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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den hof-gerichten.
§ 6111

Von disem kaiserlichen hof-gerichte ist das heu-das heutige
kammer-ge-
richt ist von
dem kaiserl.
hof-gerichte
unterschiden,
der Reichs-
stände hof-
gerichte,

tige kammer-gericht und der Reichs-hofraht zu
unterscheiden; indem ersteres ganz eingegangen ist,
König in selectis iuris publ., XXVIIten teil s. 338.

§ 6112

Die Reichs-stände haben ebenfalls angefan-
gen, nach und nach hof-gerichte anzulegen, als
Oesterreich 1325, Kur-Sachsen in Leipzig 1488,
1490, Schlesien und Münsterberg 1337, Pfalz
1462, Bremen 1517, Hildesheim 1518, Marburg
1524, Wittenberg 1550, Jena 1566, Pommern
1560, Hannover 1536, Grupen s. 538 fgg. s. 571,
s. 653 fgg., Wolfenbüttel, cap. VII, s. 643 fgg.,
von Seckendorf in historia Lutherana lib. I § 75
s. 1173, von Baltasar am a. o. s. 195, Beck am
a. o. cap. II § X s. 46 fg. Das Braunschweig-
Calenbergische hof-gericht ist zuerst unter dem na-
men des quatemper-gerichts zum Ramenberge er-
richtet gewesen, Grupen am a. o. obs. I cap. III
s. 570 fg., Estors elementa iuris publici Hassiaci
hodierni
cap. III s. 57 fg.

§ 6113

Aus der errichtung des Leipziger hof-gerichtesdas Leipzi-
ger hof-ge-
richt,

ersihet man zugleich, daß die Dresdnische, Eckarts-
bergische und Leipzigische land-gerichte über Thü-
ringen, Meissen, und das Osterland 1488 aufge-
hoben, und daraus ein hof-gericht gemachet wor-
den sey, Vockel de origine curiarum prouincia-
lium Saxonicarum,
Beck, Brunquell, Grupen
am a. o. obs. I s. 531 fgg. s. 539 fgg.

§ 6114

Die hof-gerichte haben ordentlicher weise bür-welche sa-
chen die hof-
gerichte ver-

gerliche rechts-sachen verhandelt, dahingegen auch

die
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von den hof-gerichten.
§ 6111

Von diſem kaiſerlichen hof-gerichte iſt das heu-das heutige
kammer-ge-
richt iſt von
dem kaiſerl.
hof-gerichte
unteꝛſchiden,
der Reichs-
ſtaͤnde hof-
gerichte,

tige kammer-gericht und der Reichs-hofraht zu
unterſcheiden; indem erſteres ganz eingegangen iſt,
Koͤnig in ſelectis iuris publ., XXVIIten teil ſ. 338.

§ 6112

Die Reichs-ſtaͤnde haben ebenfalls angefan-
gen, nach und nach hof-gerichte anzulegen, als
Oeſterreich 1325, Kur-Sachſen in Leipzig 1488,
1490, Schleſien und Muͤnſterberg 1337, Pfalz
1462, Bremen 1517, Hildesheim 1518, Marburg
1524, Wittenberg 1550, Jena 1566, Pommern
1560, Hannover 1536, Grupen ſ. 538 fgg. ſ. 571,
ſ. 653 fgg., Wolfenbuͤttel, cap. VII, ſ. 643 fgg.,
von Seckendorf in hiſtoria Lutherana lib. I § 75
ſ. 1173, von Baltaſar am a. o. ſ. 195, Beck am
a. o. cap. II § X ſ. 46 fg. Das Braunſchweig-
Calenbergiſche hof-gericht iſt zuerſt unter dem na-
men des quatemper-gerichts zum Ramenberge er-
richtet geweſen, Grupen am a. o. obſ. I cap. III
ſ. 570 fg., Eſtors elementa iuris publici Haſſiaci
hodierni
cap. III ſ. 57 fg.

§ 6113

Aus der errichtung des Leipziger hof-gerichtesdas Leipzi-
ger hof-ge-
richt,

erſihet man zugleich, daß die Dresdniſche, Eckarts-
bergiſche und Leipzigiſche land-gerichte uͤber Thuͤ-
ringen, Meiſſen, und das Oſterland 1488 aufge-
hoben, und daraus ein hof-gericht gemachet wor-
den ſey, Vockel de origine curiarum prouincia-
lium Saxonicarum,
Beck, Brunquell, Grupen
am a. o. obſ. I ſ. 531 fgg. ſ. 539 fgg.

§ 6114

Die hof-gerichte haben ordentlicher weiſe buͤr-welche ſa-
chen die hof-
gerichte ver-

gerliche rechts-ſachen verhandelt, dahingegen auch

die
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[935/0983] von den hof-gerichten. § 6111 Von diſem kaiſerlichen hof-gerichte iſt das heu- tige kammer-gericht und der Reichs-hofraht zu unterſcheiden; indem erſteres ganz eingegangen iſt, Koͤnig in ſelectis iuris publ., XXVIIten teil ſ. 338. das heutige kammer-ge- richt iſt von dem kaiſerl. hof-gerichte unteꝛſchiden, der Reichs- ſtaͤnde hof- gerichte, § 6112 Die Reichs-ſtaͤnde haben ebenfalls angefan- gen, nach und nach hof-gerichte anzulegen, als Oeſterreich 1325, Kur-Sachſen in Leipzig 1488, 1490, Schleſien und Muͤnſterberg 1337, Pfalz 1462, Bremen 1517, Hildesheim 1518, Marburg 1524, Wittenberg 1550, Jena 1566, Pommern 1560, Hannover 1536, Grupen ſ. 538 fgg. ſ. 571, ſ. 653 fgg., Wolfenbuͤttel, cap. VII, ſ. 643 fgg., von Seckendorf in hiſtoria Lutherana lib. I § 75 ſ. 1173, von Baltaſar am a. o. ſ. 195, Beck am a. o. cap. II § X ſ. 46 fg. Das Braunſchweig- Calenbergiſche hof-gericht iſt zuerſt unter dem na- men des quatemper-gerichts zum Ramenberge er- richtet geweſen, Grupen am a. o. obſ. I cap. III ſ. 570 fg., Eſtors elementa iuris publici Haſſiaci hodierni cap. III ſ. 57 fg. § 6113 Aus der errichtung des Leipziger hof-gerichtes erſihet man zugleich, daß die Dresdniſche, Eckarts- bergiſche und Leipzigiſche land-gerichte uͤber Thuͤ- ringen, Meiſſen, und das Oſterland 1488 aufge- hoben, und daraus ein hof-gericht gemachet wor- den ſey, Vockel de origine curiarum prouincia- lium Saxonicarum, Beck, Brunquell, Grupen am a. o. obſ. I ſ. 531 fgg. ſ. 539 fgg. das Leipzi- ger hof-ge- richt, § 6114 Die hof-gerichte haben ordentlicher weiſe buͤr- gerliche rechts-ſachen verhandelt, dahingegen auch die welche ſa- chen die hof- gerichte ver- N n n 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 935. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/983>, abgerufen am 22.11.2024.