Nach den Kur-Sächsischen rechten stehen ingehören. der ersten classe: Was zum besten des concurses gereichet, als die gerichts-kosten, die kosten wegen der rückständigen steuer und deren bescheinigung, der curator der masse, das miht-gelt, welches die gläubiger zur aufbewarung der sachen versprochen haben, was zur brandschazung, oder wegen ab- gaben an den feind dem schuldener gegen ein unter- pfand ist geborget worden, imgleichen die schuldige hinterlegungs-gelter wegen des im concurse entstan- denen gutes, kaufschillinge, die, welche sich wegen des an den schuldener verkaufeten restes sich das eigentum, oder ein unterpfand vorbehalten haben, iedoch gehen disen die steuern vor, welche unter disem umstande vorbehalten waren, auch sezet dise vorbehaltung die ältere pfand-gläubiger nicht zu- rück; ferner gehören in die erste classe die leichen- kosten und das lid-lon für die, welche an des schul- deners kost waren. Es gehören auch die lehr- meister der kinder, hofmeister, welchen eine besol- dung versprochen worden ist, handwerks-gesellen, provisoren etc. dahin. Sihe inzwischen den Wölker am a. o. im IIten teile s. 305 fg. § 3, was zur lezten krankheit auf die person des schuldeners verwendet ist, dem arzte, wund-arzte, apothecker und bader, die pfand-schuld, welche auf der sache klebete, ehe dise der schuldener kaufete, wenn gleich nachher der verkäufer das eigentum sich vorbehalten hätte, die erbe-gelter, das acker-lon, das getraide, welches zur bestellung der felder gelihen worden ist, F. S. Eisenachische gerichts- und proceß-ordnung tit. 28 § 7 s. 180, das vih-futter, Stryk im vsu moder- no p. lib. 42 tit. 5 § 11, der gehalt des hofmaiers, Menken im tr. synopt. tit. 42 § XII s. 677; besage der Kur-Braunschweigischen landes-gesäze II
s. 641,
E e e 3
falliment und concurſe.
§ 4905
Nach den Kur-Saͤchſiſchen rechten ſtehen ingehoͤren. der erſten claſſe: Was zum beſten des concurſes gereichet, als die gerichts-koſten, die koſten wegen der ruͤckſtaͤndigen ſteuer und deren beſcheinigung, der curator der maſſe, das miht-gelt, welches die glaͤubiger zur aufbewarung der ſachen verſprochen haben, was zur brandſchazung, oder wegen ab- gaben an den feind dem ſchuldener gegen ein unter- pfand iſt geborget worden, imgleichen die ſchuldige hinterlegungs-gelter wegen des im concurſe entſtan- denen gutes, kaufſchillinge, die, welche ſich wegen des an den ſchuldener verkaufeten reſtes ſich das eigentum, oder ein unterpfand vorbehalten haben, iedoch gehen diſen die ſteuern vor, welche unter diſem umſtande vorbehalten waren, auch ſezet diſe vorbehaltung die aͤltere pfand-glaͤubiger nicht zu- ruͤck; ferner gehoͤren in die erſte claſſe die leichen- koſten und das lid-lon fuͤr die, welche an des ſchul- deners koſt waren. Es gehoͤren auch die lehr- meiſter der kinder, hofmeiſter, welchen eine beſol- dung verſprochen worden iſt, handwerks-geſellen, proviſoren ꝛc. dahin. Sihe inzwiſchen den Woͤlker am a. o. im IIten teile ſ. 305 fg. § 3, was zur lezten krankheit auf die perſon des ſchuldeners verwendet iſt, dem arzte, wund-arzte, apothecker und bader, die pfand-ſchuld, welche auf der ſache klebete, ehe diſe der ſchuldener kaufete, wenn gleich nachher der verkaͤufer das eigentum ſich vorbehalten haͤtte, die erbe-gelter, das acker-lon, das getraide, welches zur beſtellung der felder gelihen worden iſt, F. S. Eiſenachiſche gerichts- und proceß-ordnung tit. 28 § 7 ſ. 180, das vih-futter, Stryk im vſu moder- no π. lib. 42 tit. 5 § 11, der gehalt des hofmaiers, Menken im tr. ſynopt. tit. 42 § XII ſ. 677; beſage der Kur-Braunſchweigiſchen landes-geſaͤze II
ſ. 641,
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falliment und concurſe.
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gereichet, als die gerichts-koſten, die koſten wegen
der ruͤckſtaͤndigen ſteuer und deren beſcheinigung,
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glaͤubiger zur aufbewarung der ſachen verſprochen
haben, was zur brandſchazung, oder wegen ab-
gaben an den feind dem ſchuldener gegen ein unter-
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des an den ſchuldener verkaufeten reſtes ſich das
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iedoch gehen diſen die ſteuern vor, welche unter
diſem umſtande vorbehalten waren, auch ſezet diſe
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ruͤck; ferner gehoͤren in die erſte claſſe die leichen-
koſten und das lid-lon fuͤr die, welche an des ſchul-
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meiſter der kinder, hofmeiſter, welchen eine beſol-
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am a. o. im IIten teile ſ. 305 fg. § 3, was zur lezten
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iſt, dem arzte, wund-arzte, apothecker und bader,
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diſe der ſchuldener kaufete, wenn gleich nachher der
verkaͤufer das eigentum ſich vorbehalten haͤtte, die
erbe-gelter, das acker-lon, das getraide, welches
zur beſtellung der felder gelihen worden iſt, F. S.
Eiſenachiſche gerichts- und proceß-ordnung tit. 28
§ 7 ſ. 180, das vih-futter, Stryk im vſu moder-
no π. lib. 42 tit. 5 § 11, der gehalt des hofmaiers,
Menken im tr. ſynopt. tit. 42 § XII ſ. 677; beſage
der Kur-Braunſchweigiſchen landes-geſaͤze II
ſ. 641,
gehoͤren.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 805. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/853>, abgerufen am 22.11.2024.
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