Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
verpachten, mihten, vermihten, etc.
§ 4620

Jm falle der not mag der schiffer die speise-ob der schiffer
die speise-
waaren im
schiffe brau-
chen darf?

und trink-waaren der reisenden im schiffe gegen
behörige bezalung gebrauchen und austeilen, gestalt
man in solchem falle saget: die auf einem boden in
der see sind, die sind gleich reich, Pistorius cent.
IIII par. I.

§ 4621

Für den unversehenen unfall auch die gewalt,für welchen
unfall selbi-
ger nicht
stehet?

haftet der schiffer nicht.

Von den fracht-brifen.
§ 4622

Ein fracht-brif ist ein geding mit einem fuhr-was der
fracht-brif
ist?

manne, der ums lon waaren überbringet. Er muß
enthalten 1) wer der überbringer sey? oder wie er
heisse? 2) an welchem ort die sache zu überbringen
sey? 3) zu welcher zeit? 4) wie vil stücke waaren es
seynd? 5) an wem sie gebracht werden sollen? auch
6) wohin? 7) wie sie bezeichnet oder numeriret
seynd? 8) wie vile fracht dafür bedungen sey? 9)
wie vil darauf bezalet worden? 10) in was für gelte
die fracht zu vergnügen sey? 11) ob die waaren wohl
gehalten aufgeladen seynd? 12) zu welcher zeit sie
beim verluste der fracht zu lifern wären.

§ 4623

Dem speditor, oder kaufmanne stehet frei, inwas hirbei
dem spedi-
tor etc. frei-
stehet?

dem fracht-brife stracks zu bemerken: ob die waa-
ren oder weine für ire, oder eines andern rechnung
bei dem empfange verschicket werden sollen? oder
ob sie solches in einem besonders abgehenden advis-
brife berichten wollen? Bohns kaufmann II s. 480.

§ 4624
Y y 4
verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
§ 4620

Jm falle der not mag der ſchiffer die ſpeiſe-ob der ſchiffer
die ſpeiſe-
waaren im
ſchiffe brau-
chen darf?

und trink-waaren der reiſenden im ſchiffe gegen
behoͤrige bezalung gebrauchen und austeilen, geſtalt
man in ſolchem falle ſaget: die auf einem boden in
der ſee ſind, die ſind gleich reich, Piſtorius cent.
IIII par. I.

§ 4621

Fuͤr den unverſehenen unfall auch die gewalt,fuͤr welchen
unfall ſelbi-
ger nicht
ſtehet?

haftet der ſchiffer nicht.

Von den fracht-brifen.
§ 4622

Ein fracht-brif iſt ein geding mit einem fuhr-was der
fracht-brif
iſt?

manne, der ums lon waaren uͤberbringet. Er muß
enthalten 1) wer der uͤberbringer ſey? oder wie er
heiſſe? 2) an welchem ort die ſache zu uͤberbringen
ſey? 3) zu welcher zeit? 4) wie vil ſtuͤcke waaren es
ſeynd? 5) an wem ſie gebracht werden ſollen? auch
6) wohin? 7) wie ſie bezeichnet oder numeriret
ſeynd? 8) wie vile fracht dafuͤr bedungen ſey? 9)
wie vil darauf bezalet worden? 10) in was fuͤr gelte
die fracht zu vergnuͤgen ſey? 11) ob die waaren wohl
gehalten aufgeladen ſeynd? 12) zu welcher zeit ſie
beim verluſte der fracht zu lifern waͤren.

§ 4623

Dem ſpeditor, oder kaufmanne ſtehet frei, inwas hirbei
dem ſpedi-
tor ꝛc. frei-
ſtehet?

dem fracht-brife ſtracks zu bemerken: ob die waa-
ren oder weine fuͤr ire, oder eines andern rechnung
bei dem empfange verſchicket werden ſollen? oder
ob ſie ſolches in einem beſonders abgehenden advis-
brife berichten wollen? Bohns kaufmann II ſ. 480.

