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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXV h. v. d. ehemal. k. kammer-ger.
als land-frid-brüchige sachen und andre verbrechen,gericht er-
kennet?

auch öffentliche ärgernisse, 2) in sachen, welche die
königlichen gerechtsamen betreffen, so fern nämlich
von gütern, welche dem fisco heimgeschlagen wer-
den sollen, die rede ist, 3) in adelicher aussteuer-
sachen, 4) in sachen, welche ganze stücke lehn-güter
betreffen, 5) in repressalien-sachen, wider fremder
landes-herren untertanen und deren güter u. d. g.,
von Baltasar in der historischen nachricht von
den landes-gerichten im herzogtume Pommern etc.
1733 fol. s. 207 fg. Jm Lippischen ist das ordent-
liche hof-gericht das general-hof-gericht.

Fünf und dreisigstes haubtstück
von dem ehemaligen kaiserlichen

kammer-gerichte.
§ 6118

Der Paull von Stetten erwänet in den ge-wenn das k.
und R. kam-
mer-gericht
aufgekom-
men ist?

schichten der stadt Augsburg I s. 221, was
maßen der kaiser Friderich der IIIte im jare 1480
die stadt Augsburg mit der ersten instanz begabet
habe, und daß sie nicht gleich vor das kaiserliche
gericht zu Rotweil gezogen werde. Nun aber
war damals das iezige kaiserliche und Reichs-
kammer-gericht noch nicht, sondern wurde erst 1495
gestiftet. Jm jare 1458 besas das kaiserliche kam-
mer-gericht Wilhelm, markgraf zu Hochberg, nach
ausweise der urkunden beim Joh. Burghart
Menken
t. I scriptor. rerum Germ. sp. 504, und
1466 ist vor dem kaiserlichen kammer-gerichte er-
schinen Ernfrid abt zu Chomburg, Menken sp.
508. Der kaiser Friderich der IIIte meldet in ei-
ner befreiung für die grafen von Hohenlohe seines

hof-
N n n 5

XXXV h. v. d. ehemal. k. kam̃er-ger.
als land-frid-bruͤchige ſachen und andre verbrechen,gericht er-
kennet?

auch oͤffentliche aͤrgerniſſe, 2) in ſachen, welche die
koͤniglichen gerechtſamen betreffen, ſo fern naͤmlich
von guͤtern, welche dem fiſco heimgeſchlagen wer-
den ſollen, die rede iſt, 3) in adelicher ausſteuer-
ſachen, 4) in ſachen, welche ganze ſtuͤcke lehn-guͤter
betreffen, 5) in repreſſalien-ſachen, wider fremder
landes-herren untertanen und deren guͤter u. d. g.,
von Baltaſar in der hiſtoriſchen nachricht von
den landes-gerichten im herzogtume Pommern ꝛc.
1733 fol. ſ. 207 fg. Jm Lippiſchen iſt das ordent-
liche hof-gericht das general-hof-gericht.

Fuͤnf und dreiſigſtes haubtſtuͤck
von dem ehemaligen kaiſerlichen

kammer-gerichte.
§ 6118

Der Paull von Stetten erwaͤnet in den ge-wenn das k.
und R. kam-
mer-gericht
aufgekom-
men iſt?

ſchichten der ſtadt Augsburg I ſ. 221, was
maßen der kaiſer Friderich der IIIte im jare 1480
die ſtadt Augsburg mit der erſten inſtanz begabet
habe, und daß ſie nicht gleich vor das kaiſerliche
gericht zu Rotweil gezogen werde. Nun aber
war damals das iezige kaiſerliche und Reichs-
kammer-gericht noch nicht, ſondern wurde erſt 1495
geſtiftet. Jm jare 1458 beſas das kaiſerliche kam-
mer-gericht Wilhelm, markgraf zu Hochberg, nach
ausweiſe der urkunden beim Joh. Burghart
Menken
t. I ſcriptor. rerum Germ. ſp. 504, und
1466 iſt vor dem kaiſerlichen kammer-gerichte er-
ſchinen Ernfrid abt zu Chomburg, Menken ſp.
508. Der kaiſer Friderich der IIIte meldet in ei-
ner befreiung fuͤr die grafen von Hohenlohe ſeines

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[937/0985] XXXV h. v. d. ehemal. k. kam̃er-ger. als land-frid-bruͤchige ſachen und andre verbrechen, auch oͤffentliche aͤrgerniſſe, 2) in ſachen, welche die koͤniglichen gerechtſamen betreffen, ſo fern naͤmlich von guͤtern, welche dem fiſco heimgeſchlagen wer- den ſollen, die rede iſt, 3) in adelicher ausſteuer- ſachen, 4) in ſachen, welche ganze ſtuͤcke lehn-guͤter betreffen, 5) in repreſſalien-ſachen, wider fremder landes-herren untertanen und deren guͤter u. d. g., von Baltaſar in der hiſtoriſchen nachricht von den landes-gerichten im herzogtume Pommern ꝛc. 1733 fol. ſ. 207 fg. Jm Lippiſchen iſt das ordent- liche hof-gericht das general-hof-gericht. gericht er- kennet? Fuͤnf und dreiſigſtes haubtſtuͤck von dem ehemaligen kaiſerlichen kammer-gerichte. § 6118 Der Paull von Stetten erwaͤnet in den ge- ſchichten der ſtadt Augsburg I ſ. 221, was maßen der kaiſer Friderich der IIIte im jare 1480 die ſtadt Augsburg mit der erſten inſtanz begabet habe, und daß ſie nicht gleich vor das kaiſerliche gericht zu Rotweil gezogen werde. Nun aber war damals das iezige kaiſerliche und Reichs- kammer-gericht noch nicht, ſondern wurde erſt 1495 geſtiftet. Jm jare 1458 beſas das kaiſerliche kam- mer-gericht Wilhelm, markgraf zu Hochberg, nach ausweiſe der urkunden beim Joh. Burghart Menken t. I ſcriptor. rerum Germ. ſp. 504, und 1466 iſt vor dem kaiſerlichen kammer-gerichte er- ſchinen Ernfrid abt zu Chomburg, Menken ſp. 508. Der kaiſer Friderich der IIIte meldet in ei- ner befreiung fuͤr die grafen von Hohenlohe ſeines hof- wenn das k. und R. kam- mer-gericht aufgekom- men iſt? N n n 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 937. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/985>, abgerufen am 22.11.2024.