfallen kan; mithin kan der- gleichen ſoldat dahir one feierlichkeit teſtiren; wel- ches auch bei den uͤberfaͤllen anzuwenden ſtehet, von Bergerde priuilegiis militum circa teſtamen- ta, § 6, ſ. 576, diſſ. iuris 1707, 4t, und philo- cal. ſ. 192 fgg. Die commandi ſind mancherlei, ausweißlich meiner militariſchen abhandelungen ſ. 202 fg.; bald iſt er wirklich im ſtreite, oder nicht. Die eine feſtung angreiffende ſind denen gleich zu ſtellen, welche im ſtreite begriffen ſind. Die im
ruͤck-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1043"n="1019"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> b., <hirendition="#aq">LXXII</hi> h. von den teſtament. ꝛc.</hi></fw><lb/>
nach dem 10ten jare der ſoͤne, die erzihung allein<lb/>
nicht uͤberlaſſen koͤnne.</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den teſtamenten der ſoldaten.</hi></head><lb/><divn="2"><head>§ 2919</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>in ſoldat hat mancherlei vorzuͤge, und befreiun-<noteplace="right">wie vilerlei die<lb/>
teſtamente der<lb/>ſoldaten ſind?</note><lb/>
gen in den rechten (§ 200 des 3ten th.). Er<lb/>
kan mit, oder one teſtament ſterben (§ 3101 des<lb/>
2ten th.). Seine befreiungen in den rechten wer-<lb/>
den auch, unter andern, bei den lezten willens-<lb/>ſtiftungen bemerket. Sie koͤnnen ſowohl von de-<lb/>
nen, welche zu lande, als auch zu waſſer, auf<lb/>
den ſchiffen dinen, gemachet werden; jedoch koͤmmt<lb/>
es darauf an: ob einer auch ein wirklicher ſoldat<lb/>
iſt, und krigesdinſte leiſtet, oder ein paganus iſt,<lb/>
meine militariſche abhandelung ſ. 237 — 244 fg.<lb/>
Der ſoldat befindet ſich bald in der expedition,<lb/>
oder auf commando; zur expedition wird die gan-<lb/>
ze zeit gerechnet, waͤrend der ein ſoldat, auf befel<lb/>
unter den waffen wider den feind ſich befindet; ob<lb/>
er ſchon den angriff nicht weiß; jedoch deſſen alle<lb/>
augenblicke gewaͤrtig ſeyn muß; es mag in ſtand-<lb/>
quartiren, winterlagern, und beſazungen ſeyn, wo<lb/>
nur ein feind ſie uͤberfallen kan; mithin kan der-<lb/>
gleichen ſoldat dahir one feierlichkeit teſtiren; wel-<lb/>
ches auch bei den uͤberfaͤllen anzuwenden <choice><sic>ſtchet</sic><corr>ſtehet</corr></choice>,<lb/><hirendition="#fr">von Berger</hi><hirendition="#aq">de priuilegiis militum circa teſtamen-<lb/>
ta,</hi> § 6, ſ. 576, <hirendition="#aq">diſſ. iuris</hi> 1707, 4t, und <hirendition="#aq">philo-<lb/>
cal.</hi>ſ. 192 fgg. Die commandi ſind mancherlei,<lb/>
ausweißlich meiner militariſchen abhandelungen ſ.<lb/>
202 fg.; bald iſt er wirklich im ſtreite, oder nicht.<lb/>
Die eine feſtung angreiffende ſind denen gleich zu<lb/>ſtellen, welche im ſtreite begriffen ſind. Die im<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ruͤck-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1019/1043]
II b., LXXII h. von den teſtament. ꝛc.
nach dem 10ten jare der ſoͤne, die erzihung allein
nicht uͤberlaſſen koͤnne.
Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den teſtamenten der ſoldaten.
§ 2919
Ein ſoldat hat mancherlei vorzuͤge, und befreiun-
gen in den rechten (§ 200 des 3ten th.). Er
kan mit, oder one teſtament ſterben (§ 3101 des
2ten th.). Seine befreiungen in den rechten wer-
den auch, unter andern, bei den lezten willens-
ſtiftungen bemerket. Sie koͤnnen ſowohl von de-
nen, welche zu lande, als auch zu waſſer, auf
den ſchiffen dinen, gemachet werden; jedoch koͤmmt
es darauf an: ob einer auch ein wirklicher ſoldat
iſt, und krigesdinſte leiſtet, oder ein paganus iſt,
meine militariſche abhandelung ſ. 237 — 244 fg.
Der ſoldat befindet ſich bald in der expedition,
oder auf commando; zur expedition wird die gan-
ze zeit gerechnet, waͤrend der ein ſoldat, auf befel
unter den waffen wider den feind ſich befindet; ob
er ſchon den angriff nicht weiß; jedoch deſſen alle
augenblicke gewaͤrtig ſeyn muß; es mag in ſtand-
quartiren, winterlagern, und beſazungen ſeyn, wo
nur ein feind ſie uͤberfallen kan; mithin kan der-
gleichen ſoldat dahir one feierlichkeit teſtiren; wel-
ches auch bei den uͤberfaͤllen anzuwenden ſtehet,
von Berger de priuilegiis militum circa teſtamen-
ta, § 6, ſ. 576, diſſ. iuris 1707, 4t, und philo-
cal. ſ. 192 fgg. Die commandi ſind mancherlei,
ausweißlich meiner militariſchen abhandelungen ſ.
202 fg.; bald iſt er wirklich im ſtreite, oder nicht.
Die eine feſtung angreiffende ſind denen gleich zu
ſtellen, welche im ſtreite begriffen ſind. Die im
ruͤck-
wie vilerlei die
teſtamente der
ſoldaten ſind?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1019. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1043>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.