Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
LXIIII haubtstück vom pachten,
§ 4585
was der bet-
ten halber zu
bezalen ist?

Dafern das zimmer vermihtet ist, one der bet-
tung zu gedenken; so träget dises das halbe jar
2 rtl. Auch die aufwartung tut zu Jena des ja-
res 4 rtl. Wo kein aufwarte-gelt hergebracht ist,
gebüret dennoch der magt das so genannte markt-
stück.

§ 4586
wessen sich
der beständer
zu enthalten
hat?

Derjenige, welchem eine stube auf universitä-
ten vermihtet worden ist, muß sich des schreiens,
singens, pfeiffens, blasens auf musicalischen instru-
menten enthalten, wodurch die nachbaren beunru-
higet und an dem studiren behindert werden. Ge-
stalt dann auch derjenige, welcher das wald-horn
lernen will, sich darnach zu achten hat, von Ber-
ger
in der oeconomia iuris lib. II tit. V § XXV
not. 3 s. 691, Hopp ad pr. Instit. de locat. cond.
Nicht weniger ist das halten eines hundes wegen
des schadens an den türen, stülen und betten verbo-
ten; imgleichen das fechten auf den stuben, nicht
weniger das schmausen mit music; immaßen der-
gleichen in die schenken und gast-häuser gehöret.
Des ausgüßens auf die straße und auswerfung
der unreinlichkeiten hat ein mihtmann sich eben-
falls zu enthalten.

§ 4587
desselben ob-
ligenheiten.

Der mihtmann muß zu behöriger zeit des
abends zu hause seyn, und weiln die studirenden
nicht des besuches und schwärmens halber auf den
universitäten leben; so ist der haus-wirt nach 10
uhr abends das haus offen zu halten nicht schuldig.
Will der student deshalber auszihen, so kan er es
gegen zalung des halbjärigen miht-auch aufwarte-
und bett-geltes tun.

§ 4588
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
§ 4585
was der bet-
ten halber zu
bezalen iſt?

Dafern das zimmer vermihtet iſt, one der bet-
tung zu gedenken; ſo traͤget diſes das halbe jar
2 rtl. Auch die aufwartung tut zu Jena des ja-
res 4 rtl. Wo kein aufwarte-gelt hergebracht iſt,
gebuͤret dennoch der magt das ſo genannte markt-
ſtuͤck.

§ 4586
weſſen ſich
der beſtaͤnder
zu enthalten
hat?

Derjenige, welchem eine ſtube auf univerſitaͤ-
ten vermihtet worden iſt, muß ſich des ſchreiens,
ſingens, pfeiffens, blaſens auf muſicaliſchen inſtru-
menten enthalten, wodurch die nachbaren beunru-
higet und an dem ſtudiren behindert werden. Ge-
ſtalt dann auch derjenige, welcher das wald-horn
lernen will, ſich darnach zu achten hat, von Ber-
ger
in der oeconomia iuris lib. II tit. V § XXV
not. 3 ſ. 691, Hopp ad pr. Inſtit. de locat. cond.
Nicht weniger iſt das halten eines hundes wegen
des ſchadens an den tuͤren, ſtuͤlen und betten verbo-
ten; imgleichen das fechten auf den ſtuben, nicht
weniger das ſchmauſen mit muſic; immaßen der-
gleichen in die ſchenken und gaſt-haͤuſer gehoͤret.
Des ausguͤßens auf die ſtraße und auswerfung
der unreinlichkeiten hat ein mihtmann ſich eben-
falls zu enthalten.

§ 4587
deſſelben ob-
ligenheiten.

Der mihtmann muß zu behoͤriger zeit des
abends zu hauſe ſeyn, und weiln die ſtudirenden
nicht des beſuches und ſchwaͤrmens halber auf den
univerſitaͤten leben; ſo iſt der haus-wirt nach 10
uhr abends das haus offen zu halten nicht ſchuldig.
Will der ſtudent deshalber auszihen, ſo kan er es
gegen zalung des halbjaͤrigen miht-auch aufwarte-
und bett-geltes tun.