§ 4624
Y y 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0759" n="711"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">verpachten, mihten, vermihten, &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4620</head><lb/>
            <p>Jm falle der not mag der &#x017F;chiffer die &#x017F;pei&#x017F;e-<note place="right">ob der &#x017F;chiffer<lb/>
die &#x017F;pei&#x017F;e-<lb/>
waaren im<lb/>
&#x017F;chiffe brau-<lb/>
chen darf?</note><lb/>
und trink-waaren der rei&#x017F;enden im &#x017F;chiffe gegen<lb/>
beho&#x0364;rige bezalung gebrauchen und austeilen, ge&#x017F;talt<lb/>
man in &#x017F;olchem falle &#x017F;aget: die auf einem boden in<lb/>
der &#x017F;ee &#x017F;ind, die &#x017F;ind gleich reich, <hi rendition="#fr">Pi&#x017F;torius</hi> cent.<lb/><hi rendition="#aq">IIII</hi> par. <hi rendition="#aq">I.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4621</head><lb/>
            <p>Fu&#x0364;r den unver&#x017F;ehenen unfall auch die gewalt,<note place="right">fu&#x0364;r welchen<lb/>
unfall &#x017F;elbi-<lb/>
ger nicht<lb/>
&#x017F;tehet?</note><lb/>
haftet der &#x017F;chiffer nicht.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von den fracht-brifen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4622</head><lb/>
            <p>Ein fracht-brif i&#x017F;t ein geding mit einem fuhr-<note place="right">was der<lb/>
fracht-brif<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
manne, der ums lon waaren u&#x0364;berbringet. Er muß<lb/>
enthalten 1) wer der u&#x0364;berbringer &#x017F;ey? oder wie er<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;e? 2) an welchem ort die &#x017F;ache zu u&#x0364;berbringen<lb/>
&#x017F;ey? 3) zu welcher zeit? 4) wie vil &#x017F;tu&#x0364;cke waaren es<lb/>
&#x017F;eynd? 5) an wem &#x017F;ie gebracht werden &#x017F;ollen? auch<lb/>
6) wohin? 7) wie &#x017F;ie bezeichnet oder numeriret<lb/>
&#x017F;eynd? 8) wie vile fracht dafu&#x0364;r bedungen &#x017F;ey? 9)<lb/>
wie vil darauf bezalet worden? 10) in was fu&#x0364;r gelte<lb/>
die fracht zu vergnu&#x0364;gen &#x017F;ey? 11) ob die waaren wohl<lb/>
gehalten aufgeladen &#x017F;eynd? 12) zu welcher zeit &#x017F;ie<lb/>
beim verlu&#x017F;te der fracht zu lifern wa&#x0364;ren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4623</head><lb/>
            <p>Dem &#x017F;peditor, oder kaufmanne &#x017F;tehet frei, in<note place="right">was hirbei<lb/>
dem &#x017F;pedi-<lb/>
tor &#xA75B;c. frei-<lb/>
&#x017F;tehet?</note><lb/>
dem fracht-brife &#x017F;tracks zu bemerken: ob die waa-<lb/>
ren oder weine fu&#x0364;r ire, oder eines andern rechnung<lb/>
bei dem empfange ver&#x017F;chicket werden &#x017F;ollen? oder<lb/>
ob &#x017F;ie &#x017F;olches in einem be&#x017F;onders abgehenden advis-<lb/>
brife berichten wollen? <hi rendition="#fr">Bohns</hi> kaufmann <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 480.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Y y 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4624</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[711/0759] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. § 4620 Jm falle der not mag der ſchiffer die ſpeiſe- und trink-waaren der reiſenden im ſchiffe gegen behoͤrige bezalung gebrauchen und austeilen, geſtalt man in ſolchem falle ſaget: die auf einem boden in der ſee ſind, die ſind gleich reich, Piſtorius cent. IIII par. I. ob der ſchiffer die ſpeiſe- waaren im ſchiffe brau- chen darf? § 4621 Fuͤr den unverſehenen unfall auch die gewalt, haftet der ſchiffer nicht. fuͤr welchen unfall ſelbi- ger nicht ſtehet? Von den fracht-brifen. § 4622 Ein fracht-brif iſt ein geding mit einem fuhr- manne, der ums lon waaren uͤberbringet. Er muß enthalten 1) wer der uͤberbringer ſey? oder wie er heiſſe? 2) an welchem ort die ſache zu uͤberbringen ſey? 3) zu welcher zeit? 4) wie vil ſtuͤcke waaren es ſeynd? 5) an wem ſie gebracht werden ſollen? auch 6) wohin? 7) wie ſie bezeichnet oder numeriret ſeynd? 8) wie vile fracht dafuͤr bedungen ſey? 9) wie vil darauf bezalet worden? 10) in was fuͤr gelte die fracht zu vergnuͤgen ſey? 11) ob die waaren wohl gehalten aufgeladen ſeynd? 12) zu welcher zeit ſie beim verluſte der fracht zu lifern waͤren. was der fracht-brif iſt? § 4623 Dem ſpeditor, oder kaufmanne ſtehet frei, in dem fracht-brife ſtracks zu bemerken: ob die waa- ren oder weine fuͤr ire, oder eines andern rechnung bei dem empfange verſchicket werden ſollen? oder ob ſie ſolches in einem beſonders abgehenden advis- brife berichten wollen? Bohns kaufmann II ſ. 480. was hirbei dem ſpedi- tor ꝛc. frei- ſtehet? § 4624 Y y 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/759
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/759>, abgerufen am 23.11.2024.