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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXX haubtstück
von Eppenstein das gericht über das blut und die
frevel zustande, und durch dessen cent-grafen verse-
hen wurde, von Gudenus I s. 649. Jnzwischen
hat in Ober-Hessen, an der Läne, sich der name
cent und cent-graf verloren, und findet man zu
Buzbach einen cent-grafen in den Ober-Hessischen
gegenden, welcher name in der obern grafschaft
Kazenellenbogen sehr oft vorkömmt.

§ 6133
der cent-graf
hat seine
schöffen,

Der cent-graf, cent-richter, hat seine cent-schöf-
fen, Lehmanns Speierische chronick s. 105, Span-
genberg
lib. X des adels-spigels cap. 27. Hirvon
ist der cent-herr unterschiden, gestalt disem die cent-
gerichtbarkeit zugehöret. Zu diser gerichtbarkeit
gehören die cent-fälle, cent-folge, cent-pflicht, cent-
kosten, cent-leute, centbare, welche von den cent-
freien unterschiden sind. Man hat daher die cent-
dinste, das cent-recht, welches die gerechtsamen die
zur cent gehörigen fälle zu bestrafen, begreifet.
Schottel de diuerfis Germaniae iuribus cap. VII
§ 7 s. 218 fg.

§ 6134
die cent-fälle
sind unter-
schiden,

Die cent-fälle sind nicht aller orten einerlei;
wannenher daraus öfters streitigkeiten entstehen.
Dise können benebst den zur vogtei gehörigen fällen
durch vergleiche festgesezet werden, wie solches von
Wirzburg und der Reichs-ritterschaft an der Bau-
nach in Franken am 19ten junius 1719 beschehen
ist. Fabers stats-kanzellei XXXIIIIter teil cap.
XVII s. 719 fg.

§ 6135
von den Hes-
fischen cen-
ten.

Von den centen in Hessen sihe meine origines
iuris publ. Hassiaci lib. III
cap. LII § 199 s. 397.
Jn der Wetterau im Kazenellenbogischen sind sie

ebenfalls.

XXXX haubtſtuͤck
von Eppenſtein das gericht uͤber das blut und die
frevel zuſtande, und durch deſſen cent-grafen verſe-
hen wurde, von Gudenus I ſ. 649. Jnzwiſchen
hat in Ober-Heſſen, an der Laͤne, ſich der name
cent und cent-graf verloren, und findet man zu
Buzbach einen cent-grafen in den Ober-Heſſiſchen
gegenden, welcher name in der obern grafſchaft
Kazenellenbogen ſehr oft vorkoͤmmt.

§ 6133
der cent-graf
hat ſeine
ſchoͤffen,

Der cent-graf, cent-richter, hat ſeine cent-ſchoͤf-
fen, Lehmanns Speieriſche chronick ſ. 105, Span-
genberg
lib. X des adels-ſpigels cap. 27. Hirvon
iſt der cent-herr unterſchiden, geſtalt diſem die cent-
gerichtbarkeit zugehoͤret. Zu diſer gerichtbarkeit
gehoͤren die cent-faͤlle, cent-folge, cent-pflicht, cent-
koſten, cent-leute, centbare, welche von den cent-
freien unterſchiden ſind. Man hat daher die cent-
dinſte, das cent-recht, welches die gerechtſamen die
zur cent gehoͤrigen faͤlle zu beſtrafen, begreifet.
Schottel de diuerfis Germaniae iuribus cap. VII
§ 7 ſ. 218 fg.

§ 6134
die cent-faͤlle
ſind unter-
ſchiden,

Die cent-faͤlle ſind nicht aller orten einerlei;
wannenher daraus oͤfters ſtreitigkeiten entſtehen.
Diſe koͤnnen benebſt den zur vogtei gehoͤrigen faͤllen
durch vergleiche feſtgeſezet werden, wie ſolches von
Wirzburg und der Reichs-ritterſchaft an der Bau-
nach in Franken am 19ten junius 1719 beſchehen
iſt. Fabers ſtats-kanzellei XXXIIIIter teil cap.
XVII ſ. 719 fg.

§ 6135
von den Heſ-
fiſchen cen-
ten.

Von den centen in Heſſen ſihe meine origines
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[946/0994] XXXX haubtſtuͤck von Eppenſtein das gericht uͤber das blut und die frevel zuſtande, und durch deſſen cent-grafen verſe- hen wurde, von Gudenus I ſ. 649. Jnzwiſchen hat in Ober-Heſſen, an der Laͤne, ſich der name cent und cent-graf verloren, und findet man zu Buzbach einen cent-grafen in den Ober-Heſſiſchen gegenden, welcher name in der obern grafſchaft Kazenellenbogen ſehr oft vorkoͤmmt. § 6133 Der cent-graf, cent-richter, hat ſeine cent-ſchoͤf- fen, Lehmanns Speieriſche chronick ſ. 105, Span- genberg lib. X des adels-ſpigels cap. 27. Hirvon iſt der cent-herr unterſchiden, geſtalt diſem die cent- gerichtbarkeit zugehoͤret. Zu diſer gerichtbarkeit gehoͤren die cent-faͤlle, cent-folge, cent-pflicht, cent- koſten, cent-leute, centbare, welche von den cent- freien unterſchiden ſind. Man hat daher die cent- dinſte, das cent-recht, welches die gerechtſamen die zur cent gehoͤrigen faͤlle zu beſtrafen, begreifet. Schottel de diuerfis Germaniae iuribus cap. VII § 7 ſ. 218 fg. § 6134 Die cent-faͤlle ſind nicht aller orten einerlei; wannenher daraus oͤfters ſtreitigkeiten entſtehen. Diſe koͤnnen benebſt den zur vogtei gehoͤrigen faͤllen durch vergleiche feſtgeſezet werden, wie ſolches von Wirzburg und der Reichs-ritterſchaft an der Bau- nach in Franken am 19ten junius 1719 beſchehen iſt. Fabers ſtats-kanzellei XXXIIIIter teil cap. XVII ſ. 719 fg. § 6135 Von den centen in Heſſen ſihe meine origines iuris publ. Haſſiaci lib. III cap. LII § 199 ſ. 397. Jn der Wetterau im Kazenellenbogiſchen ſind ſie ebenfalls.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 946. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/994>, abgerufen am 22.11.2024.