§ 4588
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0748" n="700"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck vom pachten,</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4585</head><lb/>
            <note place="left">was der bet-<lb/>
ten halber zu<lb/>
bezalen i&#x017F;t?</note>
            <p>Dafern das zimmer vermihtet i&#x017F;t, one der bet-<lb/>
tung zu gedenken; &#x017F;o tra&#x0364;get di&#x017F;es das halbe jar<lb/>
2 rtl. Auch die aufwartung tut zu Jena des ja-<lb/>
res 4 rtl. Wo kein aufwarte-gelt hergebracht i&#x017F;t,<lb/>
gebu&#x0364;ret dennoch der magt das &#x017F;o genannte markt-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ck.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4586</head><lb/>
            <note place="left">we&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich<lb/>
der be&#x017F;ta&#x0364;nder<lb/>
zu enthalten<lb/>
hat?</note>
            <p>Derjenige, welchem eine &#x017F;tube auf univer&#x017F;ita&#x0364;-<lb/>
ten vermihtet worden i&#x017F;t, muß &#x017F;ich des &#x017F;chreiens,<lb/>
&#x017F;ingens, pfeiffens, bla&#x017F;ens auf mu&#x017F;icali&#x017F;chen in&#x017F;tru-<lb/>
menten enthalten, wodurch die nachbaren beunru-<lb/>
higet und an dem &#x017F;tudiren behindert werden. Ge-<lb/>
&#x017F;talt dann auch derjenige, welcher das wald-horn<lb/>
lernen will, &#x017F;ich darnach zu achten hat, <hi rendition="#fr">von Ber-<lb/>
ger</hi> in der <hi rendition="#aq">oeconomia iuris lib. II</hi> tit. <hi rendition="#aq">V § XXV</hi><lb/>
not. 3 &#x017F;. 691, <hi rendition="#fr">Hopp</hi> <hi rendition="#aq">ad pr. In&#x017F;tit. de locat. cond.</hi><lb/>
Nicht weniger i&#x017F;t das halten eines hundes wegen<lb/>
des &#x017F;chadens an den tu&#x0364;ren, &#x017F;tu&#x0364;len und betten verbo-<lb/>
ten; imgleichen das fechten auf den &#x017F;tuben, nicht<lb/>
weniger das &#x017F;chmau&#x017F;en mit mu&#x017F;ic; immaßen der-<lb/>
gleichen in die &#x017F;chenken und ga&#x017F;t-ha&#x0364;u&#x017F;er geho&#x0364;ret.<lb/>
Des ausgu&#x0364;ßens auf die &#x017F;traße und auswerfung<lb/>
der unreinlichkeiten hat ein mihtmann &#x017F;ich eben-<lb/>
falls zu enthalten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4587</head><lb/>
            <note place="left">de&#x017F;&#x017F;elben ob-<lb/>
ligenheiten.</note>
            <p>Der mihtmann muß zu beho&#x0364;riger zeit des<lb/>
abends zu hau&#x017F;e &#x017F;eyn, und weiln die &#x017F;tudirenden<lb/>
nicht des be&#x017F;uches und &#x017F;chwa&#x0364;rmens halber auf den<lb/>
univer&#x017F;ita&#x0364;ten leben; &#x017F;o i&#x017F;t der haus-wirt nach 10<lb/>
uhr abends das haus offen zu halten nicht &#x017F;chuldig.<lb/>
Will der &#x017F;tudent deshalber auszihen, &#x017F;o kan er es<lb/>
gegen zalung des halbja&#x0364;rigen miht-auch aufwarte-<lb/>
und bett-geltes tun.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4588</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[700/0748] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, § 4585 Dafern das zimmer vermihtet iſt, one der bet- tung zu gedenken; ſo traͤget diſes das halbe jar 2 rtl. Auch die aufwartung tut zu Jena des ja- res 4 rtl. Wo kein aufwarte-gelt hergebracht iſt, gebuͤret dennoch der magt das ſo genannte markt- ſtuͤck. § 4586 Derjenige, welchem eine ſtube auf univerſitaͤ- ten vermihtet worden iſt, muß ſich des ſchreiens, ſingens, pfeiffens, blaſens auf muſicaliſchen inſtru- menten enthalten, wodurch die nachbaren beunru- higet und an dem ſtudiren behindert werden. Ge- ſtalt dann auch derjenige, welcher das wald-horn lernen will, ſich darnach zu achten hat, von Ber- ger in der oeconomia iuris lib. II tit. V § XXV not. 3 ſ. 691, Hopp ad pr. Inſtit. de locat. cond. Nicht weniger iſt das halten eines hundes wegen des ſchadens an den tuͤren, ſtuͤlen und betten verbo- ten; imgleichen das fechten auf den ſtuben, nicht weniger das ſchmauſen mit muſic; immaßen der- gleichen in die ſchenken und gaſt-haͤuſer gehoͤret. Des ausguͤßens auf die ſtraße und auswerfung der unreinlichkeiten hat ein mihtmann ſich eben- falls zu enthalten. § 4587 Der mihtmann muß zu behoͤriger zeit des abends zu hauſe ſeyn, und weiln die ſtudirenden nicht des beſuches und ſchwaͤrmens halber auf den univerſitaͤten leben; ſo iſt der haus-wirt nach 10 uhr abends das haus offen zu halten nicht ſchuldig. Will der ſtudent deshalber auszihen, ſo kan er es gegen zalung des halbjaͤrigen miht-auch aufwarte- und bett-geltes tun. § 4588

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/748
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/748>, abgerufen am 26.11.2024.